Archiv

REGION Diese Linien fahren heute nicht...

Fünfter Streiktag der Busfahrer: Ohne Angebot soll es noch eine Woche dauern"

13.01.17 - Der Warnstreik der Gewerkschaft ver.di behindert auch am heutigen Freitag den Linienbusverkehr der RhönEnergie-Verkehrsbetriebe, deren Buslinien daher voraussichtlich den ganzen Tag lang in den folgenden Bereichen nicht oder nur stark eingeschränkt fahren können. Die RE-Verkehrsbetriebe empfehlen den Fahrgästen dringend, auch an diesem fünften Streiktag auf die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu verzichten und sich kurzfristig um Alternativen zu bemühen. Betroffen sind:

Die Stadtregion Fulda (Stadt- und Schulbusse): die Linien werden nicht bedient. Kunden-Information unter Telefon 0661 12-375.

Im Landkreis Fulda
.... für die Gemeinden Neuhof, Flieden und Kalbach werden die Linien stark eingeschränkt bedient. Kunden-Information unter Telefon 06655 9100490

.... in den Gemeinden Bad Salzschlirf, Großenlüder, Hosenfeld, Eichenzell, Thalau und Schmalnau fallen die Linien
40, 41, 42, 43 und 60 aus. Kunden-Information unter Telefon 0661-12-375

.... im Linienbündel Bergwinkel werden die Städte Bad Soden-Salmünster, Schlüchtern und Steinau an der Straße sowie die Gemeinde Sinntal nur stark eingeschränkt bedient. Kunden-Information unter Telefon 06661 9635-777

... im Stadtbusbereich Bad Hersfeld werden die Linien eingeschränkt bedient. Kunden-Information unter Telefon 06629 91558-252. 


Am Fuldaer Busbahnhof gegenüber dem Stadtschloss herrscht zur Zeit absolute Stille. Kein Stadtbus ist hier zu sehen - und auch kein einziger Fahrgast. Es hat sich anscheinend überall herumgesprochen, dass die Busfahrer streiken und das seit fünf Tagen in Folge. Nur ein älterer Her mit Rollator will am Schalter eine Fahrkarte kaufen und ist offenbar bass erstaunt über die Auskunft: "Da geht heute gar nichts - die streiken doch!" Damit er nicht länger in der Kälte stehen muss, wird ihm netterweise ein Taxi gerufen. Die Droschkenkutscher profitieren wohl als einzige von der derzeitigen Busflaute.

Die Busfahrer und -fahrerinnen sind fest entschlossen, sich mehr Lohn zu erstreiken ...

Tote Hose am ZOB

... bis auf diesen Herrn kein Fahrgast weit und breit Fotos: Laura Struppe

"Ja, klar sind die Leute sauer, das ist keine Frage. Vor allem die, die jetzt ihre Kinder zur Schule bringen und abholen müssen. Aber wenn man ihnen erklärt, um was es hier eigentlich geht, ändert sich das ganz schnell!", ist Jochen Koppel überzeugt. Der ver.di-Sekretär ist Verhandlungsführer in der Tarifauseinandersetzung und heute Morgen auf der Durchreise von Streikort zu Streikort quer durch ganz Hessen. Gerade besucht er die Busfahrer im Ausstand am Fuldaer Busdepot in der Daimler-Benz-Straße. Die 105 Fahrerinnen und Fahrer frieren hier im kalten Wind, sind aber überzeugt davon, das Richtige zu tun. "Weil wir es wert sind", steht auf ihren Umhängen. "Wenn wir den Leuten sagen, was wir verdienen und wieviel wir dafür arbeiten müssen, haben die allermeisten Verständnis dafür, dass wir streiken", meint VGF-Betriebsrat Manfred Peikert, der gerade noch mehrere Kollegen als neue Gewerkschaftsmitglieder aufgenommen hat. 

Jochen Koppel ist heute in ganz Hessen unterwegs - von Streikort zu Streikort ...

Die Arbeitgeber lehnen die Forderungen nach mehr Lohn und besseren Arbeitsbedingungen derzeit noch kategorisch ab, das sei nicht finanzierbar heißt es. Davon wollen sich die Streikenden aber nicht entmutigen lassen. "Wir machen auf jeden Fall weiter, dieser Streik ist unbefristet", betont Koppel. Auf die wiederholte Frage, wie lange sie das durchhalten wollen oder können, zuckt er die Achseln, sie wollen auf jeden Fall langen Atem beweisen. "Wenn es keine Gewerkschaften und keine Arbeitskämpfe gegeben hätte und gebe, würden wir heute noch 30 Cent in der Woche verdienen". Das Argument, der Arbeitskampf werde auf dem Rücken "Unschuldiger", nämlich vor allem von Schülern und Menschen ohne Auto ausgetragen, lassen die Busfahrer nicht gelten. "Wenn wir streiken, soll das natürlich auch jeder mitbekommen, sonst könnten wir es doch gleich sein lassen".

Streik auch am Freitag

Inzwischen steht fest: Die Busfahrerinnen und Busfahrer des Landesverbands der Hessischen Omnibusbetreiber setzen ihren Streik fort. ver.di-Verhandlungsführer und Streikleiter Jochen Koppel: „Bis jetzt ist vom Arbeitgeber immer noch kein verhandlungsfähiges Angebot gekommen. Wir warten weiter. Aber wir werden die Streiks inklusive der Solidaritätsstreiks im Umfang der vergangenen Tage weiterführen. ver.di kehrt sofort an den Verhandlungstisch zurück, wenn die Arbeitgeber etwas vorlegen. Letztlich liegt der Ball jetzt bei den Omnibusbetreibern.“

ver.di fordert eine stufenweise Erhöhung des Lohns bis auf 13,50 Euro die Stunde. Die Arbeitgeber wollen eine Laufzeit bis Ende 2018 und bieten insgesamt nur einen Anstieg des Lohns auf bis 12,65 Euro. Derzeit beträgt der Stundenlohn 12,00 Euro. Die Pausenregelungen sollen verbessert werden. Dies bedeutet, dass es keine Abzüge beim Wenden oder bei Standzeiten geben darf. Außerdem fordert ver.di die Einführung einer betrieblichen Altersversorgung. Darüber hinaus soll es einen zusätzlichen Urlaubstag für alle Beschäftigten ab dem 1.1.2017 geben.PM/Carla Ihle-Becker+++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön