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REGION Vorschlag: weniger Weihnachtsfrei

Sind Schneeferien im Februar für hessische Schüler eine gute Idee?

23.01.17 -

In elf Bundesländern stehen die Schulranzen schon kurz nach den Weihnachtsferien wieder in der Ecke, denn die dort eingeführten Winterferien machen es den Schülern möglich, die weiße Landschaft zu genießen. In Hessen liegt zwar auch Schnee, aber die hiesigen Schüler gucken in die Röhre - ihre Ferien sind definitiv vorbei und die nächsten gibt es erst Ostern wieder. Der FDP-Landtagsabgeordnete Wolfgang Greilich hat deswegen vorgeschlagen, die Skiferien auch in Hessen zu übernehmen und dadurch die Freude am mittlerweile immer selteren Schnee zu erhalten.

Geplant war, es anderen Bundesländern wie Brandenburg gleich zu tun und die Weihnachtsferien um eine Woche zu verkürzen, um diese Woche dann im schneereicheren Februar nachzuholen. Ohnehin finden die meisten Schüler drei Wochen Weihnachtsfreizeit viel zu lang. Ein weiterer Vorteil des Vorschlags sei unter anderem, dadurch vielen Familien einen günstigen Skiurlaub außerhalb der im Vergleich teureren Hauptsaison zu ermöglichen. Außerdem würden Kinder so mehr an den Wintersport herangeführt und neue Nachwuchssportler könnten aus der Änderung hervorgehen. Viele Familien beklagten zudem, nicht die Möglichkeit zu haben, mit ihren Kindern den Schnee zu erkunden und durch die fehlende Ferienwoche schöne gemeinsame Erlebnisse vorenthalten zu bekommen. 

Allerdings bemängelte Kultusminister Alexander Lorz (CDU) an diesem Vorstoß, dass eine Unterbrechung der Unterrichtszeit zwischen Weihnachten und Ostern aus pädagogischen Gründen nicht zu begrüßen sei. Ein gutes Gegenbeispiel dafür, dass die Leistung der Schüler nicht unter den verschobenen Ferien leiden muss,  ist das Bundesland Bayern, das diese Ferienordnung schon seit langem hat und trotzdem noch mit den besten Abiturienten Deutschlands glänzen kann. Der FDP-Vorstoß für Winterurlauber gehe ohnehin an der Realität vieler Haushalte vorbei, die sich überhaupt keinen Urlaub leisten könnten, kritisierte dagegen die Fraktionsvorsitzende der Linken Janine Wissler. 

So bleibt Hessen vermutlich auch weiter eines der fünf Bundesländer ohne Winterferien. Und auch auf Pfingstferien müssen hessische Schüler wohl weiter verzichten. Nur zwei weitere Bundesländer haben um dieses Fest herum keine freien Tage. Die armen Hessen büffeln dafür 13 Wochen am Stück. Leider sieht es für Änderungen dieser "Schülerstrapaze"schlecht aus, da die bis 2024 festgelegte Ferienregelung der Kultusministerkonferenz nicht vorsieht, das bestehende, bundesweit abgestimmt System zu modifizieren. 

Wir haben uns mal bei "betroffenen“ Schülern umgehört und einige -  natürlich nicht repräsentative Antworten bekommen. Viele der Befragten möchten ihre drei Wochen Weihnachtsferien nicht für die eine Woche im Februar hergeben, sähen aber auch einen Vorteil in der kurzen Schulunterbrechung. Ein Schüler des Bildungsunternehmen Dr. Jordan betont, er finde es unnötig, ein paar Wochen nach Weihnachten wieder Ferien zu haben. „Lange Ferien sind super, aber wenn man zum Beispiel Ski fahren will, ist es besser im Januar oder Februar nochmal welche zu haben“, erklärt Chiara, die aber selbst nicht so überzeugt von der Idee ist, die Ferien auf Kosten der Weihnachtsferien zu verlegen. Der Pressesprecher des Kultusministeriums stellt jedenfalls unmissverständlich klar, dass keine Änderung geplant sei. Von Ferien im Tiefschnee müssen die Wintersportler unter den hessischen Schülern also weiter träumen. Finja Müller+++


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