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Mit sofortiger Wirkung zurückgetreten: Bahn-Vorstandschef Dr. Rüdiger Grube. - Foto: Julius Böhm

BERLIN Zoff mit Aufsichtsrat?

Bahn-Chef Rüdiger Grube zurückgetreten - Nachfolger Pofalla in den Startlöchern?

30.01.17 - Hammer-Personalie bei der Deutschen Bahn. Der Vorstandschef vom größten nationalen Verkehrsbetrieb, Dr. Rüdiger Grube (65), ist am heutigen Montag überraschend und mit sofortiger Wirkung in Berlin zurückgetreten. Grund dafür sind laut "Spiegel" und dpa Meinungsverschiedenheiten mit dem Aufsichtsrat. Es ist ein Paukenschlag für den Konzern. 

Als Nachfolger Grubes wird, so heißt es aus gut unterrichteten Bahn-Kreisen, schon jetzt und früher als erwartet Ronald Pofalla - ehemaliger Kanzleramtsminister und heutiger Vorstand für Infrastruktur bei der Bahn - gehandelt. Dass der Kron-Prinz als Chef im Vorstand aufsteigt, halten dem Aufsichtsrat Nahestehende für "sehr wahrschenlich". Dennoch komme der plötzliche Rücktritt auch für das Kontrollgremium mehr als plötzlich, zumal die Bahn vor großen Herausforderungen steht: Tarifverhandlungen und Digitalisierung - um nur zwei große Baustellen zu nennen.

Noch vor zehn Tagen sprach Bahn-Hoffnungsträger Grube beim Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer (IHK) im Fuldaer Schlosstheater und zeigte sich unglaublich dynamisch und optimistisch, den Bahn-Konzern in die Zukunft zu führen. Er lobte auch Fulda als "Herz der Eisenbahn".

In einer Sondersitzung des Aufsichtsrats am heutigen Montag sollte Grubes Dienstvertrag bis Ende 2020 verlängert werden. Das wurde bereits im Dezember letzten Jahres öffentlich kommuniziert. Doch es kam anders. Das Gremium wollte ihm nur noch zwei weitere Jahre als Vorstandschef geben. Grube soll darauf hin stinksauer gewesen sein und dem Aufsichtsrat vorgeworfen haben, sich nicht an Absprachen zu halten.

Seit 2009 stand der Top-Manager an der Spitze der Deutschen Bahn, seit Januar 2017 war er in Personalunion auch Vorstand für Technik und Qualität. Weltweit arbeiten über 300.000 Menschen für die Deutsche Bahn, in Deutschland ist sie mit rund 195.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber.

Der Künzeller Bahn-Experte und Gewerkschafter Hubert Heil ("Schwarzer Hubert") zeigte sich im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS tief betroffen und geschockt. "Rüdiger Grube war ein Spitzenmann, der die Bahn zuletzt aus den roten Zahlen geführt hat. Ich kenne ihn persönlich sehr gut und danke ihm für seinen Einsatz um das Werk Fulda und den ICE-Bahnhof." (Christian P. Stadtfeld) +++


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