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Das sechsköpfige LIFE-Projekt-Team (v. l.): Jan Hochstein, Fabian Hartung, Janet Emig, Georg Sauer, Werner Hafke und Projektleiter Jonas Thielen - Fotos: Nina Sauer

HILDERS Startschuss für mehr ökologische Vielfalt

6,5 Mio Euro für LIFE-Projekt - eines der größten Naturschutzvorhaben Hessens

HintergrundinformationenIm Rahmen des EU-LIFE-Projektes sollen Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung von Lebensräumen und Vogelvorkommen im Schutzgebietsnetz NATURA 2000 umgesetzt werden. Zentral hierfür sind die Optimierungen des Flächenmanagements und die Zusammenarbeit mit den lokalen Landwirten.

19.01.17 - Der Startschuss für das Sechs-Jahre-Projekt "Hessische Rhön - Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel" ist bereits gefallen - nun geht es an die Umsetzung: Im Sommer 2016 erhielt die Rhön von der EU für ihre Bewerbung um ein LIFE-Projekt den Zuschlag. Bis September 2022 soll nun das Konzept zum Schutz des Berggrünlandes mit seinen Lebensraumtypen umgesetzt werden. "Die Rhön ist ein wichtiger Landschaftsbereich - nicht nur für Fulda, sondern für ganz Hessen. Sie ist eine Kulturlandschaft, die von Menschen geprägt ist. Wir wollen die ökologische Vielfalt dort erhalten und weiterentwickeln, ohne gegen die Menschen zu arbeiten", erklärt Landrat Bernd Woide in seiner Begrüßungsrede bei der Auftaktveranstaltung im Ulstersaal in Hilders.

Auftaktveranstaltung im Ulstersaal in Hilders

Landrat Bernd Woide

Es gehe bei diesem Projekt nicht um Verbote. "Es geht auch darum, die Landwirte zu unterstützen", betont Hubert Blum, Bürgermeister der Marktgemeinde Hilders. Das LIFE-Projekt stelle einen großen Erfolg für das Biosphärenreservat dar und kröne zudem deren Erfolgsgeschichte (25 Jahre). "Die Komission hat das Vorhaben im Juli 2016 bewilligt - die Fördersumme beträgt rund 6,5 Millionen Euro. Davon fördert 60 Prozent die EU und knapp 40 Prozent übernimmt das Land Hessen. Es gehört damit zu den größten Naturschutzprojekten in Hessen", erklärt Abteilungsleiter Dr. Christian Hey vom Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Bürgermeister Hubert Blum

Abteilungsleiter Dr. Christian Hey vom HMUKLV

Leiter der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön und Geschäftsführer ...

"Natur, Kultur und Ökonomie kommen bei diesem Projekt idealerweise zusammen. Es setzt aber eine enge Kommunikation und Kooperation zwischen dem Naturschutz und den Landwirten voraus. Ich bin aber zuversichtlich, dass es hier gut gelingt", so Hey. Der Erfolg des Projektes, den sich die Beteiligten erhoffen, gilt es aber erst noch zu erarbeiten: "Sechs Jahre liegen noch vor uns. Es ist ein komplexes Vorhaben - allein die Antragsstellung hat viel Zeit und Nerven gekostet". Mittlerweile ist auch das sechsköpfige-Projektteam vollständig. 

Vorstellung des Projektteams

Um das LIFE-Projekt "Hessische Rhön - Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel" umzusetzen, bedarf es an einem Mix aus erfahrenen Mitarbeitern, die die Rhön kennen oder dort leben und und erfahrenen Mitarbeiter, die bereits mit Naturschutzprojekten betraut waren, so Projektleiter Jonas Thielen. Er ist von Haus aus Biologe und hat an seiner Seite Fabian Hartung (Haushaltssachbearbeitung), Janet Emig (Öffentlichkeitsarbeit und Kontakt zu Landwirten), Jan Hochstein (NATURA-2000-Manager), Georg Sauer (Wildtier-Manager) und Werner Hafke (Unterstützung für Georg Sauer).

Ziele und Umsetzung 

"LIFE fördet die Umsetzung von Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen in NATURA 2000-Gebieten. Das Rhöner Grünland hat aufgrund seiner Qualität und Quantität europaweit Bedeutung, allerdings weist das Grünland mittlerweile eine Verschlechterung auf. Zum Beispiel sind Vogelbestände drastisch eingebrochen", erläutert der Projektleiter.

Die Hauptziele des Projektes sind: 160 Hektar Lebensraum wiederherstellen oder/und neu erschaffen, 65 Hektar Lebensraum-Neuschaffung für den Skabiosenscheckenfalter, 200 Hektar Optimierung von Wiesenbrüter Lebensräumen, 500 Hektar Optimierung von Hutungen, 80 Hektar Erhöhung der Extensivflächen für Neuntöter, Raubwürger und Baumpieper sowie 20 Nahrungsteiche für Schwarzstörche anlegen. Außerdem sollen 50 Landschaftsführer zusammen mit dem Rhönklub ausgebildet, drei neue Hochrhön-Extratouren geschaffen und eine Wanderausstellung erstellt werden.

"Im ersten Quartal 2017 erfolgt eine Bestandserhebung also eine Datenerfassung. Danach wird ein Konzept erstellt, in dem alle Daten einfließen - das Grünlandkonzept. Danach dann eine Agrarsozioökonomische Studie und natürlich erste Absprachen mit Landwirten. Auch sind wir schon im Gespräch mit der Gemeinde Nüsttal, um die Extra-Touren anzubieten", gibt Thielen zum Ende den Ausblick. (Nina Sauer) +++


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