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von links: Die BI-Vertreter Paul Schneider, Elke Baumgärtel, die Abgeordnete Birgit Kömpel, Christian Heil (BI) sowie den SPD-Politiker Tolga Kabley. - Fotos: Steffen Reith

FULDA Schnell handeln

SPD-MdB Birgit Kömpel will den Bahnlärm in Bronnzell reduzieren

04.02.17 - „Wir brauchen unabhängig vom geplanten Ausbau der Bahnstrecke einen besseren Schallschutz für Bronnzell“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel nach einem Gespräch mit Vertretern der Bürgerinitiative „Lebenswertes Bronnzell“. „Die Lärmbelastung hier ist schon jetzt sehr hoch. Es muss schnell gehandelt werden: Nicht erst, wenn mit dem Ausbau der Bahnstrecke Fulda-Frankfurt begonnen wird.“

Im Etat des Bundeshaushalts seien 150 Millionen Euro für Lärmschutzerweiterungen vorgesehen. Und in einem neuen Positionspapier ihrer Partei zum Thema Lärmschutz ist festgeschrieben, dass die Region Fulda eine Modellregion werden soll. Hier sollen in unterschiedlichen Varianten von Lärmschutz wie zum Beispiel Gabionen (mit Steinen gefüllt Drahtkörbe) oder Monitoring der Gleise erprobt werden. Kömpel: „Ich bin sehr stolz darauf, dass ich das Fuldaer Projekt in meiner Fraktion durchsetzen konnte. Jetzt muss die Union im Bund und in den Kommunen mitziehen, dann können wir viel Gutes für unsere Bürgerinnen und Bürger erreichen.“

von links: Paul Schneider, Elke Baumgärtel und Birgit Kömpel

Laut Vorgaben der Bahn sind beim Ausbau der Strecke Fulda-Frankfurt nur da Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen, wo auch tatsächlich neue Gleise verlegt werden. Nachdem die Bahn erst geplant hatte, im Zuge des Ausbaus Bronnzell mit zwei Gleisen auf der Westseite der bestehenden Bahnlinie anzubinden, wurden nunmehr weitere Linien vorgestellt: So könnte der Ort durch zwei eingleisige Strecken angebunden werden: Eine über die Bestandstrecke Fulda-Frankfurt auf der Ostseite und eine über eine Neubaustrecke auf der Westseite des bestehenden Bahnkörpers.

Da laut Bahn zusätzlicher Schallschutz nur in den tatsächlichen Neubaubereichen hergestellt werden soll, hätte dies zur Folge, dass möglicherweise der südliche Teil Bronnzells zusätzlichen Schallschutz erhält, der nördliche Teil Bronnzells jedoch nicht. BI-Sprecher Paul Schneider: „Und das bei einer Steigerung der Güterzüge um 50 Prozent, die Zuganzahl nimmt somit um rund 24 Prozent auf 595 Züge täglich zu. Ohne direkten Nutzen für die Bronnzeller werden die Einwohner dann alle zweieinhalb Minuten durch einen der 231 Personen- oder einen der 364 Güterzüge beschallt. Das nehmen wir nicht hin.“

Die BI lehnte im Gespräch mit der Abgeordneten den Bau neuer Gleise in der Ortslage Bronnzell ab. Sie fordert vielmehr den Anschluss der neuen Gleise weiter südlich auf die bestehende Schnellfahrstrecke Würzburg-Fulda. Diese Möglichkeiten sehen sechs von den sieben noch zur Auswahl stehenden Streckenführungen vor. Die BI zeigt aber auch Alternativen auf, die der Bundestagsabgeordneten und der DB rechtzeitig zum anstehenden Dialogforum am 10. Februar übergeben wurden. So könnte ein neues Gleis aus Süden kommend vor der Überquerung der Fulda, in Höhe der Kläranlage, östlich auf das Bestandsgleis Fulda-Frankfurt geführt werden. „Damit würde auch Löschenrod neuen Schallschutz bekommen“, sagt Schneider.

Die Einwohner Bronnzells sind schon heute stark vom Bahnlärm belastet. Alle Wohnhäuser werden laut Schneider mit mindestens 60 dB, die meisten der Wohnhäuser mit 65 dB bis über 75 dB beschallt. Die Belastungen aus dem Straßenlärm der Bundesstraße 27 und der Ortsdurchfahrt seien hierbei noch nicht berücksichtigt. Schneider befürchtet, dass der Ausbau des Bronnzeller Kreisels weiteren Lärm mit sich bringen wird. Hinzu komme die angeblich grundwassergefährdende Mülldeponie an der Eichenzeller Straße, die mit schadstoffbelastetem Erdreich (bis Z2) abgedeckt werden soll.

„Eine Sanierung, bei der giftiger Müll mit vergiftetem Erdreich zugedeckt werden soll. Irgendwann reicht es auch den Bronnzellern“, empört sich Schneider: „Es gibt bei uns kein Geschäft mehr zur Grundversorgung, keinen Arzt, keine Poststelle und keine Bäckerei mehr. Wenn jetzt noch jahrelange Bauimmissionen, und am Ende noch mehr Lärm kommen, wer soll denn dann hier noch leben?“ Weil der Bahnausbau ein Projekt des Bundes sei, wünsche sich die BI von „Ihrer“ Abgeordneten verbindliche Unterstützung zur Erreichung eines optimalen Lärmschutzes. „Die Menschen aus Bronnzell sollten nicht mehr lange auf Lärmschutz warten müssen. Hier muss gleich etwas passieren“, sagte Birgit Kömpel abschließend. +++


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