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Steffen Link spielte an der Orgel in der Klosterkirche am Kreuzberg moderne Stücke und Filmmusiken. - Foto: Marion Eckert

KREUZBERG Filmmusik an der Orgel

Steffen Link zeigt, dass Orgel-Musik nicht nur Geistliches und Choräle bedeutet

20.02.17 - Filmmusik statt Choräle: In der Klosterkirche am Kreuzberg erklangen von der Orgel ganz ungewohnte Klänge. Statt Bach und Händel gab es Film- und Musicalklänge. In dem Konzert "Bunte Töne" zeigte Steffen Link (Motten), dass er auf der Orgel nicht nur Geistliches und Choräle spielen kann, sondern eben auch Modernes richtig gut klingt.

"Eine Orgel beinhaltet ein ganzes Orchester", erklärte er. Der junge Musiker (Jahrgang 1992) aus Motten, nimmt seit 13 Jahren kirchenmusikalischen Unterricht bei Matthias Steinmacher (Hünfeld). "Eigentlich ist die Orgel für junge Leute kein cooles Instrument. Ich möchte zeigen, dass die Orgel besser ist als ihr Ruf, dass man mehr spielen kann als nur Kirchenmusik." Auf Anregung von Freunden begann er 2010 Modernes zu spielen. "Das kam richtig gut an. Begonnen habe ich mit Songs von Queen." Seit drei Jahren begleitet ihn ein befreundeter Musiker ab und zu auch mit der E-Gitarre. "Ich entwickele immer wieder Neues, wähle die Stücke selbst aus und übertrage sie für die Orgel", erklärte Link. Dabei geht er in der Regel vom Orchester- und Klaviersatz aus.

Erstmals stellte er am Kreuzberg sein modernes Programm vor. Die Klosterkirche war voll besetzt, es fanden gar nicht alle Interessierten einen Sitzplatz. Pater Martin Domogalla, der neue Guardian des Klosters Kreuzberg freute sich, dass die monatlichen Konzerte in der Klosterkirche so gut angenommen werden. Er stellte Steffen Link und seinen Werdegang dem Publikum vor. Link selbst übernahm die Moderation des Programms von der Empore aus.
Das Konzert begann er mit "Allegro vivace" von Charles-Marie Widor.

Dieses Stücke eigene sich hervorragend, um die vielen Klangfarben der Orgel vorzustellen. Zu Beginn stand ein Thema, das dann in allen möglichen Variationen wiederholt wurde, bis es in einem voluminösen Schluss endete. Der eigentliche moderne Teil, mit den Filmmusiken wurde durch die "20th Century Fanfare" eröffnet. "Lassen Sie sich in die Welt des Film entführen. Und wie es sich bei einem guten Film gehört, steht am Anfang die Fanfare einer de vielen Filmproduktionsfirmen." Wer kennt ihn nicht "The Pink Panther" und die markante Erkennungsmelodie, die auch an der Orgel famos klang. Auch das "Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Webber war sicherlich den Meisten ein Begriff. Link spielte ein Medley, der bekanntesten Melodien, unter anderem auch das Stück, in dem Christine und das Phantom ein Duett singen. "Das kann man mit den unterschiedlichen Registrierungen der Orgel sehr gut aufzeigen", erklärte Link. Und über den Komponisten Andrew Lloyd Webber konnte er mitteilen, dass dieser sogar im Gotteslob mit dem Lied "Nimm, o Gott, die Gaben, die wir bringen" vertreten ist.

Nach der Titelmusik zu "Mr. Bean" ging es zu einem Zauberer, für dessen filmische Abenteuer John Williams die Musik lieferte, zumindest in den ersten vier Filmen. Er war es auch, der die Fanfare zu den olypmischen Spielen 1984 komponierte, die vielen sicherlich auch wohlbekannt ist, da sie bei jedem "Stefan Raab Event" am Beginn erklang. Doch Steffen Link widmete sich Harry Potter. In den ersten Harry Potter Filmen, wurden noch einzelne Stücke komponiert. Später, ab dem sechsten Film, wechselte der Komponist und es wurden nur noch die nötigsten Zeilen, die auch im Film Verwendung fanden, geschrieben. Dies sei eine Entwicklung, die heutzutage leider viel zu oft vorkomme, bedauerte Link. "Dabei sind gerade diese Filmmusiken oftmals einzigartige Stücke."

Bohemin Rhaspody von Queen war das erste Stück, das Steffen Link für die Orgel transkribierte. Seitdem spiele er es auf so gut wie jedem Konzert, bei dem er Filmmusik oder dergleichen zum Besten gebe. "Es gefällt mir so gut, da man auch hier sehr viel mit den Klangmöglichkeiten einer Orgel spielen kann und vor allem zeigten kann, dass eine Orgel viel mehr kann als nur Bach und Choräle." Auch in "Fluch der Karibik" komme dies gut zum Ausdruck. "Die Orgel ist ein Instrument, auf dem man fast alles spielen kann", sagte Link und gab dem Publikum mit dem Medley einen Einblick in die Vielfalt. Nächstes Jahr, versprach er, werde er wiederkommen. Und dann möglicherweise in der Kombination Orgel und E-Gitarre. (Marion Eckert) +++


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