Journalisten an der Einsatzstelle - Freund oder Feind?

08.02.17 -

OSTHESSEN|NEWS-Kamermann Klaus Dehnhard interviewt einen Einsatzleiter.. ...

Ob schwerer Unfall, Brand oder Mord: die Medienvertreter von Print, Online, Hörfunk oder TV sind in der Regel schnell am Ort des Geschehens um aktuell zu berichten und die Öffentlichkeit zu informieren. In schnelllebigen Zeiten mit zunehmender Digitalisierung läuft die Berichterstattung, gerade im Online-Bereich, fast in Echtzeit.

Manch einer der Einsatzkräfte stellt sich dabei aber sicher auch oft die Frage: Ist Pressearbeit allgemein oder an Einsatzstellen überhaupt notwendig? Die klare Antwort: Ja. Werden Reporter etwa nicht fachkundig informiert, holen sie sich Informationen von anderern Stellen und verbreiten dann möglicherweise ungewollt auch Informationen, die nicht unbedingt die Arbeit der Rettungskräfte wiedergeben.

Der Workshop des Kreisfeuerwehrverbandes Fulda...

...war mit 50 Verantwortlichen gut besucht

Rede und Antwort standen (v.li): die Journalisten Christian P. Stadtfeld und Martin ...

Fotos (4): Kreisfeuerwehrverband Fulda

Um Aufklärung und Verständnis in diesem sensiblen Themen-Komplex zu betreiben, hat der Kreisfeuerwehrverband Fulda Experten eingeladen, die beim Workshop "Pressevertreter und Einsatzkräfte" über den Alltag berichteten und den rund 50 Feuerwehr-Führungskräften Rede und Antwort standen. Am Podium saßen die beiden Journalisten Martin Angelstein und Christian P. Stadtfeld von Medienkontor Fulda (OSTHESSEN|NEWS) sowie Kriminalhauptkommissar Martin Schäfer, Pressesprecher vom Polizeipräsidium Osthessen.

Kreisbrandinspektor Adrian Vogler und Geschäftsführer Jason Freeman freuten sich über das große Interesse. Der lockere Dialog zwischen Pressevertretern und Einsatzkräften sei ein "wichtiger Schritt für die Zukunft", um das gegenseitige Verständnis für die jeweilige Arbeit zu fördern. Beide Parteien stellten gegenseitig viele sachlichen Fragen über die Rechte und Pflichten eines Ehrenbeamten, den Pressekodex oder rund um das Thema Pressefreiheit. Darf die Feuerwehr etwa Medien bei ihrer Arbeit behindern? Nein, lautete die Antwort mit Hinweis auf das Grundgesetz und die garantierte Pressefreiheit.

Die beiden erfahrenen Journalisten baten auch um Verständnis, dass nicht jede Jahreshauptversammlung der Feuerwehren besucht werden könne. "Hier gilt das Motto: Tue Gutes und rede darüber! Feuerwehren müssen über ihre Arbeit aufklären, auch um das Verständnis in der Bevölkerung für ihre Belange zu stärken", so die Journalisten. Feuerwehren sollten heutzutage also mehr Öffentlich-keitsarbeit leisten, um ihre gesellschaftspolitisch wichtige ehrenamtliche Arbeit in den Mittelpunkt zu rücken. Außerdem sei eine aktive Pressearbeit die beste Mitgliederwerbung, die eine Hilfsorganisation erreichen könne. Das Fazit des gut zweistündigen Workshops: "Kommunikation und gegenseitiges Verständnis für die jeweilige Tätigkeit sind das A und O, um professionelle Arbeit an der Einsatzstelle und im Vereinsleben zu leisten." Und noch etwas wurde versprochen: wer sich für Medienarbeit interessiert, kann sich gerne direkt an die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS wenden. +++