Archiv
- Fotos: Gudrun Schmidl

ROTENBURG/F. 5. Neujahrsempfang der Stadt

Ein Ruck geht durch das Rotenburger Land - viele Zukunftsprojekte

19.01.17 - „Großer Bahnhof“ im Bürgersaal des Bürger- und Tourismuszentrums am Bahnhof. Stadtverordnetenvorsteherin Barbara Glaser und Bürgermeister Christian Grunwald hatten am Mittwoch zum fünften Mal zum Neujahrsempfang der Stadt Rotenburg a. d. Fulda eingeladen, der mit einem Jahresrückblick der etwas anderen Art, aber auch einem Ausblick auf das Jahr 2017 ein kurzweiliges Programm bot. Grunwald, der dem festlichen Anlass angemessen Fliege statt Krawatte trug, stellte erfreut fest, dass der Neujahrsempfang von Mal zu Mal mehr Fürsprecher hat, denn in diesem Jahr platzte der Bürgersaal tatsächlich aus allen Nähten.

Die Liste der Ehrengäste war lang. Namentlich begrüßt wurden von Bürgermeister Christian Grunwald unter anderem Landrat Dr. Michael Koch, MdL Dieter Franz, seine Vorgänger im Amt, Manfred Fehr und Hans-Otto Gleim, seine Stellvertreterin, die 1. Stadträtin Ursula Ender, CDU-Kreisvorsitzender Timo Lübeck und ganz besonders herzlich die hochrangigen Vertreter vom VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg und der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg als Sponsoren dieser Veranstaltung.

Rund zwei Stunden dauerte der offizielle Teil des Neujahrsempfangs, der vom Blasorchester und der Rock-AG der Jakob-Grimm-Schule musikalisch umrahmt wurde. Die Jakob-Grimm-Schule ist nicht nur mit ihrem musikalischen Angebot bestens aufgestellt, sondern bietet auch gute Bildung mit Tradition. Seit vier Jahren ist Sabine Amlung Schulleiterin der größten allgemeinbildenden Schulde des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, die am Modellversuch G8/G9 teilnimmt. „Wir haben mit diesem Parallelangebot sehr gute Erfahrungen gemacht“, bekräftigt Sabine Amlung auf Nachfrage und merkt an: „Die endgültige Entscheidung darüber werden die Eltern mit ihren Einwahlen treffen“.


Rotenburg bietet vielfältige Bildungseinrichtungen, was ein wesentlicher Faktor für viele Familien ist, sich in der schönen Stadt an der Fulda anzusiedeln. So auch Torben Schäfer, der mit Ehefrau Bianca und seinen drei Kindern von Sindelfingen/Böblingen als zukünftiger Geschäftsführer der neu gegründeten MER-Marketing- und Entwicklungsgesellschaft Rotenburg a. d. Fulda mbH in die osthessische Kleinstadt zog, in der er viel Potential sieht. Der wichtigste erste Schritt für ihn ist, dass sich alle Akteure an einen Tisch setzen, um gemeinsam und mit vielen Mitstreitern die Stadt mit Leben zu füllen.

Eine gute gesundheitliche Grundversorgung gehört zu einer attraktiven und lebenswerten Stadt dazu. Dr. Andreas Renke bewies Mut zur eigenen Praxis und hat sich als Hausarzt in seiner Heimatstadt niedergelassen. Schon immer hat der Vierzigjährige die hausärztliche Medizin als die Königsdisziplin empfunden. „Ein Hausarzt muss alles in allen Bereichen kennen und können“. Die Wahl, mit seiner Familie nach Rotenburg zu gehen und damit die Angebote aus dem Kreis Fulda auszuschlagen, fiel leicht. Eine Konkurrenz durch medizinische Versorgungszentren sieht der Idealist, wie er sich selbst bezeichnet, persönlich nicht. „Die hausärztliche Versorgung wird Bestand haben. Es entwickelt sich eine Bindung zu den Patienten, die nicht nur als Fallnummer behandelt werden“.


