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- Fotos: kel

SINNTAL Zweisamkeit im Hexenhäuschen

Bernd Lemmer hat ein altes Fachwerkhaus in ein Märchenschloss verwandelt

02.12.16 - Wer über die Schlossgasse zur Burgruine Schwarzenfels läuft, bleibt unwillkürlich vor einem kleinen Hexenhaus stehen. Beim Blick durchs Fenster sieht der Betrachter die Hexe in ihrem Schaukelstuhl sitzen. Das 400 Jahre alte Fachwerkhaus ist mit märchenhaften Motiven und Karikaturen bemalt. „Ich wollte den Leuten, die hier vorbei laufen, eine Freude machen“, erzählte Bernd Lemmer. Der Weißbinder aus Gelnhausen-Höchst war auf der Suche nach einem Eigenheim in Schwarzenfels fündig geworden. „Das Haus stand leer, keiner wollte es haben, weil es keine Heizung hat. Und genau so ein Objekt hatte ich gesucht.“

Aus "Jux und Dollerei" habe er damit angefangen, dem Fachwerkhaus ein märchenhaftes Ambiente zu verleihen. „Viele halten unser Haus für ein Museum“, berichtete Ehefrau Andrea und erinnert sich noch gut daran, wie eine Mutter mit ihrem Sohn vor ihr in der Küche stand und gefragt hat, wo es nach oben gehe. „Ich hatte telefoniert und glaubte, dass es sich um eine Verwandte meines Mannes handle. Dem war nicht der Fall. Es war eine Mutter, die ihrem Sohn unser Hexenhäuschen zeigen wollte.“


Wer in das Haus eintritt, kommt in eine altertümlich anmutende Wohnung. Jeder Raum regt die Fantasie an. Die Details sind liebevoll zusammen getragen, verleihen jedem Zimmer eine eigene Atmosphäre. „Alles ist auf Zweisamkeit abgestimmt“, berichtete Bernd Lemmer. Das alte Chippendale-Sofa dient den Lemmers als Lese-Ecke. Im Frühstückszimmer ist der Blick auf das Sinntal das bewegende Moment. Ein begehbarer Kleiderschrank führt in einen weiteren bewohnten Haustrakt. In einem der vielen Schlafzimmer heckt die Hexe neue Schurkereien aus. In einem anderen Raum lunzt ein Hirsch hinter dem Schrank hervor. Ein Rentier fühlt sich neben dem großen Kachelofen wohl. Bernd Lemmer hat jedes der unzähligen Zimmer in Szene gesetzt.


Im Dachgeschoss genießen die Lemmers den Panoramablick. „Im Sommer baue ich das Dachfenster aus und dann sind wir den Sternen am Himmel ganz nah“, sagen die Lemmers, die sich überall im Hexenhäuschen einfach nur wohlfühlen. In vielen der kleinen verwinkelten Räume bringen alte Öfen wohlige Wärme. Die Wände sind mit geschmackvollen Bildern dekoriert. Viele davon hat Bernd Lemmer selbst gemalt. Andere sind vom Flohmarkt oder aus Haushaltsauflösungen. „Zu einigen Sachen bin ich durch meine Arbeit gekommen. Da wird das Zimmer leergeräumt, wenn es renoviert wird und was nicht mehr gebraucht wird, landet auf dem Sperrmüll.“ Wenn er dann die Bewohner frage, ob er den alten Schrank, das Bett oder die Lampe haben könne, seien die Leute richtig froh gewesen, dass der ausgediente Gegenstand noch Verwendung finde.


Die Lemmers sind Tierfreunde. So gehören sechs „gerettete“ Hunde zur Familie dazu und genießen in der märchenhaften Umgebung ihr Gnadenbrot. Gegenüber des Grundstücks hat der 55-Jährige eine Hütte und einen Grillplatz gebaut. Das Fachwerk ist aus Baumbeständen, die im Wald liegen geblieben waren. Die Hütte ist nicht besonders groß. Aber groß genug für zwei Menschen, deren Leben auf Zweisamkeit ausgerichtet ist. (kel) +++


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