Archiv
- Fotos: Gerhard Manns

LUDWIGSAU Windräder, Bahn, Strom

Bürgerinitiative schreibt von "Kollateralschaden" für die Einwohner

29.12.16 - Deutliche Worte nd Kritik richtet die Bürgerinitiative zur Thematik Infrastruktur in und um Ludwigsau herum. Nachfolgend die Pressemitteilung und Mienung der Bürgerinitiative im Wortlaut:

Was will man den Einwohnern von Ludwigsau eigentlich noch alles zumuten? In absehbarer Zeit über 60 Windturbinen in Ludwigsau oder hart an der Gemarkungsgrenze, 6 Windturbinen oberhalb von Rohrbach, die bei bestimmten Wetterlagen ungesetzlich laut sind, eine Bundesstrasse, auf der täglich im Durchschnitt mehr als 19.000 Kraftfahrzeuge verkehren und eine hochfrequentierte sehr laute Bahnstrecke. Demnächst soll dann noch eine weitere Bahntrasse folgen, damit letztendlich noch mehr laute Güterzüge vorwiegend nachts durch die Gemeinde rumpeln können. Gegenwärtig bekommt die Gemeinde Ludwigsau auch noch ein überdimensioniertes Umspannwerk nach Mecklar, an das natürlich weitere Stromleitungen auf hohen Masten angeschlossen werden. Und dann kommt in Kürze auch noch die Höchstspannungsleitung Wahle - Mecklar.

Im Zusammenhang mit der Trassenplanung für die Höchstspannungsleitung Wahle – Mecklar ist jetzt eine Probebohrung im Wasserschutzgebiet(!!!) oberhalb von Gerterode geplant. Hessenforst als Waldbesitzer scheint dagegen zu sein. Die Gründe liegen auf der Hand. Eine Stromleitung, die den Wald überspannt, bringt keinen Ertrag. Aber ca.500 Meter weiter ist dieser Wald nicht mehr schützenswert, denn da möchte der Staatsbetrieb Hessenforst mit über 10 Windturbinen kräftig Geld verdienen. Das Regierungspräsidium Kassel spielt in dieser Affäre eine genauso zwielichtige Rolle. Hier hat man keine Einwände gegen eine Bohrung in einem Wasserschutzgebiet, hält aber den identischen Wald derer von und zu Gilsa wenige Kilometer weiter westlich für so schützenswert, dass man die von der Gemeinde angedachte deutlich kürzere und billigere Waldtangente, die allerdings recht nah an Schloss Ludwigseck verlaufen würde, schon vorab für nicht umweltverträglich hält.

Adel verpflichtet halt, fragt sich nur wen. Wer fragt eigentlich die Bürger, die um ihr Trinkwasser fürchten? Und wer fragt die Bürger, an deren Häusern die Höchstspannungsleitung unverantwortlich nah vorbeigeführt wird?
Die Gemeindevertreter von Ludwigsau haben auf ihrer letzten Sitzung, wenn auch mit knapper Mehrheit, Hindernisse, die der Probebohrung im Wasserschutzgebiet entgegenstehen, aus dem Weg geräumt. Wir hätten uns ein klares Signal der Gemeinde gegen die Probebohrung gewünscht. Soll der Regierungspräsident doch ruhig die Probebohrung mit Ersatzvornahmen, die ihm möglich sind, durchdrücken. Wir würden die Problematik dann auf den Punkt bringen und aufzeigen, dass Legislative und Exekutive keine Hemmungen haben, sich über das Votum der lokalen Volksvertreter hinwegzusetzen.

Eine nicht unwesentliche Zahl von Gemeindevertretern ist wegen der gesamten Problematik frustriert. Es stellt sich ja auch immer deutlicher so dar, dass die Entscheidungen zu Windturbinenbau und Bahn- und Stromtrassenführung auf Bundes- und Landesebene fallen, mittels zweifelhafter Gesetze wie Bundesimmissionsschutzgesetz und Energiewirtschaftsgesetz durchgezogen werden und die kommunalen Gremien im Wesentlichen eine Alibifunktion haben. Wenn sich Legislative und Exekutive aber so verhalten, stellt sich die Frage, und die geht an die örtliche Presse, nach der vierten Gewalt. Die Bürger bekommen zunehmend den Eindruck, die Kontrolle über die Entwicklung in ihrem lokalen Lebensraum zu verlieren und mit ihrer Gemeinde Ludwigsau zu einem Kollateralschaden der Energiewende zu werden. Und dann wundern sich unsere Politiker, dass ihnen die Menschen weglaufen, dummerweise in die falsche Richtung! (PM-BI Ludwigsau) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön