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FULDA Kleingärten im Waidesgrund

Halb Wohnraum, halb Kongress - OB: Potenzial der Stadt nutzen

12.01.17 - Rund um die Kleingartenanlage Waidesgrund hinter dem Hotel Esperanto plant die Stadt Fulda ein Mammutprojekt, das aus drei Bausteinen besteht: Parken, Kongress und Wohnen. "Wir sind als Stadt Fulda in der glücklichen Situation, dass wir wachsen", sagte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) am Mittwochabend beim Pressegespräch im Stadtschloss, "wir haben im Waidesgrund innenstadtnahe Flächen, die im Besitz der Stadt sind. Dieses Potenzial wollen wir ausnutzen. Dabei liegt uns aber auch der Umgang mit den dort ansässigen Kleingärtnern im Sinn."

Wir haben OB Wingenfeld einige Fragen gestellt, die Sie im Videointerview sehen können. Klicken Sie dafür einfach oben auf den Play-Button.

"Wesentlicher Baustein Wohnen"

Rund die Hälfte der Fläche soll nach den ersten vagen Planungen für stadtnahen Wohnraum, vornehmlich bezahlbaren Wohnraum genutzt werden. Der Ort sei mit der direkten Anbindung zu Stadt, Bahnhof und Schulviertel hochattraktiv. "Der soziale Wohnungsbau für Menschen mit dem schmalen Geldbeutel entwickelt sich positiv. Da wollen wir weitermachen", so OB Wingenfeld. Andreas Becker vom Stadtplanungsamt schätzte, dass 150 bis 200 Wohneinheiten auf den rund drei Hektar realistisch seien. Genaue Zahlen oder Planungen gebe es jedoch noch nicht.

So könnte die Fläche hinter dem Hotel Esperanto in wenigen Jahren aussehen ...Grafik: Stadt Fulda

Bürgermeister Dag Wehner, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Stadtbaurat ...

Die Schrebergartenanlage im Waidesgrund von oben

Messe und Kongress

Eine weitere große Chance sehen OB, Bürgermeister Dag Wehner(CDU) und Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) in der Erweiterung der Kongressflächen rund um das Hotel- und Kongresszentrum Esperanto. "Die letzten elf Jahre haben gezeigt, dass die Idee Esperanto ein Erfolgsmodell ist und die Stadt in vielfältiger Art und Weise bereichert hat", sagte Wingenfeld. Oftmals seien die vorhandenen Kapazitäten jedoch an ihre Grenzen gestoßen und man müsse im Wettbewerb zu anderen Kongressstandorten auf der Hut sein. "Das soll nicht heißen, dass wir nun mit der Messe Frankfurt konkurrieren wollen", sagte Stadtbaurat Daniel Schreiner und lachte, "aber wir wollen unsere gute Nische weiterhin erfolgreich ausfüllen."

Ob es nun ein Messeplatz oder Messehallen werden sollen und ob eine Kooperation zwischen Stadt und Esperanto zustande kommt, steht nicht fest. "Nur wenige Städte haben Möglichkeiten wie wir", sagte Wingenfeld, "nämlich Veranstaltungsflächen in einer solch direkten Bahnhofsnähe vergrößern zu können." Feststünde nur, dass in den kommenden beiden Jahren zunächst Ideensammlung und Planung anstünde, bevor es zu einer Umsetzung komme. "Diese Zeit bleibt auch noch den Kleingärtnern, mit denen wir im engen Dialog stehen und nach Lösungen für neue Flächen oder einer Umsiedlung suchen."

Stadtbaurat Daniel Schreiner: "Die Chancen für die Stadt sind enorm"

Auch die Parkplatzsituation an der Ochsenwiese war Thema: ein weiteres Parkhaus ist ...

Parksituation auf der Ochsenwiese

Noch in diesem Jahr soll die Parksituation auf der Ochenwiese angegangen werden. Ein schmales, schlangenförmiges Parkhaus entlang der Magdeburger Straße soll 700 weitere Stellplätze ermöglichen, ohne die Kapazität der Ochsenwiese erheblich einzuschränken. "Wir haben Vorplanungen mit Unterkellerung und Tiefgarage verworfen, weil ein solches Parkhaus schlichtweg die beste und auch wirtschaftlichste Lösung ist", sagte Bürgermeister Dag Wehner. Das Parkhaus soll von der Stadt betrieben werden - mit Ochsenwiese und dem bestehenden Parkdeck am städtischen Schwimmbad würden die rund 1.500 Parkplätze für eine merkliche Entlastung im Innenstadtbereich sorgen. "Und außerdem macht es den Standort für Veranstaltungen und Messen attraktiver", ergänzte Wehner. Das Schützenfest und Co. seien zudem nicht in Gefahr. Vielmehr soll der Veranstaltungsort Ochsenwiese mehr in den Fokus gerückt werden.

Alle drei Politiker halten die Entscheidung für die Stadtentwicklung und gegen die 113 Kleingärtnerfamilien für vertretbar, da die positive Entwicklung der Stadt Fulda und ihrer 68.000 Einwohner mit diesem Projekt weiterginge. "Dennoch wollen wir die Kleingärtner natürlich nicht vor den Kopf stoßen oder mit irgendwelchen Tricks arbeiten", versprach OB Wingenfeld, "wir gewähren genug Zeit, unterstützen bei der Suche nach neuen Parzellen und entschädigen alle Hobbygärtner ordnungsgemäß."

Ideenwettbewerb

Der Fahrplan für das Großprojekt sieht so aus: 2017 werden von stadtepläungs-orientierten Büros Vorschläge in einer Art Ideenwettbewerb gemacht und bewertet. Ist eine passende Lösung gefunden, wird voraussichtlich 2018 das Bebauungsplanverfahren eingeleitet. "Denn erst wenn die Stadtverordnetenversammlung den Bebauungsplan ändert, können wir von unserem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen", erklärte Wingenfeld. Frühestens 2019 sollen die ersten Maßnahmen zur Umsetzung erfolgen. "Mindestens zwei Saisons in ihrem Garten bleiben den Menschen also auf jeden Fall noch. Und dann werden wir die hervorragende Entwicklungsmöglichkeit für Fulda nutzen." (Julius Böhm) +++


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