Archiv
Knapp 70 Bürger kamen am Montagabend nach Rückers zum Infoabend - Fotos: Tobias Herrling

FLIEDEN Horrorszenario Adenmühle?

Geplante Schnelltrasse erhitzt die Gemüter - Bürgerinitiative gegründet

29.11.16 - Er erhitzt die Gemüter. Der geplante Neubau einer DB-Schnelltrasse von Frankfurt nach Fulda, der Teil des Bundesverkehrswegeplans 2030 ist. Besonders betroffen: die osthessischen Gemeinden Flieden, Kalbach und Neuhof. Sieben Varianten einer möglichen Streckenführung gibt es, eine davon wird definitiv gebaut werden. Welche das sein wird, hängt von vielen Faktoren ab. Auch davon, wie sich die betroffenen Bürger damit auseinandersetzen. Am Montagabend gründete sich im Fliedener Ortsteil Rückers die „Initiative Pro Königreich Flieden“.

Die SPD im Königreich Flieden hatte zu einer Infoveranstaltung geladen und gut 70 Bürger aus der Gemeinde, aber auch aus Nachbargemeinden waren der Einladung ins Gasthaus „Zum Grünen Baum“ gefolgt. Über zwei Stunden lang stellten Fliedens ehemaliger Bürgermeister Winfried Kress, Fliedens aktueller Bürgermeister Christian Henkel sowie Wolfgang Lauer von der NABU-Gruppe Flieden die verschiedenen Varianten vor und informierten die interessierten Bürger über Chancen, aber auch mögliche Folgen des Neubaus der Schnelltrasse von Frankfurt nach Fulda.

Leitete die Veranstaltung: Winfried Kress

Eine Übersicht über die Grobkorridore der geplanten Trassen

„Am wichtigsten ist es, die Menschen zu informieren“, sagte dann auch Bürgermeister Henkel in seiner Ansprache und erinnerte daran, dass – bei allen Ängsten und Sorgen der Bevölkerung – der Ausbau dringend notwendig sei. „Die Deutsche Bahn hat ein Kapazitätsproblem. Der Ausbau ist wichtig für die Region, gerade für die Pendler“, sagte Henkel, der hofft, dass alle Varianten gleich gewichtet werden und eine nicht im Voraus aus politischen Gründen aus dem Raster fällt.

Sieben mögliche Streckenführungen haben die Planer der Deutschen Bahn (DB) ins Auge gefasst, vier von ihnen tangieren die Gemeinde Flieden mit deren Ortsteilen Magdlos, Döngesmühle, Flieden, Adenmühle, Schweben und Rückers. Probleme und Konfliktpotential gebe es bei jeder einzelnen Variante. Als „Horrorszenario“ bezeichnete Winfried Kress die Variante, die vorsehe, dass der Ortsteil Adenmühle von einer Brücke überspannt wird. „Will das von Euch jemand?“, fragte in der anschließenden Diskussionsrunde Bürger Georg Atzert in die Runde und erntete dafür Zustimmung - was in diesem Fall Ablehnung bedeutete.

Fliedens Bürgermeister Christian Henkel

Auch die Möglichkeiten sechs und sieben, die zum größten Teil oberirdisch verlaufen würden, stießen auf große Ablehnung. „Vom Bauchgefühl würde ich sagen, dass der Ausbau der vorhandenen Strecke für uns annehmbar wäre“, sagte Kress. Das wäre Variante fünf, die vorsehe, die bestehende Strecke zu erweitern. Das wiederum könnte aber die Bürger Neuhofs auf den Plan rufen, die von dieser Variante stärker betroffen wären.

Ursprünglich, so erzählte Kress, habe es nur zwei Planungen der neuen Schnelltrasse gegeben: Die sogenannte Mottgers-Spange durch den Spessart oder der erwähnte Ausbau der Bestandsstrecke. Dann kamen aber neue Pläne auf – und in der Bevölkerung wachsen Ängste und Sorgen vor möglichen negativen Auswirkungen. Wolfgang Lauer, selbst gebürtiger Fliedener, von der NABU versuchte diese etwas zu nehmen. „Der Lärmschutz hat ein hohes Gewicht und ist zwingend nötig“, so Lauer, der die Bürger daran erinnerte, dass „eine Trasse auf jeden Fall kommen wird.“

Um sicherzustellen, dass die Bürger Fliedens früh und umfassend beteiligt werden, gründete sich die Bürgerinitiative „Initiative Pro Königreich Flieden“, die es sich zum Ziel setzte, Einfluss auf die Entscheidung, welche Trasse letztlich durch die Region führen wird, nehmen zu können. „Das alles muss aber sachlich bleiben“, appellierte Winfried Kress. Im Frühjahr 2017 wird die Entscheidung über die Trassenführung gefallen sein. Bis dahin werden wohl noch einige ähnliche Veranstaltungen stattfinden. Denn er erhitzt die Gemüter. Der geplante Neubau einer Schnelltrasse von Frankfurt nach Fulda. (Tobias Herrling) +++

Christian Henkel will die Bürger frühzeitig infromieren

Wolfgang Lauer von der NABU


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön