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Die erste Müllausbaute von Robert Blum (rechts) und Jens Fliegel auf dem Freiheitsplatz. -

HANAU Am Neujahrsmorgen

Wenn andere noch schlafen: Straßenreiniger säubern Innenstadt

01.01.17 - Für Roland Böff und seine Kolonne war die Neujahrsnacht gewiss kürzer als die der Allermeisten in Hanau. Und mit Arbeit verbunden. Denn die Sechs waren am Sonntagmorgen im Einsatz, um mit Besen und Kehrmaschinen die Folgen des Silvesterfeuerwerks zumindest grob von den Straßen und Plätzen der Innenstadt zu beseitigen. Um sieben Uhr starteten sie und begegneten noch so manchem Nachtschwärmer, der gerade erst auf dem Heimweg war. Und die Minusgrade brachten es mit sich, dass sie zusätzlich Fahr- und Gehflächen wegen Glatteisgefahr vorsorglich abstreuen mussten.

Mit einigen Dutzend Helfern war die Ahmadiyya-Gemeinde auf dem Marktplatz im Einsatz, ...

Besen und Kehrmaschine ergänzen sich

Blum und Fliegel an der Ecke Marktplatz/Salzstraße im Einsatz

„Die Leistungsfähigkeit unserer Straßenreinigung gilt selbstverständlich auch in der Frühe des Neujahrsmorgens“, mit diesen Worten dankte Stadtrat Andreas Kowol für den Einsatz. Dabei bezog er die helfenden Hände der Hanauer Ahmadiyya-Gemeinde ausdrücklich mit ein, sie säuberte bei ihrem „Neujahrsputz 2017“ den Marktplatz. „Die Ahmadiyya-Gemeinde und der zuständige städtische Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS) arbeiten hierbei hervorragend zusammen“, sagt Kowol. Besen und Müllsäcke stellte HIS und nahm die mit Silvester-Müll gefüllten Behältnisse gleich mit, nachdem die sechs Straßenreiniger am späten Vormittag des Neujahrstags ihren Kehreinsatz beendet hatten.

Erfahrungsgemäß kommt weniger als eine Tonne Müll zusammen, wenn HIS an Neujahr die Innenstadt säubert, so Ralph Sterk, der für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung zuständige Abteilungsleiter. Nicht die Menge des Unrats sei die Herausforderung, sondern die Art der Arbeit am Neujahrsmorgen. Denn viel ist per Hand zu erledigen, wenn es Böller-Batterien und Flaschen aufzuheben gilt. „Im Gegensatz zu früher, als die Kanonenschläge noch kleiner waren und nicht viel davon übrig blieb, können unsere Kehrmaschinen die großen Gebinde nicht aufnehmen“, erklärt Sterk. Ein großer und ein kleiner Kehrwagen waren dennoch im Einsatz, um all den restlichen Unrat von Straßen, Plätzen und Bürgersteigen zu beseitigen. Auf Handgebläse verzichteten die HIS-Straßenreiniger am Neujahrsmorgen bewusst und benutzten stattdessen bewährte Reisigbesen. Schließlich wollten sie den Schlaf der Anwohnenden nach der Nacht der Nächte nicht über Gebühr stören.

An diesem Neujahrsmorgen kam den Straßenreinigern das Wetter entgegen. Denn anders als in manchem Vorjahr gab es weder Schnee noch Eis, was das Aufheben des zugeschneiten oder festgefrorenen Mülls hätte erschweren können. Auch dichter Nebel herrschte nicht, wie er vor einigen Jahren „einem auf dem Marktplatz nicht von einem zum anderen Ende hat sehen lassen“, wie sich der Einsatzleiter der Straßenreinigung Frank Leonhardi erinnert.
Feuchtigkeit an sich – egal ob durch Witterung oder das Wasser der Kehrmaschine – sei im Übrigen durchaus hilfreich, erläutert Sterk. Denn damit würden auch Schwarzpulverreste aus Knallkörpern oder Silvesterraketen unschädlich gemacht und taugten nicht mehr zum Explodieren. Bleiben diese hingegen trocken, locken sie insbesondere Kinder, die am Neujahrstag mit den Böller-Resten gerne noch ihr eigenes kleiner Folgefeuerwehr zünden.

„Das ist natürlich nicht ungefährlich“, gibt Sterk zu bedenken. Und Leonhardi weist auf eine weitere mögliche Verletzungsquelle hin: „Auf den Straßen stehen oder liegen gelassene Flaschen und Fläschchen zerbersten beim Drüberfahren, und die Glassplitter können unkontrolliert herumfliegen.“ Hinderlich seien stehen gelassene Flaschen auch für Rettungskräfte im Einsatz, wenn sie diese Hindernisse mit ihren Einsatzwagen umfahren müssten. Besser sei es im Grunde, wenn die Müllverursachen das Glas zumindest von der Straße wegschafften oder besser gleich wieder mit nach Hause nähmen.

HIS war am Neujahrsmorgen nur in der Innenstadt im Einsatz, ab 2. Januar dann in den Straßen, wo ohnehin täglich gereinigt wird, zudem gezielt vor städtischen Gebäuden überall in der Stadt. An Privatgrundstücken außerhalb der Innenstadt sind auch nach der Silvesternacht die Anlieger selbst dazu verpflichtet, dass die Reste des Feuerwerks aus dem öffentlichen Raum verschwinden. Erfahrungsgemäß, weiß Leonhardi, dauere es einige Tage, bis überall wirklich alle Müllreste vom Feuerwerk beseitigt seien, weil in der Nacht zum 1. Januar doch nicht alles „verballert“ wird.+++


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