CDU warnt vor Verlust der Streuobstwiesen

06.02.17 - Der lange Weg ist ein naturschutzfachlich herausragendes Arten- und Biotopgebiet auf der Orber Gemarkung. Er wurde lange Zeit vernachlässigt. Die dringend erforderliche Instandsetzung und Pflege ist ein Beitrag zum Naturschutz und ein Mosaikstein zur Aufwertung des Gesundheitsstandortes Bad Orb.

Im Rahmen der Genehmigung des Bebauungsplanes und der Flächennutzungsplan-Änderung „Michaelstraße / Lauzenstraße“ werden Eingriffskompensationen für den Verlust biologisch wertvoller Grünflächen gefordert. Als Ersatz für verlorengehende Streuobstwiesenflächen und Flächen für eine Reihe erhaltungswerter Pflanzen- und Vogelarten wurde ein Teil des Langen Weges als sogenannte Ausgleichsfläche festgelegt. Damit wird die Stadt verpflichtet, diese Teilfläche instand zu setzen und auf Dauer eine permanente Pflege sicherzustellen.

Der Lange Weg wurde bereits vor vielen Jahren als Streuobstwiese angelegt. Die Fläche ist sechs Hektar groß und im Eigentum der Stadt Bad Orb. Sie beginnt am Parkplatz St. Wendelin und zieht sich zwischen Rückberg und Altenburg in westliche Richtung. Eine regelmäßige Pflege findet nicht statt. Den Arbeitseinsätzen des Natur- und Vogelschutzbundes und seiner fleißigen Helfer ist zu verdanken, dass das Gebiet nicht längst großflächig zugewachsen und verwildert ist. Sie rückten in der Vergangenheit immer wieder mit Motorsägen, Motorsensen und anderen Geräten aus, um die notwendigsten Pflegemaßnahmen auf ehrenamtlicher Basis durchzuführen. Auch hat der Lions Club Bad Orb-Gelnhausen zur Erhaltung des Charakters der Streuobstwiesen vor drei Jahren fünfundzwanzig Obstbäume gespendet, welche mit Hilfe der Vogelschutzgruppe und anderer freiwilliger Helfer eingepflanzt wurden.

Engagierte Vogel- und Naturschützer wiesen die CDU-Fraktion bereits mehrfach auf die Gefahr des Verlustes der wertvollen Streuobstwiesenflächen hin. Aufgrund der Genehmigungsauflagen zur Bebauung der Michaelstraße wird die Stadt zur Pflege von nur einem Hektar verpflichtet. Die CDU Fraktion ist der Auffassung, dass auch die übrige fünf Hektar große Fläche einer geregelten, langfristigen Pflege zugeführt werden sollte. Die Stadt Bad Orb braucht die finanziellen Lasten nicht alleine tragen. Zum Beispiel können Mittel vom Amt für den Ländlichen Raum für die Erstinstandsetzung als auch für die jährlichen Pflegearbeiten beantragt werden. Wenn beide Flächen im Verbund bzw. im Gesamtprojekt behandelt werden, kann für die eine Hektar große „Pflicht“-Fläche auch aus wirtschaftlicher Sicht eine dauerhafte Pflege preiswerter sichergestellt werden.

Auch bei der Erarbeitung des Stadtleitbildes war Bürgern die Pflege der Gemarkung und die Förderung des Naturschutzes wichtig. Laut Heinz Josef Prehler, CDU -Stadtverordnetenvertreter, ist die Sicherung der langfristigen, professionellen Pflege des einmaligen Arten- und Biotopgebietes Langer Weg überfällig und die Zeit ist dazu reif. +++