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Harald Friedrich (Mitte) ist Sprecher der IG "Kein Schredder" und führte die Demo am vergangenen Samstag an - Foto: Julius Böhm

EICHENZELL Kritik von allen Seiten

IG "Kein Schredder" wehrt sich: "Verfälschte Darstellungen"

18.02.17 - Nach Kritik aus mehreren Lagern wehrt sich nun die IG "Kein Schredder" aus Eichenzell gegen die Vorwürfe, mit ihrer Vorgehensweise die Demokratie zu gefährden und durch Panikmache für Verunsicherung in der Bevölkerung zu sorgen. In einer Pressemitteilung spricht Sprecher Harald Friedrich von "verfälschten Darstellungen in der Öffentlichkeit, die die Bürgerinitiative diskreditieren sollen."

Alle Darstellungen der Schredder-Gegner würden auf dem offiziellen Gutachten der Gemeinde, einem eigenen Gutachten und dem dem BImSchG-Antrag basieren. "Viele Punkte in den offiziellen Gutachten sind ungeklärt oder teilweise falsch. Die IG hat genügend Punkte aus den Gutachten herausgearbeitet, die in der Praxis dann zu deutlich höheren unerlaubten Emissionen führen. Die Gutachten würden so wie sie heute sind aus unserer Sicht niemals in einem Genehmigungsverfahren bestehen können", ist sich Friedrich sicher.

Direkt kritisiert die IG die Aussagen vom Kreis-Grünen-Vize Helmut Schönberger. Dieser verglich die Vorgehensweise der Schredder-Gegner mit AfD und PEGIDA, nämlich die Diskussion mit Emotionen aufzuladen. "Dass sich Herrn Schönberger aus Rönshausen jetzt meldetet und erklärt, dass Bürgerproteste nicht zur Demokratie gehören und er die IG und die Demonstranten in der Nähe von PEGIDA und AfD sieht, schlägt dem Fass den Boden aus", so Friedrich. Auch Landrat Bernd Woide, die IHK und das Fuldaer Standortmarketing, die sich allesamt für eine faktenbasierte Debatte ausgeprochen hatten, kritisiert die IG: "Man übernimmt ungeprüft Aussagen von anderen und stellt diese als zu akzeptierende Wahrheit hin. Als betroffener Bürger kann man sich nur wundern."

Friedrich und seine Mitstreiter wollen sich auch nicht in eine "Null-Toleranz-Ecke" gestellt sehen. "Wir machen nochmals das deutliche Angebot, konstruktiv an einer Lösung mitzuarbeiten. Das bedeutet aber, dass wir als IG auf Augenhöhe, ernsthaft und umfänglich involviert werden. Hoffentlich bekommen die Bürgerinnen und Bürger von den Verantwortlichen kein vorschnelles 'alternativlos' entgegen geschmettert. Wir wollen, dass ein passender Standort für den Betreiber gefunden wird."

IHK: "Latente Gefahr für Wirtschaft der Region"

In der zunehmenden Tendenz der Emotionalisierung und Entsachlichung bei der Diskussion um Infrastrukturprojekte sieht Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, eine latente Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland und letztlich auch für die Region Fulda. "Unternehmen und Investoren brauchen Rechtssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen wie gesetzliche Regelungen und Grenzwerte", so Schunck, "im konkreten Fall der Brecheranlage werden die Grenzwerte seitens des Unternehmens - durch Gutachten bestätigt – nicht nur eingehalten, sondern deutlich unterschritten. Deshalb hofft die IHK, dass Fakten wieder mehr an Bedeutung gewinnen und eine Dialog- und Kompromissbereitschaft entstehen kann."

Bürgermeister Dieter Kolb

Die Gemeine verweist weiterhin - inzwischen fast schon gebetsmühlenartig - auf eine neutral moderierte Infoveranstaltung, bei der alle Fragen, Probleme und Befürchtungen mit Fachleuten aufgearbeitet werden sollen. "Wir schauen uns nach einem alternativen Standort um und das sehr ernst. Sollte das aber nicht funktionieren, werden wir eine Kompromisslösungen finden müssen", sagt Bürgermeister Dieter Kolb zu OSTHESSEN|NEWS, "letztlich werden nach der Infoveranstaltung die Gemeindevertreter die Entscheidung in der Hand haben." Oder ein Gericht, sollte der Unternehmer ein negatives Ergebnis anfechten wollen. (jub/pm) +++


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