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Björn Höcke kommt wohl doch nicht nach Fulda - Foto: arifoto UG / DPA

FULDA Björn Höcke wollte kommen

AfD sagt Veranstaltung in Münsterfeldhalle ab - "Wir wurden öffentlich bedroht"

12.01.17 - Für den kommenden Samstag hatte die rechtspopulistische "Alternative für Deutschland" (AfD) eine Veranstaltung in der Fuldaer Münsterfeldhalle geplant. Jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit und auch nur für geladene Spitzenfunktionäre der Partei. So war neben dem potenziellen Bundestagskandidaten Martin Hohmann auch Björn Höcke, AfD-Sprecher und Fraktionsvorsitzender im Thüringer Landtag, angekündigt worden. Nach Information von OSTHESSEN|NEWS wurde die Veranstaltung aber am gestrigen Mittwochabend abgesagt.

Diese Absage verbucht nach eigener Aussage unter anderem das Bündnis "Fulda stellt sich quer" auf ihr Konto. In Zusammenarbeit mit dem DGB-Kreisverband, der KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung), dem SPD Stadtverband Fulda, der Ahmadiyya-Gemeinde Fulda sowie vielen weiteren Organisationen und engagierten Einzelpersonen hat das Bündnis versucht, Druck auf die Veranstalter aufzubauen - unter anderem wurden zwei Gegendemonstrationen bei der Stadt Fulda angekündigt. Zudem wurde der Termin der Veranstaltung samt aller prominenter Gäste in den sozialen Medien verbreitet, obwohl diese eigentlich nur "im kleinen Kreis" hinter verschlossenen Türen tagen wollten.

Ende Mai 2016 war Bernd Höcke bei einer Veranstaltung in Ludwigsau-Friedlos ...Archivfotos (2): Hans-Hubertus Braune

Auch in Friedlos gab es Widerstand gegen den Auftritt von Höcke Archivfoto: Gerhard Manns

"Wieder hat sich gezeigt, dass in unserer weltoffenen, bunten und toleranten Stadt Fulda kein Platz für menschenverachtende und fremdenfeindliche Parolen ist. Die demokratischen Kräfte in Fulda sind wachsam. Unser Bündnis ist stark“, sagt Andreas Goerke vom "Bündnis Fulda sich quer". Es sei ein starkes Signal für eine freiheitliche Gesellschaft, die zur Hoffnung für eine friedliche und demokratische Entwicklung Anlass gäbe.

Der Betreiber der Münsterfeldhalle, Dr. Samir Al-Hami, war in die Kritik geraten, als bekannt wurde, dass die AfD dort tagen wollte. Al-Hami reagierte in den sozialen Medien und verteidigte seine Entscheidung. "Ich kenne die politischen Inhalte der Veranstaltung nicht, aber die AfD ist eine demokratisch gewählte Partei. Solange sie sich auf der Basis von deutschem Recht bewegt, kann sie wie jede andere Partei ihre politischen Inhalte verkünden."

Übrigens legt David Altheide, CDU Rasdorf, Wert auf die Feststellung: "Auch Mitglieder der CDU haben ebenfalls bei Dr. Al-Hami interveniert, mich eingeschlossen. Gegen die AfD vorzugehen, ist nicht allein Aufgabe der linken Parteien, sondern aller Demokraten."

Am frühen Abend bezog der Kreissprecher der Fuldaer AfD, Hermann Krauss, Stellung: Die Veranstaltung war eigentlich nur für geladene Gäste und im kleinen Kreis geplant, irgendwie gelangte die Information jedoch an die Öffentlichkeit. Ab diesem Zeitpunkt wurden wir massiv von dem Bündnis "Fulda stellt sich quer" bedroht. Gerade dessen Vorstand machte ziemlich deutlich, dass sie uns, sollten wir uns wirklich treffen, mit Kotbeuteln und anderem Unrat bewerfen würden." Außerdem, so sagt Krauss, hätte man mit körperlicher Gewalt gedroht, mehrere hundert Menschen hätte das Bündnis für diese Aktion mobilisieren wollen. "Wir wollten unsere Gäste nicht in Gefahr bringen, aus diesem Grund haben wir die Veranstaltung abgesagt." (Julius Böhm) +++


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