„Durch Deutschland muss ein Ruck gehen“, forderte der kürzlich verstorbene Bundespräsident Roman Herzog während seiner Amtszeit. So ein Ruck geht offensichtlich auch durch Rotenburg. Eine Vielzahl zukunftsweisender Maßnahmen wurde auf die Beine gestellt, ein Familienzentrum ist in Planung und die leer stehenden Geschäfte in der Innenstadt werden durch mutige Geschäftsleute wie Christian Körner weniger. „KöBi`s Allerlei“ heißt sein Haushaltswarengeschäft in der Breitenstraße in den Räumen, in denen schon seine Großmutter ein Geschäft führte. Hier kauft garantiert auch Margot Knierim aus Braach ein, die mit ihrem Mundartvortrag amüsierte. Nach einem misslungenen Einkaufsbummel in Kassel hat sie die Nase gestrichen voll. Ab sofort will sie nur noch in Rotenburg einkaufen, denn hier bekommt sie alles was sie braucht. Auch palmölfreie, handgemachte Seifen oder einen neuen Eierschneider, von denen Christian Körner sechs verschiedene Modelle im Angebot hat.

Als Gesprächspartner beantwortete auch Braumeister Ralf Kramer die Fragen von Bürgermeister Christian Grunwald. Eigenes Bier brauen bezeichnet er als seine Leidenschaft. „Am Ende des Tages hast du ein Produkt, das schmeckt und auch Spaß macht“. Kramer, als Braumeister in der Wiesenmühle auch in Fulda bekannt, hat bisher aus Spaß an der Freude zusätzlich in einem kleinen Kellerraum gebraut. Jetzt will mit seiner Rotenburger Biermanufaktur im Rotenburger Schlosspark richtig durchstarten, vier leckere Biersorten und Bierseminare anbieten. Wenn die Brauerei denn mal fertig wird. „Ich weiß im Moment nicht, wann ich eröffnen kann“, bedauert er den Verzug beim Bau seiner eigenen Brauerei.


„Mit dem Kauf des Herz-Kreislauf-Zentrums (HKZ) durch das Klinikum Bad Hersfeld war und ist eine Operation am offenen Herzen unserer Gesundheitslandschaft vorgenommen worden“, empfinden viele Rotenburger die Neuaufstellung. Bürgermeister Christian Grunwald sieht es inzwischen auch positiv: Das HKZ wird Teil eines flächendeckenden universitätsmedizinischen Zentrums für Herz-Lungen-Medizin. Dabei wird der Klinikverbund eng mit den Uni-Kliniken Gießen und Marburg sowie dem Kerckhoff-Institut in Bad Nauheim zusammenarbeiten. „Wir sollten dieser Konstellation Zeit und Vertrauen schenken“, findet er versöhnliche Worte, die die anwesenden Vertreter der beteiligten Kliniken sicher mit Genugtuung hörten. Ulrich Hornstein, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses (KKH) Rotenburg a. d. Fulda versicherte, dass es die Entscheidung des alleinigen Trägers, des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf war, auch im 64. Jahr eigenständig zu bleiben. Eine Fusion endgültig ausschließen will Ulrich Hornstein nicht. „Man soll nie nie sagen und muss sich der Zukunft stellen“.

Zum Abschluss des offiziellen Teils wurde der Deutsch-Französische Freundschaftsverein für sein enormes ehrenamtliches Engagement geehrt, besonders aus Anlass der Feierlichkeiten im vergangenen Jahr zum 40-jährigen Bestehen der Partnerschaft mit der französischen Stadt Argentan. Eine Verlosung, bei der zufällig auf dem richtigen Stuhl sitzende Gäste attraktive Preise gewinnen konnten, sorgte für Heiterkeit im Saal.

Margot Knierim


Bürgermeister Christian Grunwald, der bei der Neujahrsansprache von Stadtverordnetenvorsteherin Barbara Glaser mit viel Lob bedacht wurde, beweist nicht nur im Amt Führungsqualitäten, sondern führte mit viel Humor, Schlagfertigkeit und dennoch fachlich immer am Ball durch das Programm. Er konnte zufrieden auf das Jahr 2016 zurückblicken, zumal er einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen kann, zwei Jahre vor dem Ablaufen des Schutzschirmes haben die Rotenburger alle Auflagen erfüllt. Rotenburg ist auf einem guten Weg. Die Weichen sind gestellt. (Gudrun Schmidl) +++

Bürgermeister Christian Grunwald

Schulleiterin Sabine Amlung

Barbara Glaser (vorn) und Ursula Ender – zwei Frauen ohne Quote

Dr. Andreas Renke

Ulrich Hornstein

Braumeister Ralf Kramer

Angekommen im Jahr 2017. Der Neujahrsempfang wurde live auf Facebook übertragen ...

Torben Schäfer

So sehen Gewinner aus


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön