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Die Zahl der aktiven Feuerwehrmänner sinkt leicht, Frauen nehmen stark zu... - Fotos (14): Gerhard Manns

BAD HERSFELD Führungskräfte unter sich

Kreisfeuerwehren: Weniger Männer, mehr Frauen - Mitgliederschwund kein Thema

18.02.17 - Immer zu Beginn des Jahres versammeln sich die Feuerwehrführungskräfte des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, damit Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar die Wehrführer, Gemeindebrandinspektoren und Stadtbrandinspektoren über neue Erlasse, Verordnungen und was es sonst noch Neues aus dem Brandschutz in Hessen gibt, informieren kann. Diesmal fand die Versammlung im Audimax der Obersbergschulen in Bad Hersfeld statt. Landrat Dr. Michael Koch konnte zu Beginn der Versammlung neben den Führungskräften der Feuerwehren auch den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Thomas Specht, Vertreter der DRK Kreisverbände Hersfeld und Rotenburg, des Technischen Hilfswerkes, des DLRG, der Polizei, viele Bürgermeister oder deren Vertreter sowie den Vorsitzenden des Kreistages Horst Hannich begrüßen.

Landrat Dr. Koch

Das Foto von links: Stadtrat Hans-Georg Vierheller, KBM Patrik Kniest, KBI Tanja Dittmar, ...

Auf dem Podium (v.li): die Kreisbrandmeister Udo Mohr und Patrick Kniest, stv. KBI ...

Die Ehrengäste von rechts: Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Thomas Specht, ...

Ehrenamtliche Strukturen wichtig

Gleich zum Anfang seiner Rede stellte Landrat Koch fest, dass ihm die ehrenamtlichen Strukturen bei der Feuerwehr sehr am Herzen liegen und wichtig seien, besonders wenn unsere Mitmenschen schnelle Hilfe brauchen. Koch wies auch auf die Flüchtlingswelle 2016 hin, die ohne das „Frau/Manpower“ der Feuerwehren im Landkreis so nicht hätte bewältigt werden können. Wörtlich sagte Landrat Dr. Koch: „Das vergesse ich ihnen nicht, wie ihre Kameradinnen und Kameraden und auch die der anderen Hilfsorganisationen sich dabei eingesetzt haben, deswegen nochmals Herzlichen Dank dafür!"

Kein Mitgliederschwund, Frauen auf dem Vormarsch

Glücklicherweise gibt es im Landkreis keinen größeren Rückgang bei den Mitgliedern der Wehren wie in manchen Kreisen des Landes. Die Zahlen sind vergleichsweise stabil. Hatten die Wehren 2015 noch 3375, so ging die Zahl 2016 nur um 34, auf insgesamt 3341 Mitglieder zurück. Leider nehme die Zahl von aktiven Männern leicht ab, von 3074 im Jahr 2015 auf nunmehr 3013 im Jahr 2016, das ist ein Minus von 61. Erfreulich sei der Anstieg bei den Frauen von 301 im Jahr 2015 auf 328 im Jahr 2016, das ist ein Plus von 27 und entspricht einem jährlichen Wachstum von 10 Prozent. 

Landrat Koch wies noch auf die vorbildliche Werbeaktion der Feuerwehr Bad Hersfeld hin „Nicht gaffen, Mitglied werden“ und ermunterte die Wehren im Werben für den Nachwuchs zum ehrenamtlichen Dienst in den Feuerwehren nicht nachzulassen. In den Gemeinden Haunetal, Heringen, Niederaula, Philippsthal und Schenklengsfeld haben sich Ortsteilwehren freiwillig zusammengeschlossen und deswegen ist die Zahl der Wehren im Kreis von 151 auf 146 gesunken. Landrat Koch bezeichnete diese Entscheidungen zur Interkommunalen Zusammenarbeit als kluge und weitsichtige Entscheidungen, um Feuerwehren zukunftsfähig aufzustellen. Koch bedankte sich auch im Namen der Bürgermeister für den ehrenamtlichen Einsatz und die vielen Stunden für Aus-und Fortbildung.

„Abteilung Zukunft“ sind Kindergruppen und Jugendfeuerwehr

In ihrer Rede ging Tanja Dittmar besonders auf Kameradinnen und Kameraden ein, die sich um die „Abteilung Zukunft“, die Kindergruppen und Jugendfeuerwehr kümmern und engagieren. „Das ist unsere Zukunft, das ist unsere Feuerwehr von Morgen“, rief sie den aufmerksam lauschenden Führungskräften zu. 49 Kreisausbilder sorgen zurzeit dafür, dass die Aus-und Weiterbildung im Kreis Hersfeld-Rotenburg nicht zu kurz kommt. Insgesamt 337 Lehrgangsteilnehmer wurden in 15 Lehrgängen in den verschiedensten Kategorien ausgebildet. Dazu kamen noch zwei Truppmann Prüfungen, 16 Atemschutzübungen, vier Endanwenderschulungen für Digitalfunk, sowie vier Erste Hilfe Lehrgänge. An der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel wurden 317 Lehrgänge besucht. Das neue Kreisausbilder-Team Technische Hilfeleistung Verkehrsunfall (TH-VU) bildet sich zurzeit und in der zweiten Jahreshälfte soll ein Pilotlehrgang starten. Dazu werden noch weitere Kreisausbilder gesucht.

Dittmar wies auf die neue Belastungsübung in der Atemschutzübungsstrecke hin, was zu einzelnen Ausfällen geführt habe, was aber an der mangelhaften Fitness lag. Dittmar riet allen Führungskräften ihre Leute zu motivieren und sich zum Atemschutzgeräteträger ausbilden zu lassen, man brauche gerade Tagsüber jede helfende Hand. „Vernetzt euch untereinander, damit eure Atemschutzgeräteträger bei Bedarf tagsüber auch mit der Feuerwehr am Arbeitsstandort ausrücken können“, so die dringende Bitte der Kreisbrandinspektorin. „Am 21. Mai 2017 findet der Kreisentscheid in Schenklengsfeld statt und es wäre schön wenn wenigstens eine Mannschaft aus jeder Kommune daran teilnehmen würde“, KBI Dittmar.

Ehrengäste von links: Jörg Göbel, Landratsamt, Alexander Stephan, DRK Rotenburg/F, ...

Björn Wettlaufer und Dr. Matthias Lotz vom DRK Hersfeld

Der ehemalige Stadtbrandinspektor Gerhard Wettlaufer, rechts war auch gekommen. ...

Zwei neue Feuerwehrhäuser in Rotenburg/F und Niederjossa werden gebaut und vom Land gefördert. Dittmar richtete an die anwesenden Bürgermeister eine Bitte, „Pflegen Sie ihre freiwillige Feuerwehr nach besten Kräften, sie ist ein sehr wertvolles Gut, dass aus dem sozialen Gefüge des ländlichen Raumes nicht weg zu denken ist und sich darüber hinaus auch im Rahmen der Doppik messbar positiv auswirkt, da für die kommunale Pflichtaufgabe die nicht anfallenden Personalkosten auf der Habenseite verbucht werden können. An die Führungskräfte richtete Dittmar den Appell, „ Bildet eure jungen Wehrleute am Standort gut aus und pflegt dabei unser höchstes Gut, das wir in jedem Einsatz brauchen, Vertrauen und Kameradschaft“! Bei uns ist keinen Platz für Einzelkämpfer, unsere kleinste Einheit ist der Trupp (zwei Mann/Frau), ein Team in dem man sich im Extremfall gegenseitig das Leben anvertraut!

Kriminaloberrat Rainer Neusüß bei seinem sehr interessanten Referat. ...

Öffentliche Sicherheits-und Bedrohungslage

Zum Abschluss der Versammlung referierte der Chef der Polizeidirektion KOR Rainer Neusüß über die allgemeine öffentliche Sicherheits-und Bedrohungslage nach dem Terroranschlag in Berlin und die Folgen. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitskräften der Polizei, den Rettungsleitstellen und den Hilfsorganisationen bei solchen Ereignissen, besonders bei Schusswaffengebrauch und Sprengmittel, war ein Thema des Referats. Rainer Neusüß machte den Feuerwehren das Angebot, dass kompetente Polizeibeamte auch mal zu den einzelnen Feuerwehren kommen würden, um über dieses Thema zu informieren. (Gerhard Manns) +++


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