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ROTENBURG/F, 2. Fachtag Kinderschutz

"Wer Fragen stellt, hat die Gesprächsführung in der Hand"

23.11.16 - Lisa kratzt und schreit plötzlich regelmäßig in der Kita, ist aggressiv gegenüber den Erzieherinnen. Sonst ist sie ein total aufgewecktes und neugieriges Kind. Das kann unterschiedlichste Gründe haben. Die erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz eröffnete mit diesem Beispiel den 2. Fachtag Kinderschutz im Jugendhof in Rotenburg, um zu zeigen, wann Gespräche mit Eltern notwendig sein könnten. Als Sozialdezernentin ist Künholz auch für den Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis verantwortlich. Im Jugendhof trafen sich 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kitas und des Netzwerks Frühe Hilfen.

Treten Probleme mit den Kindern in Kita oder Hort auf, muss das Personal die Ursachen finden. Ist der Grund eine Kleinigkeit oder gibt es wirkliche Probleme? Dann muss auch das Gespräch mit den Eltern gesucht werden. Bärbel Eisfeld von der Kindertagesstättenfachaufsicht definiert Aufgaben der Mitarbeiter in den Kindereinrichtungen: "Frühes Wahrnehmen, frühes Eingreifen und früher Kontakt zu den Eltern." Die Auswertungen der Rückmeldungen und Themenwünsche nach der Auftaktveranstaltung in 2015 ergaben, dass Gespräche mit den Eltern in diesen
Situationen zu führen, eine große Herausforderung für die Mitarbeiter darstellt.

Im Vortrag hob Sozialpädagogin und Psychologin Fenn Felstehausen hervor, wie hoch die Auswirkungen der Lebensumgebungen auf die Entwicklung von Kindern sind: "Kitas sind unglaublich wichtig. Sie sind nah an den Kindern und Eltern. Wenn die Eltern wüssten, was sie alles über die Familien wissen." Daher können hier auch früh Probleme der Kinder erkannt werden. Ein Gespräch mit den Eltern wird vielleicht notwendig.

"Kinder brauchen eine sichere Basis, die Ihre Bedürfnisse wahrnimmt", sagte Felstehausen. Diese Bedürfnisse müssten von den Bindungspersonen bemerkt werden, damit diese dann passend reagieren. Bindungspersonen sind üblicherweise die Eltern, aber eben auch die Großeltern und Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas. Aus unterschiedlichsten Gründen klappe das aber nicht immer. Kinder reagierten dann oft mit Anpassungsstrategien.

Nach dem Vortrag diskutierten die Teilnehmer im großen Saal des Jugendhofes über die Ansätze Felstehausens und ihre Erfahrungen aus Gesprächen mit Eltern. Am Nachmittag übten sie in Rollenspielen praktisch, die Situationen zu meistern. In vier Workshops trainierten sie, Eltern richtig anzusprechen und Hilfen anzubieten, wie Interkulturelle Kommunikation vereinfacht und Missverständnisse früh vermieden werden können. Anette Kranz, Leiterin des Jugendamtes im Landkreis, gab allen Teilnehmern ein Zitat von Henry Ford für den Arbeitsalltag mit: "Zusammenkommen ist ein Beginn. Zusammenbleiben ein Fortschritt. Zusammenarbeit ein Erfolg." +++


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