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FULDA Zwischen Chorkonzert und Karaoke

Lauter glückliche Gesichter: Erstes „Rudelsingen“ im Kulturkeller

10.02.17 - Es ist ein gutes Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Und der war am Mittwoch definitiv der Kulturkeller, wo das allererste „Rudelsingen“ Fuldas stattfand. Das Konzept des Abends hätte simpler kaum sein können: In lässiger Atmosphäre und heiterer Stimmung trafen sich etwa achtzig Leute vornehmlich mittleren Alters und sangen, begleitet von zwei Musikern, gemeinsam Hits und Gassenhauer von gestern und heute. Das war’s auch schon, und mehr brauchte es auch nicht.

Die Idee für das „Rudelsingen“ hatte der Münsteraner Musiker David Rauterberg bereits vor fünf Jahren. Seither schwappt die Welle über die ganze Republik und hat nun auch Fulda erfasst. „Wir sind mittlerweile mit zehn Zwei-Mann-Teams unterwegs und haben schon über 750 Auftritte absolviert“, erklärt Jörg Hillmann im ON-Gespräch. Hillmann spielt im Kulturkeller Gitarre, singt und bedient das Halb-Playback sowie den Video-Beamer, der die Texte wie bei einer Karaoke auf eine Leinwand projiziert. Ihm zur Seite steht Ingeborg Erler, die ebenfalls singt, Keyboard spielt und auf Bongos trommelt. Zusammen bilden die beiden Musiker beim „Phänomen Rudelsingen“ das „Team Hillmann“, das gut aufeinander abgestimmt ist und an diesem Abend im lockeren Plauderton mit dem Publikum kommuniziert.

„Im Gegensatz zur Karaoke macht sich bei uns niemand zum Affen“, versucht Hillmann das Geheimnis des Erfolgs zu erklären. „Von der Bühne aus sehen wir in lauter glückliche Gesichter. Wir holen die Leute einfach da ab, wo sie sind. Jeder singt doch gerne, viele trauen sich nicht, aber in der Gruppe geht das dann plötzlich.“

Es gibt Studien, die nachgewiesen haben, dass Singen im Chor gesundheitsfördernd ist, weil durch dieses Gemeinschaftserlebnis Stresshormone abgebaut werden. Vielleicht geriet der Abend deshalb zu einem regelrechten Happening. Wildfremde Menschen klatschten zusammen, tanzten, schunkelten mitunter, headbangten und kicherten in einer Tour, wenn sie nicht gerade die Lieder aus Leibeskräften schmetterten – selbstverständlich im Stehen, wie es sich für einen guten Chor gehört.

Die meisten Songs hatte jeder schon tausendmal gehört, oft brauchte es den Video-Beamer mit den Texten gar nicht. Die musikalische Palette reichte von deutschen Hits wie „99 Luftballons“ und „Er gehört zu mir“ über Klassiker wie „Mama Mia“ und „Country Roads“ bis zu Nonsens-Schlagern wie „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ und „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“. Witziger Weise beklatschten sich nach jeder Nummer Musiker und Publikum gegenseitig, man saß einfach im selben Boot.

Nach zweieinhalb Stunden und zwei Zugaben war der Zauber vorbei. Und so ziemlich jeder im Publikum dürfte sich vorgenommen haben, allen im Freundes- und Bekanntenkreis zu erzählen, dass bereits am 15. März das nächste „Rudelsingen“ im Kulturkeller ansteht. (Matthias Witzel)+++


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