Lutz Wagner gibt Tipps zum "Entscheiden in Stress-Situationen"

20.01.17 - Der Saal im Fliedner Rathaus war voll besetzt: Rund 200 Mann - darunter Vertreter der Kirche, Schulen, Polizei, Unternehmen und Mandatsträger - sind am Donnerstagabend zum Neujahrsempfang gekommen. "Dass so viele Leute, darunter auch einige Vertreter der aktiven Vereine und Verbände in Flieden, heute der Einladung gefolgt sind, zeigt die Verbundenheit zur Gemeinde. Flieden hat eine wichtige Funktion in der Region", betont Bürgermeister Christian Henkel in seiner Begrüßungsrede. 

Der Saal im Rathaus in Flieden war bis auf den letzten Platz gefüllt

"Auch, wenn sich mit dem Jahreswechsel erst einmal nur die Jahreszahl ändert, passiert doch Jahr für Jahr sehr viel. In 2016 sind einige schreckliche Ereignisse geschehen - denke man da zum Beispiel an den terroristischen Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt. Viele Fragen kamen im Laufe des Vorjahres auf, besonders in Sicherheitsangelegenheiten. Dennoch müssen wir, an der Art zu leben, festhalten - an Dingen wie Freiheit oder dem Miteinander. Wir sind eine weltoffene, solidarische Gemeinde und das wollen wir auch bleiben", so Henkel.

Im neuen Jahr tut sich auch einiges: "Im Herbst stehen nicht nur die Bundestagswahlen, sondern ebenso die Landratswahl an. Das ist eine hohe Wahlbeteiligung wichtig, denn eine Beteiligung stärkt die Demokratie. Gerade durch den aktuellen Zuspruch der AfD, zählt jede Stimme", erklärt der Bürgermeister.

Für die musikalische Untermalung wurde auch gesorgt

Fliedens Bürgermeister Christian Henkel

Ausblick und Ziele

Zu den Zielbildern für die kommenden Jahre gab Henkel ebenfalls Aufschluss, wobei die Konkretisierung der Ziele den Bürgerinnen und Bürgern in der nächsten Zeit noch aufgezeigt werde: Flieden soll nicht nur für Neu-Bürger attraktiv sein, es sollen ebenso Einheimische, Vereine und Verbände unterstützt werden. Weiter soll Flieden eine leistungsfähige Gemeinde in zentraler Lage sein, dadurch müsse aber eine Änderung des Regionalplans bewirkt werden. Auch kulturelle Angebote gehören dazu. So fehle es an einer angemessenen Veranstaltungsstätte- Die TV-Halle sei nur bedingt geeignet. Das letzte Ziel sei weiterhin eine bürgernahe und leistungsfähige Gemeindeführung. "Flieden ist eine Gemeinde, in der es sich gut leben, arbeiten und investieren lässt", betont Henkel abschließend und übergibt an den Hauptredner des Abends - Lutz Wagner.

"Entscheiden in Stresssituationen"

Es sind die Entscheidungen, schnelle Entscheidungen, die jeder Politiker oder auch Unternehmer immer wieder treffen müsse. In Stresssituationen würde das vielen besonders schwer fallen, wenn einfach alles drunter und drüber geht. Dann ist kluges und schnelles Handeln gefragt. Wer könnte da bessere Tipps geben als ein Mann, der fast 20 Jahre in der Bundesliga als Schiedsrichter tätig war und dort blitzschnelle, wichtige Entscheidungen treffen musste. 

Anschaulich, spannend und humorvoll zog der 52-jährige Hesse Vergleiche zwischen den Aufgaben von Profisportlern und Mitarbeitern. Anhand von Videoszenen aus Fußball-Partien beleuchtete er Situationen,
die nach schnellen und richtigen Entscheidungen verlangen - so betrage die durchschnittliche Entscheidungszeit eines Schiedsrichters lediglich 0,7 Sekunden. Das Wichtigste ist: "Schlimmer als eine falsche Entscheidung ist keine Entscheidung", sagt Wagner, "Agieren statt reagieren minimiert die Fehlerquote".

Lutz Wagner

Über den Redner

Seit 1992 führt Lutz Wagner externe Referententätigkeit aus, anfangs nur bei Sportvereinen und Verbänden. Seit 2006 auch bei Firmen und anderen nicht sportbezogenen Vereinigungen und Verbänden. Er gibt als Dozent Seminare rund um das Thema Business Coaching sowie Life Coaching. Unter dem Oberbegriff "Über den Tellerrand hinaus" verbindet er mit verschiedenen Vortragsthemen Erfahrungen und Fachkompetenz aus dem Bereich des Profifußballs und der Schiedsrichtertätigkeit mit den Kernthemen des Auftraggebers. Als verantwortlicher Koordinator für die Schiedsrichterausbildung und als Coach der DFB Bundesligaschiedsrichter setzt Wagner sein Wissen jetzt auch im Bereich Führungskräfte Coaching, Management Training und als Regelberater der Medienanstalten ein. (Nina Sauer) +++