Restaurant „Talblick“ im ehemaligen Berggasthof Hoherodskopf eröffnet

Hintergrund zur Entstehung des Berggasthof HoherodskopfDer Verein wurde am 22. Juni 1881 in Schotten als Heimatverein gegründet, um im Vogelsberg den Fremdenverkehr zu fördern. Dieser sollte der armen Vogelsberger Bevölkerung, deren Lage sich im 19. Jahrhundert zusehends verschlechterte, eine weitere Einkommensquelle erschließen. Ziel des Vereins bei der Gründung war es „den Besuch des Gebirges annehmlicher zu machen durch Aufstellung von Wegweisern, Verbesserung der Gebirgswege, Herstellung von Aussichtspunkten und Ruheplätzen, Instruierung von Touristenführern und Einwirkung auf Verbesserung der Gasthäuser“. Außerdem sollte die „Kenntnis des Gebirgs in naturwissenschaftlicher, historischer und topographischer Beziehung“ gefördert werden. Der Verein gliederte sich in schnell wachsende Zweigvereine: bis zum September 1881 hatten sich bereits 14 solcher Sektionen mit über 300 Mitgliedern gegründet. 1887 wurde deshalb das Clubhaus „Berggasthof Hoherodskopf“ gebaut.

14.01.17 - Während draußen heftige Sturmböen und Schneeschauer über den 763 m hohen Hoherodskopf fegten, feierten in dem 1887 gebauten VHC-Clubhaus etwa 120 geladene Gäste die offizielle Neueröffnung des Restaurant „Talblick“ im Berghotel Hoherodskopf in einem sehr schönen Ambiente und vor allem bei angenehmen Temperaturen. Begrüßt wurden die zahlreichen Gäste von der Wirtschaftsjournalistin und N 24-Moderatorin, Viola Grebe, die anschließend durch das Programm führte. Sie stellte dann auch die beiden neuen Geschäftsführer Stephan Thomas Kraus und Mario-Sebastian Fertig vor. Dabei war zu hören, dass die beiden neuen Betreiber des ehemaligen Berggasthof Hoherodskopf keine unbekannten in der Gastronomieszene sind und auf fundierte Kenntnisse in der Event- und Systemgastronomie zurückgreifen können.

Auch Führungspositionen in A la Carte Restaurants zählten zu den Stationen Fertig und Krause. Dass nun der zweithöchste Gipfel des Vogelsbergs der Arbeits- und auch Lebensmittelpunkt der beiden wird, war aber eher ein Zufall. Auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie in der Region, kehrten sie im August am Ende eines Tages und nach einer Besichtigungstour im Berggasthof ein. Sie wussten aber bis dato nicht, dass Gastronom und Hotelier Roy Heimann nach 26 Jahren seinen Betrieb aus gesundheitlichen Gründen aufgeben wollte und dass der Vogelsberger Höhen-Club (VHC) als Eigentümer des weitläufigen Objekts mit herausragender Lage deshalb neue Pächter sucht. Erst kurz nach diesem Besuch stießen beide bei ihrer weiteren Suche per Online-Recherche auf die Immobilie und die Möglichkeiten, die sich dort boten.

Es brauchte nicht lange, und man war sich einig. Die extra gegründete Gesellschaft ist nun für zunächst 15 Jahre Pächterin des Objekts – „mit der Option auf weitere zehn Jahre“. Ein Engagement also, das auf Dauer angelegt ist und die nicht unerheblichen Investitionen rechtfertigt. Inzwischen sind die beiden Geschäftsführer in das Gebäude eingezogen und auf dem Gipfel bereits heimisch geworden. Auch zwei, der insgesamt 15 Mitarbeiter wohnen im Berghotel, die anderen Mitarbeiter kommen aus dem Raum Schotten und Umgebung.

Weiter war zu hören, dass in dem Gebäude aus 1887 ein neues Konzept mit vielfältigem Angebot präsentiert wird. Frische regionale Küche, ein uriges und detailgetreues Ambiente, ein aufmerksamer Service, sowie die große Leidenschaft der neuen Betreiber sollen laut ihrer Aussage die verstaubten Räume des historischen Gemäuers erfrischen. Neben dem eigentlichen A la Carte Bereich mit etwa 80 Sitzplätzen bietet das Restaurant Talblick noch vier großzügige und liebevoll eingerichtete Veranstaltungsräume: Die Hessenstube mit 35 Sitzplätzen, die Brauereistube mit 25 Sitzplätzen, die Winzerstube mit 20 Sitzplätzen und den Jägersaal mit 60 Sitzplätzen. Auf der Sonnenterrasse des Restaurants finden bis zu 200 Gäste Platz. Sie bietet zudem einen Panoramablick auf die Landschaft des größten erloschenen Vulkans Mitteleuropas und bei guter Fernsicht sogar auf die Skyline von Frankfurt am Main. Das Restaurant wird täglich – ohne Ruhetag – von 11.30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet sein, teilen die Betreiber mit. Für Veranstaltungen würden die Öffnungszeiten gerne angepasst.

Die Produkte der beiden Gastronomen sollen vorwiegend aus der Region kommen und auch bei den Getränken will man auf örtliche Hersteller setzen. „Wir wollen eine frische und regionale Küche anbieten und nicht auf Convenience-Produkte zurückgreifen“, erzählen die beiden Geschäftsführenden Gesellschafter. Die Restaurantleitung werde dabei Eugene Battle übernehmen. Mit der Geschäftsaufnahme geht auch ein Eventcatering an den Start gehen und ein zusätzlicher Fokus auf Firmenveranstaltungen, Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und Tagungen gelegt. Im Veranstaltungsbereich sollen Kombinationspakete mit den örtlichen Attraktionen angeboten werden.

Zu den Gästen aus Politik und Wirtschaft zählten unter anderen Landrat Manfred Görig, Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak, Kreistagsvorsitzender Dr. Hans Heuser, Schottens Bürgermeisterin Susanne Schab sowie zahlreiche örtliche Mandatsträger. Der Vogelsberger Höhenclub war mit dem Gesamtvorsitzenden Jürgen Klein und dem 97-jährigen Ehrenvorsitzenden des Zweigverein Hoherodskopf Jacob Rühl und weiteren Vorstandmitgliedern anwesend. Die Vogelsberger Landbrauerei war mit Bierkönigin Gesine Schönhals und Geschäftsführerin Ruth Herget-Klesper vertreten.

Für Hessen-Forst nahm Schottens Forstamtsleiter Bernd Ott teil und auch Zuckerbäcker Joachim Haas sowie die Schlitzer Destilliere, Rhön-Sprudel, Coca-Cola und Possmann präsentierten ihre Erzeugnisse. Die „Akustik-Swing & Gypsy Jazz Band“ aus dem Rhein-Main Gebiet sorgte für die musikalische Umrahmung der Eröffnungsveranstaltung und entführte das Publikum auf eine musikalische Zeitreise in die erste Hälfte des 20sten Jahrhunderts mit dem unverwechselbaren, energiegeladenen Gypsy Swing Sound. Einen Blick in die Welt der Magie gab Comedian und Zauberkünstler Bene Reinisch aus Fulda, der auch die Gäste mit in sein Programm einbezog. (kel) +++