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- Fotos: Gudrun Schmidl

BAD HERSFELD Sonderausstellung im Kapitelsaal

Auf Stelzen laufen und Büchsen werfen - „Spielzeuge – Anno dazumal“

21.11.16 - Die Augen der erwachsenen Besucher leuchten, Kindheitserinnerungen werden wach im Angesicht der zahlreichen Exponate, die für die Sonderausstellung „Spielzeuge – Anno dazumal“ zusammengetragen wurden, die am Samstag im Kapitelsaal des städtischen Museums eröffnet wurde. Ungefähr 80 Prozent der ausgestellten Spielzeuge haben dank der Sammelleidenschaft von Bertold Schmidt ihre ständige Heimat in der Scheune an der Aula in Kirchheim gefunden, der für dieses museale Kleinod verantwortlich ist. Die restlichen Ausstellungsstücke sind Leihgaben, so auch die zwei ältesten Exponate der Ausstellung. Hierbei handelt es sich um Puppenstuben, die einen Einblick in eine Apotheke und einen Stoffladen aus der Biedermeierzeit gewähren. Damit spielten die Kinder aus dem Großbürgertum, die auch die hochwertigen Käthe Kruse Puppen und bunten Schaukelpferde aus Holz ihr Eigen nennen konnten. Nicht zu vergessen das knallrote „Bobby-Car“ aus dem Jahr 1939, mit dem sicher so manches Rennen ausgetragen wurde.

Damian kann sich durchaus für Spielzeug anno dazumal begeistern

Leni Donceva hat die Vitrinen bestückt und wird die Ausstellung weiter begleiten. ...

Nicht ohne Grund setzte sich Bertold Schmidt als Vorsitzender des Fördervereins Museum e.V. und Organisator der Ausstellung einen aus Zeitungspapier gefalteten Hut auf den Kopf, als er die zahlreichen Gäste begrüßte. Es war der optische Verweis auf einfaches und nahezu kostenfreies Spielzeug, auf dem das Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt. Dass man aus Zeitungen auch Flieger und Schiffe bauen kann, sei nur nebenbei bemerkt.

Die Kinder aus den ärmeren Familien mussten damals mit ganz wenig gekauftem Spielzeug auskommen und ließen somit ihrer Fantasie freien Lauf, schnitzten sich Tiere aus Holz, zimmerten Wasserräder, spielten stundenlang mit Murmeln oder sausten mit den an den Winterstiefeln angeschraubten „Kufen“ über den zugefrorenen See, einen Eishockeyschläger aus Ästen in den kalten Händen. Welches Kind läuft heute noch auf wackligen, selbst gebauten Stelzen durch die Gegend oder lässt den von Papa gebauten Drachen steigen?

Auch Ina Rumpf von hr4 zeigte Interesse an der Sonderausstellung und ließ ihre Hörer ...

Bertold Schmidt hält die Vergangenheit lebendig

Im Dezember wird es verschiedene Aktionstage geben, bei denen die Spielzeugwelt vergangener Zeiten auf besondere Weise entdeckt werden kann. Bei einem Erzählcafé werden Senioren aus ihrer Kindheit berichten. Führungen für Kindergartengruppen, Schulklassen, aber auch für Familien und Spielzeugliebhaber jeden Alters und ein Spielenachmittag für Kinder werden angeboten. Die Begegnung verschiedener Generationen ist auf jeden Fall bereichernd, die gemeinsam verbrachte Familienzeit im Museum mit viel Spaß ist ein Geschenk und die kleinen Besucher erfahren, dass die Kinder früher nicht mit Prinzessin Lillifee, Elsa und Anna, den Minions oder Batman gespielt haben.

Aber diese Sonderausstellung wird die Kinder von heute trotzdem oder gerade deswegen neugierig machen und zum fantasievollen, schöpferischen Spiel anregen. Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 1. Januar 2017 von Dienstag bis Samstag von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. Am 24.12. und 31.12.2016 ist das Museum geschlossen. Der Eintritt ist frei. Wer Interesse an den Veranstaltungen oder einer Führung hat, kann zu den Öffnungszeiten des Museums unter Telefon 06621-75774 anrufen oder sich per Mail [email protected] melden. (Gudrun Schmidl) +++


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