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Blinkmuffel im Visier: Nur etwa zwei Drittel aller Autofahrer setzen den Blinker. - Foto: Fotolia/Tournee

REGION Ein Unfall kann teuer werden

ADAC: Darum blinken viele Autofahrer nicht

24.02.17 - Die einen denken nicht dran zu blinken, die anderen wissen nicht, wie es richtig geht: Blinkmuffel verhindern die Verständigung auf der Straße. Das macht laut ADAC das Miteinander schwer und provoziert Unfälle. „Ich bin auf der Rechtsabbiegerspur, warum noch blinken?“ Solche Argumente und Ausreden von Autofahrern hört man immer wieder. Vielen scheint schlicht nicht bewusst zu sein, dass sie etwas falsch machen.

ADAC Verkehrspsychologin Nina Wahn sieht darin einen der beiden Hauptgründe, warum so viele Blinkmuffel unterwegs sind. „Zahlreiche Autofahrer vergessen das Blinken mit der Zeit. Zunächst ist es eher Bequemlichkeit, die im Normalfall keine Konsequenzen hat.“ Kein Unfall, kein Rempler, kein Problem. „Dann schleifen sich die schlechten Gewohnheiten mit der Zeit ein.“ Der zweite Grund, warum der kleine Hebel neben dem Lenkrad so selten betätigt wird: „Viele wissen in bestimmten Situationen gar nicht, dass geblinkt werden muss“, erklärt Nina Wahn. Beispiel „abknickende Vorfahrt“ oder „Kreisverkehr“.

Blinkmuffel: Ein Unfall kann teuer werden
Auch wem ein Verwarnungsgeld von 10 Euro nicht wehtut, der sollte nicht vergessen: Verursacht ein Blinkmuffel einen Unfall, kann das teuer für ihn werden. Beispiel: Spurwechsel ohne Blinken. „Bei solchen Zusammenstößen trifft denjenigen, der nicht blinkt, meistens die Hauptschuld“, so Jost Kärger, Leiter Verkehrsrecht beim ADAC. Generell warnt der Jurist: „Ein Fahrspurwechsel darf in keinem Fall erzwungen werden. Auch wer blinkt, darf nicht einfach rüberziehen, sondern muss sich versichern, dass Platz ist.“

Das Amtsgericht Bad Segeberg etwa sprach einem Autofahrer die Alleinhaftung zu, der an einem parkenden Auto am Straßenrand vorbeifahren wollte, den Blinker nicht rechtzeitig setzte und auf die linke Spur zog. Dort fuhr ein anderes Auto auf.

Ebenso alltäglich wie ärgerlich sind die Falschblinker. Ein Autofahrer auf der Vorfahrtstraße blinkt rechts, fährt aber geradeaus weiter. Ein anderer kommt aus einer Seitenstraße, verlässt sich auf das Signal und biegt in die Hauptstraße ein. Es kracht. Obwohl der Falschblinker meist um die 50 Prozent Mitschuld bekommt, haftet auch der andere bei einem Unfall. Jurist Kärger: „Autofahrer dürfen sich nicht blind auf ein Blinksignal verlassen. Im Zweifelsfall erst abwarten, was der andere wirklich macht.“ +++



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