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Der erste Platz und somit 2.000 Euro ging in diesem Jahr an das Welcome In Wohnzimmer - Fotos: Erich Gutberlet

FULDA Die Stadt im Wandel der Zeit

Integrationspreis 2016 verliehen - Flüchtling erzählt von seiner Ankunft in Fulda

24.02.17 - "Unser Land, aber auch die Stadt Fulda hat sich in den letzten Jahren spürbar gewandelt. Viele Menschen, die sich auf der Flucht befanden, sind zu uns gekommen. Dies bedeutet für uns aber nicht nur eine Veränderung sondern bietet uns auch eine große Chance“, sagte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld anlässlich der Verleihung des Integrationspreises 2016 der Stadt Fulda am Donnerstagnachmittag im Marmorsaal. Integration, so resümierte er, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

„Mit dem Preis, den wir heute verleihen, möchten wir Ehrenamtliche für ihre hervorragenden Leistungen würdigen, als Stadt aber auch denen Mut machen, die sich trauen, etwas zu bewegen.“ Die Entscheidung, wer unter diesjährigen Gewinnern war, sei der Jury nicht leichtgefallen. Auswahlkriterien seien beispielsweise die Messbarkeit des Projektes, der Kosten-Nutzen-Faktor sowie die erzielte Außenwirkung gewesen. Um den Preis, der alle zwei Jahre verliehen wird, könnten sich Vereine, Initiativen, Verbände und Privatpersonen bewerben. „Im Fokus stand für uns in diesem Jahr das Motto gelebte Integration – Alltagsleben in Fulda gemeinsam gestalten.“

Elke Hagner erhielt 500 Euro Preisgeld für Platz 2

Ebenfalls über Platz 2 und 500 Euro konnten sich YOURoPa freuen


Seit August 2015 seien 1.100 Menschen in der Stadt angekommen. „Integration ist keine Aufgabe, die schnell zu bewältigen wäre, ich freue mich daher sehr über alle, die heute hier anwesend sind“, sagte Wingenfeld. „Sie, liebe Preisträger, geben den Menschen Zuversicht und Kraft, diesen langen Weg gemeinsam zu bestreiten.“ Einen dritten Preis gab es in diesem Jahr nicht, zwei zweite Preise mit Preisgeldern von jeweils 500 Euro wurden vergeben an YOURoPa und ihre Nähbar sowie an Elke Hagner. Hagner hatte in ihrem Berufsleben als Hebamme und Krankenschwester in der Türkei und in Korea gearbeitet. Jetzt ist die Rentnerin ehrenamtlich unter anderem im Bürgerzentrum Aschenberg aktiv, Mitarbeiter hatten die Rentnerin für den Preis nominiert.

YOURoPa bietet mit der Nähbar einen Platz, an dem Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam künstlerisch tätig werden können. „Das bedeutet Toleranz und Integration durch Alltagsbeschäftigungen herzustellen“, freute sich Wingenfeld. Workshops und Veranstaltungen runden das Angebot ab. Der erste Preis- und damit 2.000 Euro Preisgeld- ging in diesem Jahr an das Welcome In Wohnzimmer, welches mit großer Unterstützung zur Preisverleihung antrat. Ziel des Projektes ist, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund einen Treffpunkt zu ermöglichen und Hilfestellung zu bieten.


Ali Albulami, der selbst vor 15 Monaten als Flüchtling aus dem Irak nach Fulda kam, berichtete dem Publikum von seinen Erfahrungen in Fulda. „Als ich hier ankam, kannte ich niemanden. Das Land war mir fremd – die Kultur war mir fremd. Ich brauchte Hilfe.“ In einer Fuldaer Flüchtlingsunterkunft erfuhr er von Welcome In und davon, dass diese Deutschkurse anboten. „Ich wollte so gerne lernen“, sagte Albulami. „Die Menschen von Welcome In waren sehr freundlich zu mir, wir lernten, wir lachten und sprachen miteinander.“ Alleine wäre er nach Deutschland gekommen, sagte der junge Mann, der mittlerweile sogar einen Studienplatz gefunden hat. „Aber jetzt habe ich wieder eine große Familie.“


Als Flüchtling, so Albulami, wolle man nicht untätig auf der Couch sitzen. „Wir sind jung, wir sind hier und haben Energie. Wir brauchen bloß Hilfe, um hier anzukommen, dann können wir gemeinsam alles schaffen.“ (Miriam Rommel) +++

Ali Albulami


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