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Richard Hartwig, der Vorsitzende des Fördervereins des Domgymnasiums, Festredner Dr. Arno Balzer und Schulleiter Matthias Höhl - Fotos: Julius Böhm

FULDA Älteste Schule Deutschlands

Würdige Feierstunde: 170. Patronatsfest am Domgymnasium

Rabanuslied1. Vom Sturm als Klosterschule einst gegründet, / bist Du durch Rabans Ruhm so hoch geehrt. / Hast Wissensdurst durch Künste reich entzündet, / Scholarenherzen weisheitsvoll geehrt. 2. Recht schreiben, sprechen und auch schön zu reden: / Grammatik war’s, Rhetorik – hohe Kunst! / Des Triviums dritter Weg lehrt einen jeden / durch Dialektik Wahrheit sonder Gunst. 3. Rabanus-Schule, Domgymnasium, / Du frischer Quell für unser Studium! / O alte Penne, deren Lob wir singen, / Dein Ruhm soll fort in ferne Zeiten klingen!

10.02.17 - Die Rabanus-Maurus-Schule in Fulda, auch Domgymnasium genannt, steht in der Tradition der im Jahr 748 durch Sturmius gegründeten Klosterschule und gilt somit als die älteste Schule Deutschlands. Zum Patronatsfest, das am Freitagmorgen feierlich begangen wurde, begrüßte Schulleiter Matthias Höhl auch zahlreiche Ehemalige, die eigens zu ihrem Silbernen (Abschlussjahrgang 1992), dem Goldenen (1967) und dem Diamantenen Abiturjubiläum (1957) angereist waren.

Nach einem Ökumenischen Gottesdienst, der unter dem Thema „Altes bewahren – Neues wagen!“ stand, von Pfarrer Eugen Kutzka und Pfarrerin Ivona Linhart zelebriert und von Studienrätin Barbara Wehner-Galle an der Orgel begleitet wurde, ging der Schulleiter in seiner Begrüßung in der Aula zunächst auf die Hintergründe der Feier ein. Es sei zum 170. Mal, dass das Domgymnasium das Patronatsfest feiere. „Im Jahr 1834 wurde das Fest zum Gedenken an Rabanus Maurus eingeführt, als das Akademische Lyzeum in ein humanistisches Gymnasium mit Abiturabschluss umgewandelt wurde.“ Lediglich zur Zeit des Nationalsozialismus‘ sei die Feierlichkeit für zwölf Jahre ausgesetzt gewesen. Das Fest habe zum Ziel, sich auf die lange Bildungstradition zu besinnen und eine Standortbestimmung vorzunehmen, um die richtigen Entscheidungen für die künftige Schulentwicklung zu treffen. Denn: „Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß auch nicht, wohin er geht.“

Viele ehemalige Schüler in der Aula

Festredner Dr. Arno Balzer

Von gleich drei Ensembles wurde der Festakt musikalisch umrahmt

Pfarrer Eugen Kutzka

Schulleiter Matthias Höhl

Nach einem Grußwort von Richard Hartwig, dem Vorsitzenden des Fördervereins des Domgymnasiums, ergriff Festredner Dr. Arno Balzer das Wort. Balzer ist Wirtschaftswissenschaftler, Herausgeber des Magazins „Bilanz“ und hat sein Abitur an der Rabanus-Maurus-Schule im Jahr 1977 gemacht. Er ging der Frage nach, wie wichtig das öffentliche Gut Schule noch sei, und erinnerte an seine eigene Schulzeit, als die Penne noch ein Kit gewesen war, der die Gesellschaft zusammengehalten habe. „Heute fehlen bundesweit 34 Milliarden Euro für die überfällige Modernisierung der Schulen. Und wenn manche schimpfen, für die Bankenrettung seien ruckzuck viele Milliarden da gewesen, für Schulen aber nicht, ist das nicht ganz falsch.“ Man müsse wieder den Wert des öffentlichen Gymnasiums begreifen, das weit mehr als nur Wissen vermittele: „Rücksichtnahme und Toleranz, Corpsgeist und Solidarität, Leistungsorientierung und Chancengleichheit.“

Das Patronatsfest wurde auch genutzt, um vier Gewinner des Planspiels Börse zu ehren: Lena Ebert, Kevin Gottfried, Julian Hohmann und Thomas Baun hatten für ihre Schule 1.000 Euro und für sich selbst 600 Euro erstritten und wurden dafür von ihrem Lehrer Jan Feuerstein ausgezeichnet. Bereits bei der Ehrung der Ehemaligen am frühen Morgen hatte der Unterprima-Kurs „Darstellendes Spiel“ unter der Leitung von Marc Andre Einblicke in die szenische Arbeit zu Urs Widmers Bühnenstück „Top Dogs“ gegeben.

Ex-Schulleiter Dieter Trousil

Der würdige und angenehm kurz gehaltene Festakt wurde von der schuleigenen Big Band (Leitung: Robert Klier), dem Chor (Sebastian Schwarz) sowie dem Orchester (Jutta Orfgen) musikalisch begleitet. Zwei Höhepunkte waren das bombastische „Frozen – Let it go“ aus dem Film „Die Eiskönigin“, das alle drei Ensembles gemeinsam auf die Bühne brachten (Dirigent: Carsten Kobsch) sowie das abschließende Rabanuslied, in das das Auditorium mit Inbrunst einstimmte (siehe Zusatzkasten). Ein kleiner Imbiss, den der aktuelle Abitur-Jahrgang liebevoll vorbereitet hatte, lud die Gäste zum Ausklang ein, sich noch ein wenig auszutauschen. (Matthias Witzel)


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