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Die Kreuzbergallianz lud zum Vortragsabend „Wohnen im Alter“ ein. Das Bild zeigt von links: Vorsitzende Birgit Erb (Oberelsbach), Bürgermeister Gerd Kleinhenz (Wildflecken), Waldemar Pantow vom Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen, Antje Rink (Projekt "Demographie" des Landkreises Bad Kissingen), Architekt Albrecht Walther (Bad Neustadt), 2. Bürgermeister Roland Bühner (Sandberg), Bürgermeister Georg Seiffert (Bischofsheim), Michaela Schleiffer (Allianzmanagerin) und Bürgermeister Rudi Zehe (Schönau). - Foto: Marion Eckert

WILDFLECKEN Wohnen im Alter

Alternative Wohnformen für die ältere Generation

25.11.16 - Die meisten Menschen wünschen sich, in ihrem eigenen Zuhause alt werden zu können. Doch leider ist dies oft nicht möglich, einerseits aus gesundheitlichen Gründen andererseits, weil gerade ältere Häuser und Wohnungen in den Ortskernen häufig nicht altersgerecht ausgestattet sind. Damit möglichst viele Menschen auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben führen können, hat die Kreuzbergallianz gemeinsam mit dem Projektmanagement „Demographie“ und „Mitten im Ort“ des Landkreises Bad Kissingen zu einem Informationsabend in das Haus der Schwarzen Berge in Oberbach eingeladen.

„Wir wollen die Bevölkerung umfassend über bauliche Möglichkeiten, technische Hilfsmittel und Finanzierungsmöglichkeiten informieren“, sagte Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz zur Begrüßung und machte deutlich, dass das Thema nicht erst für Senioren von Bedeutung sei, sondern durchaus auch von jüngeren Menschen bei weitsichtigem Neubau, Umbau und Sanierung berücksichtigt werden könne.

Zunächst informierte Architekt Albrecht Walther (Bad Neustadt) über Möglichkeiten zum barrierefreien Umbau im privaten Wohnbereich. Dabei muss es nicht immer die komplette Sanierung sein. Auch Kleinigkeiten können den Alltag wesentlich erleichtern, wie beispielsweise Handläufe auf beiden Seiten einer Treppe, Stufen ohne Übertritt und genügend Bewegungsraum zwischen dem Mobiliar. Zahlreiche individuelle Lösungen gebe es für Küche und Bad, von elektrisch absenkbaren Hängeschränken bis hin zu Badewannen mit Einstiegshilfen. Beratungsmöglichkeiten für barrierefreien Umbau gebe es zudem am Landratsamt Rhön-Grabfeld.

Welche Vielzahl an kleinen technischen Helferlein, den Alltag von alleinlebenden Senioren vereinfachen können, präsentierte Waldemar Pantow vom Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen. Von Wohnungstürfinder, dem Telefon mit Bildwahl, GPS-Ortung bis zur Blutdruckmessung mit Onlinemeldung zum zuständigen Arzt reichen die technischen Möglichkeiten. „Was vor zehn Jahren in futuristischen Filmen gezeigt wurde, ist heute möglich“, schmunzelte er. Sensoren können Gefahrensituationen erkennen und nötigenfalls einen Notruf auslösen. Sei es die vergessene Herdplatte oder ein Sturz im Bad oder Schlafzimmer. Je nach Programmierung können Angehörige, Nachbarn oder Hilfsdienste benachrichtigt werden. Viele der von ihm vorgesellten Module laufen im Hintergrund, seien jederzeit erweiterbar und dank Funksteuerung ohne Kabelverlegung individuell einbaubar.

Je nach Ausstattung sei für die Wohnumfeld verbessernden Maßnahmen mit Kosten ab 500 Euro zu rechnen, die je nach Pflegestufe möglicherweise auch von der Pflegekasse getragen beziehungsweise bezuschusst werden. „Bei Ablehnung immer erst einmal Widerspruch mit Begründung einlegen“, betonte Pantow. „Es ist immer sinnvoll so lange wie möglich zu Hause zu bleiben, die Kosten für eine Unterbringung im Pflegeheim sind deutlich höher.“ Auch im Alter will der moderne Mensch selbstbestimmt und eigenverantwortlich leben, machte Albrecht Walther deutlich, doch das sei in den eigenen vier Wänden nicht immer sinnvoll und möglich. Ein nach dem Auszug der Kinder zu groß gewordenes Eigenheim oder die Einsamkeit nach dem Tod des Lebenspartners sollten Anlass sein, frühzeitig über das Wohnen in den verbleibenden Jahren nachzudenken.

Ambulante Pflegedienste erlauben zwar den Verbleib in gewohnter Umgebung, ersparen aber nicht Einsamkeit sowie die beschwerliche Pflege und den finanziellen Unterhalt des oft zu großen Hauses und Grundstücks. Walther zeigte verschiedene alternative Wohnformen auf, wie die eigene Wohnung in einer Wohnanlage mit Gemeinschaftsräumen und Nachbarschaftshilfe. Eine neue Wohnform könne auch ein Mehrgenerationen-Wohnhaus oder eine ambulant betreute Wohngemeinschaft sein.

Weitere Informationen gab es für die Interessierten Besucher zu Helferkreisen und Nachbarschaftshilfen, die älteren Menschen und pflegenden Angehörigen Unterstützung im Alltag bieten. Abschließend dankte die Vorsitzende der Kreuzbergallianz, Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb den Referenten für die vielen Informationen. Das Thema werde die Kreuzbergallianz weiterverfolgen, um möglichst viele Menschen dabei zu unterstützen, im Alter erfüllt zu leben und genießen.

Fragen zum Bauen, Umbauen, Nachnutzung im Bestand, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten können Sie an die Innenentwicklungsberatung der Kreuzbergallianz oder ihre Kommune richten. E-Mail: [email protected] oder telefonisch 09772-9191-18. Weitere Informationen sind zudem auf der Internetseite: www.kreuzbergallianz.de zu finden. (me) +++


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