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In der rot markierten Fläche soll sich Weider ansiedeln -

EICHENZELL Causa "Giftschredder"

Kein Z2-Material - Kolb: "Wir kommen den Bürgern entgegen - trotz Fakten"

08.02.17 - Der Umzug von Weider Erdarbeiten ins Gewerbegebiet "Am Oberfeld" im Eichenzeller Ortsteil Löschenrod spaltet die komplette Gemeinde. Gelbe Flugblätter berichten mit Rauchwolken, Atemschutzmasken und grellen Farben von einem "Giftschredder" und sorgen für Aufruhr in der Bevölkerung. Bisher rief Bürgermeister Dieter Kolb (parteilos) zur Beachtung von Fakten auf und stützte sich auf ein Gutachten. Bisher: Denn Kolb macht mit dem Gemeindevorstand einen Rückzieher: "Wir haben uns mit Weider verständigt, dass kein Z2-Material geschreddert wird. Wir kommen den Bürgern entgegen."

Damit reagiert Kolb auf jede Menge Druck aus der Gemeinde. Gegner der Brecheranlage befürchten nämlich extreme Emissionen durch Lärm und Staub, den die Brecheranlage produzieren würde. "Zwar widerlegt das unser Gutachten ganz klar, aber es ist an der Zeit, Wind aus der ganzen Thematik zu nehmen. Deshalb diese Entscheidung", sagte Kolb direkt nach der Versammlung des Gemeindevorstandes am Dienstagabend zu OSTHESSEN|NEWS.

Hauptstreitpunkt der Gegner: Weider hatte beim Regierungspräsidium Kassel zwei Dinge beantragt. Zunächst möchte der Unternehmer 100.000 statt bisher 2.000 Tonnen Bauschutt aufbereiten. Zudem möchte er die Stoffklasse Z2 "schreddern". Dieser Schutt kann in kleinen Mengen gesundheitsgefährdende Metalle wie Blei oder Arsen enthalten. "Und diesen giftigen Staub, der beim Schreddern entsteht, wollen wir in Eichenzell nicht haben", protestierten die Gegner der Anlage. Offene Briefe wurden öffentlich hin und hergeschoben, die in Löschenrod ansässige Hausärztin Dr. Wald lieferte sich mit Bürgermeister Kolb einen öffentlichen Schlagabtausch. Darin forderte Kolb immer wieder: "Lassen Sie sich von Fakten lenken."

Suche nach alternativen Standorten

"Auch wenn das vorliegende Gutachten die Bedenken der Bürger widerlegt, hat der Gemeindevorstand heute Abend die endgültige Entscheidung über den Umzug des Betriebes vertagt. Unter anderem soll geprüft werden, ob es in der Gemeinde einen anderen geeigneten Standort gibt", so Kolb. Auch würden Schallschutz und Betriebszeiten im Sinne der Bürger geprüft. Entscheidungen sollen frühestens Mitte April fallen. Vorab plant die Gemeinde auch weiterhin eine Informationsveranstaltung mit neutraler Moderation.

Harald Friedrich, einer der führenden Kräfte bei der IG "Kein Schredder" wollte sich am Dienstagabend nicht mehr äußern und verwies auf eine Pressemitteillung, die er am Mittwoch veröffentlichen möchte. Die für Samstag angesetzte Demonstration in Eichenzell wird laut Friedrich trotz der jüngsten Entwicklungen stattfinden. Friedrich meint: "Es gibt noch genug Punkte." (Julius Böhm) +++


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