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Am Konak-Platz in Izmir hatten sich Menschen versammelt, um gegen den Militärputsch ein Zeichen zu setzen. - Foto: Depo Photos / DPA

ERLENSEE Theaterstück über Putschversuch

Hass & Gewalt: "Letzte Festung Türkei" darf nicht aufgeführt werden

10.02.17 - "Letzte Festung Türkei" heißt ein Theaterstück, das eine Gruppe türkischer Nationalisten am kommenden Freitag vor bis zu 300 Besuchern in der Erlenhalle in Erlensee (Landkreis Main-Kinzig) aufführen wollte. Daraus wird nun aber nichts - die Stadt Erlensee lässt die Aufführung nicht zu. "Sie will Hass und Nationalismus keine Bühne bieten", sagte ein Sprecher dem hr. Das Stück handelt von dem Putschversuch in der Türkei am 15. Juli vergangenen Jahres und wurde bereits in mehreren europäischen und auch deutschen Städten vorgeführt.

In dem Stück sollen mehrere Protagonisten auftreten, die sich in Gruppen zuordnen lassen, denen eine Verschwörung gegen die Türkei vorgeworfen wird: der Gülen-Bewegung, der kurdische Arbeiterpartei PKK, den USA und Israel. So erörtern "Donald", "David" und "Jakob" die Frage, wer die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gegründet hat. Das Stück lege nahe, dass Israel den IS gegründet habe, um die Türkei zu schwächen. "Wenn die Theatergruppe tatsächlich das Stück aufführen wollte, das sie auf ihrer Homepage bewirbt, dann wäre es gewaltverherrlichend und hart an jeder Grenze gewesen", so Erlensees Bürgermeister Stefan Erb (SPD).

Erlensee ist laut hr-Informationen die erste deutsche Stadt, die die Aufführung des Stückes verhindert hat. Um das zu tun, musste sich Bürgermeister Stefan Erb am gestrigen Donnerstag einer Klausel im Mietvertrag bedienen, laut der Untervermietungen nicht gestattet werden. Offizieller Mieter war nämlich ein Unternehmen, das ansonsten türkische Hochzeiten in der Erlenhalle veranstaltet. Veranstalter der Aufführung war hingegen ein Unternehmer aus der Region, der türkische Wurzeln hat. Erb weiter: "Die Sachlage war für uns also klar. Wir mussten nicht weiter prüfen, ob der Veranstalter mit seinem Stück trotz künstlerischer Freiheit gegen Gesetze verstößt - auch, wenn es Hinweise gab, dass das Stück verbotswidrig ist." (sur) +++ 


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