Eltern besorgt: Kindergarten "Pusteblume" hat Mäuse in Wänden & Decken

09.02.17 - Die Kindertagesstätte "Pusteblume" in Fulda-Lehnerz hat ein Problem mit Mäusen. Und damit sind nicht die Kids in der "Wühlmaus-Gruppe" gemeint, sondern echte Nager. "Das Problem ist schon länger bekannt", sagt Priester Dr. Günter Etzel, Leiter des Kindergartens: "Ja es gibt Mäuse, aber von einer Plage kann man nicht sprechen." Ein besorgter Großvater hatte sich an OSTHESSEN|NEWS gewandt und von dem Missstand berichtet.

Pfarrer Günter Etzel (rechts)

"Wissen Sie, wie gefährlich Mäusekot ist? Im Kindergarten wird auch mit Lebensmitteln umgegangen", schrieb er in einem Brief, der auch an die Fuldaer Gesundheitsbehörden ging. "Mäuse und hier vor allem Hausmäuse können mit einer Vielzahl von Krankheitserregern befallen sein, die auf den Menschen - überwiegend durch Kontakt mit den Ausscheidungen der Tiere - übertragen werden", erklärt Jörg Hanna vom Fuldaer Gesundheitsamt.

"Kot und Urin der Nager enthält Bakterien und Viren, die über die Haut, Schleimhäute und Atemwege aufgenommen werden und Krankheiten auslösen können", so Hanna weiter. Als sogenannte Vektoren können Mäuse auch Krankheitserreger übertragen, ohne selbst erkrankt zu sein. "Dabei unterliegen Kinder und immungeschwächte Personen einem besonders hohen Risiko, sich mit einer ansteckenden Krankheit zu infizieren", warnt der Experte.

Stadt: "Kein Hygieneproblem"

Die Stadt Fulda als Eigentümer der Immobilie bekämpft die kleinen Nager bereits seit einem Jahr und gibt gleichzeitig Entwarnung in Sachen Hygiene. "Da gibt es keine Probleme, denn die Mäuse sind nicht in den Räumlichkeiten, sondern in den Wänden und Zwischendecken. Es gab also noch nie einen Kontakt zwischen Kind und Tier", erklärte Monika Kowoll-Ferger, Sprecherin der Stadt Fulda. Mit derzeit 84 Kindern ist die Tagesstätte voll belegt.

Die Nager sind in Wänden und Zwischendecken

Ein Hygieneprobleme gibt es laut Stadt nicht

Ein professionelles Unternehmen für Schädlingsbekämpfung wurde mit dem Fall betraut und hat 20 Mäusefallen mit moderner W-LAN-Technik installiert. Die Fallen senden bei Bewegungen und Wärme Signale. Das Unternehmen wird so auch informiert, sobald eine Falle zugeschnappt hat. "Es gab auch schon einige Jagderfolge zu verzeichnen", so Kowoll-Ferger.

Derzeit prüft die Stadt, ob eine Sanierung des Gebäudes oder zumindest der Fassade sinnvoll oder sogar notwendig ist. Stadtbaurat Daniel Schreiner hatte in der Stadtverordnetenversammlung am Montag betont, wie hoch der Bedarf an Kita-Plätzen gerade in Fulda-Nord ist. Nachdem die Idee eines Neubaus an der Grillenburg vom Ortsbeirat abgelehnt wurde, herrscht hier Handlungsbedarf. (Julius Böhm) +++