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Das Patrozinium des Heiligen Nektarios, des Schutzpatrons der russisch-orthodoxen Kirche in Bischofsheim wurde mit Vesper und Eucharistie gefeiert. Das Bild zeigt (links) Erzpriester Joann Shtetz wie er das Evangelium vorträgt. Rechts im Bild Pfarrer Fjodor Hölldobler vor dem Altarraum, der nur von den Geistlichen und dem liturgischen Dienst betreten werden darf - Fotos: Marion Eckert

BISCHOFSHEIM/Rhön „Hört auf die Weisheit"

Patrozinium in der russisch-orthodoxen Kirche für den Heiligen Nektarios

26.11.16 - „Hört auf die Weisheit – Seit aufmerksam“, mit diesem Ruf des Priesters werden die Gläubigen in der russisch-orthodoxen Kirche auf die Texte der Lesungen der Heiligen Schrift aufmerksam gemacht. So auch bei der Feier zum Patrozinium des Gemeindepatrons, des Heiligen Nektarios von Ägina. Am Vorabend seines Todestages wurde in der russisch-orthodoxen Kirche in Bischofsheim mit der Vesper und anschließenden Eucharistie des Heiligen besonders gedacht.

Als besondere Gäste konnte Pfarrer Fjodor Hölldobler zahlreiche befreundete Geistliche begrüßen. Unter ihnen Priester Vladimir Bayanov (Würzburg), Priester Alexej Lemmer (Bad Kissingen), Priester Mihail Rahr
(Weimar) und Priester Daniil Sayfutdinov (Schweinfurt). Mit dabei waren auch die beiden Kapläne der Bischofsheimer Gemeinde Priester Alexander Schäfer und Erzpriester Joann Shtetz.

Pfarrer Fjodor Hölldobler trug bei der Feier der Vesper biblische Texte vor ...

Der Heilige Nektarios lebte von 1846 bis 1920. Nach seiner Pensionierung zog er sich in ein Kloster auf der Insel Ägina zurück. Hier verfasste er zahlreiche Bücher. Heilig gesprochen wurde er 1961. „Zum 35. Mal können wir hier gemeinsam das Fest seiner Entschlafung feiern“, sagte Pfarrer Höldobler und ging in der Predigt auf die Verbindung der Bischofsheimer russisch-orthodoxen Kirchengemeinde zum Heiligen Nektarios ein. Es war im Jahr 1973 als er und seine Frau Gertrud in Bischofsheim das Anwesen in der Fastnachtsgasse kauften. „Es ist ein großes Haus, viel zu groß für uns, die wir keine Kinder hatten. Doch heute bietet es Heimat für unsere Gemeinde. Sicher hatte der Heilige Nektarios damals schon seine Hände im Spiel, ohne dass wir es wussten.“ Denn erst 1975 unternahmen Hölldoblers eine Reise nach Griechenland.

Eher zufällig fiel ihnen ein Reiseführer in die Hand, der von einer orthodoxen Christin verfasst wurde. Liebevoll und ausführlich sei darin über die Insel Ägina und das Kloster des Heiligen Nektarios berichtet worden, das schon damals ein Anziehungspunkt für orthodoxe Christen gewesen sei. Für Holldoblers stand fest: „Da müssen wir hinfahren, das müssen wir uns anschauen. Auf ging`s nach Ägina. Wie richtige Pilger näherten wir uns dem Kloster zu Fuß. Die Gebeine des Heiligen Nektarios sind dort in einem Steinsarkophag beigesetzt“, berichtete Hölldobler von dieser Zeit.

Hölldoblers lernten die Orthodoxie kennen, kamen mit den Menschen ins Gespräch, sahen wie die dortigen Christen den Heiligen lieben und verehren. Eine Ikone des Heiligen Nektarios wurde ihnen als Andenken geschenkt. „Wir waren damals noch nicht orthodox. Erst 1976 sind wir zum orthodoxen Glauben übergetreten und haben in den folgenden Jahr Ägina immer wieder besucht“, fuhr er fort.

Pfarrer Hölldobler war damals auch noch kein Priester, doch schon in den ersten Jahren spürte er eine ganze besondere Beziehung zu dem Heiligen. Als es dann mit der russisch-orthodoxen Gemeinde in Bischofsheim konkret wurde, sei schnell klar gewesen, dass der Heilige Nektarios der Patron der Gemeinde werde. Ikonen im Gemeindehaus wie auch in der später eingerichteten Prokopiuskirche erinnern an den Heiligen und Schutzpatron.

Die Ikonen des Gemeindeheiligen, des Heiligen Nektarios zeigen ihn bei der Gartenarbeit ...

Eine dieser Ikonen zeigt des Heiligen Nektarios bei der Gartenarbeit. „Er war ein leidenschaftlicher Gärtner, doch sein Bischof befand, er dürfe nicht mehr im Garten arbeiten, das tun nur einfache Mönche“, erzählte Hölldobler aus dem Leben des Heiligen. Doch der Heilige Nektarios habe sich durchsetzen können und konnte sich auch als hochgestellter Geistlicher seiner geliebten Gartenarbeit widmen. Eine weitere Ikone zeigt den Heiligen an seinem Schreibtisch, beim Studium der Heiligen Schrift. Diese Darstellung bezeichnet Hölldobler aus „Ausdruck seiner Gelehrsamkeit“. Erst im Sommer diesen Jahres schuf der griechische Maler und Ikonenschreiber Vaios Tsoulkanakis aus Thessaloniki für die Bischofsheimer orthodoxe Kirche eine Ikone, die beide Patrone der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde Bischofsheim, den Heiligen Prokopius von Ustjug, den Patron der Prokopius-Kirche und den Heiligen Nektarios von Ägina, den Gemeindepatron.

Der Künstler ließ die beiden Heiligen einvernehmlich unter eine Palme Platz nehmen. „Das ist natürlich eine freie Interpretation“, betonte Pfarrer Holldobler. „Aber auch wenn die beiden Heiligen einen Abstand von 600 Jahren zueinander haben, sie beten sicherlich in großer Eintracht für uns.“ Hölldobler berichtete von vielen weiteren Reisen nach Ägina. Immer wieder stellten sie fest wie tief der orthodoxe Glauben einerseits im Land verankert war, wie schwer aber auch der Tourismus mit seinen Auswüchsen der Insel zusetze und christliche Wertvorstellungen in Gefahr seien. Das Patrozinium sei eine gute Gelegenheit, sich auf das Leben und Wirken des Heiligen einzulassen. Dank für Schutz und Begleitung darzubringen und gemeinsam mit ihm Gott als Herrn zu loben und zu preisen (me). +++


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