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Leere Bushaltestellen im Main-Kinzig-Kreis - Archivfoto

REGION Verdi und Kreiswerke MKK

Stellungnahmen zur Tarifauseinandersetzung im Busverkehr

14.01.17 - VERDI: Busfahrer streiken weiter bis einschließlich Montag- Weiter kein verhandlungsfähiges Angebot

"Der Busfahrerstreik bei den privaten Omnisbusbetreibern in Hessen geht am Wochenende und den ganzen Montag weiter. Damit reagieren die Busfahrerinnen und Busfahrer auf eine Pressemeldung des Landesverbands Hessischer Omnibusbetreiber von heute. Darin wird zwar ein möglicher neuer Verhandlungstermin genannt. Aber, so Landesfachbereichsleiter verkehr Ronald Laubrock: „Es ist wieder kein neues Angebot damit verbunden. Lapidar wird von einem neuen Vorschlag geschrieben, wie die Arbeitsbedingungen und die Vergütung des Personals verbessert werden könnte. Das ist den Kolleginnen und Kollegen aber viel zu vage. Sie fühlen sich verschaukelt. Seit Tagen fordern sie ein neues, konkretes Angebot, das durch Zahlen unterlegt ist. Was vom Verband kommt, ist immer wieder heiße Luft. Was sollen sie denn verhandeln, wenn es keine neuen Zahlen gibt? Deshalb haben sie beschlossen, zunächst bis einschließlich Montag weiter zu streiken.“ ver.di fordert eine stufenweise Erhöhung des Lohns bis auf 13,50 Euro die Stunde. Die Arbeitgeber wollen eine Laufzeit bis Ende 2018 und bieten insgesamt nur einen Anstieg des Lohns auf bis 12,65 Euro. Derzeit beträgt der Stundenlohn 12,00 Euro. Die Pausenregelungen sollen verbessert werden. Dies bedeutet, dass es keine Abzüge beim Wenden oder bei Standzeiten geben darf.  Außerdem fordert ver.di die Einführung einer betrieblichen Altersversorgung. Darüber hinaus soll es einen zusätzlichen Urlaubstag für alle Beschäftigten ab dem 1.1.2017 geben."

„Schluss mit den Ritualen: Busfahren muss bezahlbar sein, aber auch fair bezahlt werden!“ Kreiswerke-Aufsichtsratschef Pipa bringt Kompromissangebot ins Spiel

In der Tarifauseinandersetzung zwischen dem Landesverband Hessischen Omnibusunternehmer und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di plädieren die Kreiswerke Main-Kinzig dafür, früher als vorgesehen ein konkretes Angebot vorzulegen, um so eine zügigere Lösung zu erreichen. „Es muss Schluss sein mit den Ritualen. Es kann nicht sein, dass so viel Zeit verstreicht, ohne dass die Verhandlungspartner an einem Tisch sitzen und miteinander reden. Busfahren muss bezahlbar sein, einverstanden. Aber Busfahrer müssen für ihre Arbeit auch fair bezahlt werden“, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende Erich Pipa.

Die Situation sei doch deshalb so verzwickt, sagt Pipa, weil die Arbeitgeberseite kein neues Angebot unterbreite. Doch nur unter dieser Bedingung wolle die Gewerkschaft ihren Streik unterbrechen und weiterverhandeln. „Den ersten Schritt müssen die Arbeitgeber tun, und sie brauchen dafür doch nicht bis Mitte nächster Woche zu warten. Ich schlage als Kompromiss beim Stundenlohn ein Treffen in der Mitte vor: 13 Euro für die Busfahrerinnen und Busfahrer. Wenn wir der Gewerkschaft dieses Angebot am Montag unterbreiten, rollen schon spätestens am Dienstag die Busse wieder, da bin ich mir sicher“, so Pipa.

Der Geschäftsführer der Kreiswerke, Bernd Schneider, schlägt in die gleiche Kerbe. „Wir unterhalten uns hier über relativ kleine Beträge, verlieren aber diejenigen aus dem Blick, über die wir reden und auf deren Rücken wir die Verhandlungen führen. Das ist zum einen unser Personal, zum anderen sind es die Kinder und deren Eltern, die gerade in diesen Tagen Höchstleistungen vollbringen, damit die Teilnahme am Schulunterricht möglich ist.“ Wenn man ein tragfähiges Angebot mache, liege der Ball bei der Gewerkschaft. Eine endgültige Einigung sollte sich so binnen kurzer Zeit herbeiführen lassen. Vor allem würden die Pendlerinnen und Pendler wieder „wie gewohnt auf ihre Busse zurückgreifen können“.

Landrat Pipa äußert zwar Verständnis, dass die Busunternehmer auch darauf zu achten hätten, dass sie künftig in Ausschreibungen wettbewerbsfähig seien. „Das sind Unternehmer in Nachbarländern aber auch, die einen höheren Stundenlohn als den derzeit in Hessen geltenden auszahlen“, stellt Pipa klar. „Es kann uns doch nicht egal sein, dass ein Angestellter, ganz gleich ob im privaten oder öffentlichen Sektor, jeden Monat trotz Vollzeitbeschäftigung noch Sozialleistungen benötigt, um sein Leben zu bestreiten.“ Schneider ergänzt in dem Zusammenhang: „Die Verantwortung des Fahrpersonals ist hoch, der Stress in den Stoßzeiten und durch Schichtdienste ebenfalls. Wir brauchen einen sicheren Bustransfer und eben auch zufriedene Frauen und Männer am Steuer.“


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