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Das jetzt leerstehende Löhertor-Center wird abgerissen und komplett neu bebaut ... - Foto: Hendrik Urbin

FULDA Hitzige Debatte

"Die Stadt verträgt kein weiteres Hotel" - Opposition kritisiert Pläne zum Löhertor

20.12.16 - Der Bebauungsplan für die 100-Millionen-Euro-Investition im Bereich des jetzigen leerstehenden "Löhertor-Centers" in Fulda erhitzt die Gemüter. Die politische Opposition stört vor allem eines: das geplante Hotel, das im neuen Komplex Platz finden soll. Noch mehr Betten vertrage Fulda nicht, denn damit werde ein "Überangebot" geschaffen. Die Koalition aus CDU/CWE lässt diese Kritik nicht gelten und widerspricht entschieden: die Barockstadt wachse und der Bedarf sei gegeben.

"Wir bekamen erst im April ganz nebenbei Wind von den Hotelplänen", zeigt sich Stadtverordnete Ute Riebold (Die Linke.Offene Liste/Menschen für Fulda) empört. "Wir erkennen da ein Muster. Schon der Wernertower war als Bürokomplex gedacht und wird nun ein Hotel beherbergen." Die Linke.Offene Liste/Menschen für Fulda sehe ein weiteres Hotel kritisch. Die Gastronomie sei jetzt schon ausgelastet.

Dr. Heiko Wingenfeld, Fuldas Oberbürgermeister (CDU) lässt diese Kritik nicht stehen. "Der Plan für das Löhertor ist ein nachhaltiger Ansatz für Stadtentwicklung und entspricht aus heutiger Sicht zukünftigen Bedürfnissen." Kritik sei zwar das gute Recht der Stadtverordneten, doch müsse er einiges klarstellen. "Die Auseinandersetzung ist fair zu führen. Es wurde kein Wort von einem Hotel gesagt? Das ist falsch. Ich habe sehr wohl darüber informiert, dass diese Möglichkeit besteht." Die Linke arbeite mit bewusst unrichtigen Angaben. "Sie reden Projekte mit falschen Tatsachen schlecht, weil Ihnen die Argumente fehlen", so Wingenfeld.

Löhertorcenter Fotos (3): ON-Archiv

v.l.: Karin Masche und Ute Riebold (Die Linke.Offene Liste/Menschen für Fulda) ...

Heiko Wingenfeld, Fuldas Oberbürgermeister

Der Kritik Der Linken.Offene Liste/Menschen für Fulda schließt sich allerdings auch die FDP an. "Die Stadt wird ein weiteres Hotel nur schwerlich verkraften", ist sich Michael Grosch (FDP) sicher. "Wenn wir als Politiker durch unseren Beschluss massiv in den Wettbewerb eingreifen, so müssen wir uns vorab die Frage stellen, welche Konsequenzen dies für bereits bestehende Unternehmen mit deren Mitarbeitern und Familien hat." Deren wirtschaftliche Grundlage dürfe nicht gefährdet werden. Das geplante Hotel im Löhertor solle über 150 bis 165 Zimmer verfügen und somit eine Kapazität von circa 120.000 Gästebetten pro Jahr aufweisen. "Das würde die Zahl der Gesamtübernachtungen von Januar bis August bereits zu 75 Prozent abdecken." Im Ergebnis fände ein Verdrängungswettbewerb und ein Wegfall der Individualhotellerie statt.

"Nein. Wir haben auch künftig einen wachsenden Bedarf, der sich fortsetzen kann, wenn wir die Chancen der Zukunft ergreifen und uns nicht von Ängsten leiten lassen", widerspricht Wingenfeld. Der Bebauungsplan zum Löhertor wurde nach einer hitzigen Diskussion mit großer Mehrheit und nur acht Gegenstimmen am Freitag in der Stadtverordnetenversammlung verabschiedet. (Toni Spangenberg) +++

Michael Grosch (FDP) Foto: Martin Engel


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