Archiv
Blick ins Bad Hersfelder Stadtarchiv. - Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Mehr Mitspracherecht gefordert

Städtisches Archivgut und Festspiel-Funktionsgebäude im Blickpunkt

31.01.17 - Es tut sich was in Sachen Bad Hersfelder Archivgut: Nachdem sich bereits das Gros der Mitglieder des Ausschusses für Bildung und Kultur für eine Ausgliederung der Verwaltungsakten, die einer gesetzlichen Aufbewahrungsfrist unterliegen, in ein Kommunalarchiv ausgesprochen hatte (OSTHESSEN|NEWS berichtete), erteilte der Haupt- und Finanzausschuss (HFA) dem Unterfangen am gestrigen Montagabend mehrheitlich seinen Segen. Nur die Vertreter der SPD legten ihr Veto ein. Allerdings musste die Beschlussvorlage ein weiteres Mal abgeändert werden.

„Wo bleibt unser Mitspracherecht?“, monierte Michael Bock (NBL). „Tendenziell finde ich die angestrebte Lösung gut, aber in den Vertrag müsste eine Klausel mit eingebunden werden, damit wir das Heft nicht komplett aus der Hand geben.“ Gesagt, getan. Eine strikte Trennung zwischen Verwaltungsakten und dem historischen Archivgut, das in städtischer Obhut bleiben soll, erachtet Karsten Vollmar (SPD) als schwierig. „Ab wann ist etwas historisch bedeutsam?“, meinte er. „Ich finde eine Trennung sinnvoll“, betonte Bürgermeister Thomas Fehling. „Verwaltungsakten müssen nicht an einem Premiumstandort lagern.“

Besagtes Kommunalarchiv könnte Einzug in den ehemaligen Textillagerbereich der einstigen Firma Wever (Friedrich-Ebert-Straße) halten. Für die Neuerrichtung eines Stadtarchivs, das derzeit im Kellergeschoss der Konrad-Duden-Stadtbibliothek ein Schattendasein fristet, käme laut Bauamtsleiter und Denkmalpfleger Johannes van Horrick ein direkt gegenüber der Sparkasse liegendes Areal in der Dudenstraße infrage. „Ein Neubau an dieser Stelle wäre zudem förderfähig“, gab er den Ausschussmitgliedern mit auf den Weg.

Ein schweres Los hat derweil die Stiftung Hospital gezogen. Wie Stadtkämmerer Wilfried Herzberg berichtete, wird das Stiftungsvermögen in drei bis vier Jahren aufgebraucht sein. „Wir müssen uns ernsthaft die Frage stellen, wie es mit der Stiftung weitergehen soll“, unterstrich Thomas Fehling.

Das in die Jahre gekommene Alte Zollhaus muss weichen. An dessen Stelle im Stiftsbezirk ...

Kritisch beäugte Michael Bock das Ansinnen, die Wirtschaftsbetriebe Bad Hersfeld GmbH mit der Umsetzung des Projektes „Funktionsgebäude für die Festspiele“ zu betrauen. „Das kommt viel zu frühzeitig“, meinte er vor dem Hintergrund, dass noch gar nicht klar sei, welche Gestalt das Bauwerk annehmen soll, das anstelle des Alten Zollhauses im Stiftsbezirk errichtet werden soll. „Wenn wir das Vorhaben jetzt an die Wirtschaftsbetriebe übertragen, hat die Stadtverordnetenversammlung künftig kein Mitspracherecht mehr“, warnte der Vorsitzende der Grünen/NBL-Stadtverordnetenfraktion. Der Hessentag 2019 könne zeitlich nicht das Maß aller Dinge sein.

Johannes van Horrick mahnte zur Eile: „Der in diesem Zusammenhang stehende Architekturwettbewerb muss bis Mitte/Ende Februar auf den Weg gebracht werden.“ Bürgermeister Thomas Fehling versuchte zu vermitteln: „Wenn die Entwürfe vorliegen, spricht doch nichts dagegen, dass ein aus Stadtverordneten zusammengesetztes Gremium den Wirtschaftsbetrieben beratend zur Seite steht.“ Das Abstimmungsresultat: Mit großer Mehrheit gaben die Ausschussmitglieder grünes Licht. Michael Bock blieb hart; er sagte unmissverständlich „NEIN“.

Das letzte Wort in allen Belangen hat freilich am Donnerstagabend, 2. Februar, die Bad Hersfelder Stadtverordnetenversammlung. Besucher können sich ab 17 Uhr in der Stadthalle auf einen Sitzungs-Marathon einstellen. Es gilt, 29 Tagesordnungspunkte abzuarbeiten. Mit Spannung wird die Haushaltsdebatte erwartet. (Stefanie Harth) +++


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