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Reiner Bousonville (Grüne) - Foto: Grüne MKK

GELNHAUSEN Sonntag ist Wahltag: Kandidaten-Vorstellung

Landratswahl (1): So will Reiner Bousonville (Grüne) beim Wähler punkten

28.02.17 - Sechs Kandidaten für nur einen Posten. Am 5. März wählt der Main-Kinzig-Kreis einen neuen Landrat. Die Bürger haben die Qual der Wahl. Reiner Bousonville (Grüne) grenzt sich inhaltlich von seinen Kontrahenten ab. So will er punkten.


Warum möchten Sie Landrat werden?

Ich kenne den MKK seit 1989 im politischen Umfeld. Ich war damals ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter. Das war die erste rot-grüne Zusammenarbeit hier im Kreis. Danach bin ich in den Kreistag eingezogen und seit 2006 Fraktionsvorsitzender der Grünen. Somit habe ich einen guten Einblick, wie sich unser Kreis entwickelt hat. Ich kenne die wichtigen Themen. In den letzten fünf Jahren sind hier auch schon einige wichtige Weichen gestellt worden. Wir haben ein flächendeckendes Breitbandnetz und dreimal in Folge einen ausgeglichenen Haushalt auf den Weg gebracht. Wir investieren immer noch sehr ordentlich in unsere Schulen. Der scheidende Landrat Erich Pipa meinte, das sei die bisher beste Koalition gewesen im Kreis. Das zeigt ja, dass auch ich eine gute Arbeit gemacht habe. Ich fühle mich daher sehr gut aufgestellt, Landrat vom Main-Kinzig-Kreis zu werden.

Wenn Sie so gut mit der SPD zusammengearbeitet haben, warum kandidieren Sie dann selbst und unterstützen nicht stattdessen Thorsten Stolz?

Weil wir ein eigenes Profil haben, mit mir auch einen eigenen Kandidaten. Es ist ja schon so, dass man sich im Hinblick auf die politische Umsetzung Koalitionen suchen muss. Das Thema Landrat ist aber eine Persönlichkeitswahl.

Welche Projekte wollen Sie im Falle Ihrer Wahl umsetzen?

Ein ganz wichtiges Thema ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Kita-Bereich läuft alles mittlerweile sehr gut, berichten mir Bürgerinnen und Bürger. Aber sobald die Grundschule beginnt, wird es für manche Eltern schwierig mit der Kinderbetreuung. Das ist ein ganz wichtiges Thema, was man nach vorne bringen muss. Auch der Tourismusbereich ist im Main-Kinzig-Kreis nicht so groß. Hier kann man noch mehr tun, um diesen in den Mittelpunkt zu rücken. Wichtig ist es auch, den Wirtschaftsstandort zu halten und auszubauen. So sollten wir regionale Strukturen halten und fördern. Stichwort E-Mobilität.

Sind Sie der Meinung, dass vieles davon, nicht auch von anderen Kandidaten umgesetzt werden könnte?

Ich glaube, dass ich ein eigenes Profil habe. Ich bin seit vielen Jahren für die Grünen im Kreis tätig und habe meine Sicht auf die Dinge. Beispielsweise rücke ich die Themen Ökologie und regionale Wertschöpfung stärker in den Mittelpunkt. Ich habe da einen anderen Blick.

Warum sollte der Wähler, sein Kreuz bei Ihnen machen?

Ich bin geradlinig, offen, kann auf alle Menschen zu gehen. Ich kann die Themen durchsetzen, die mir wichtig sind, bin engagiert und entscheidungsfreudig. Vor dem Hintergrund kann man sich auf mich verlassen.

Mit welchen Positionen grenzen Sie sich von den anderen Kandidaten ab?

Wenn man das Thema erneuerbare Energien sieht, stellt man einen Feldzug beispielsweise der FDP fest. Die anderen Parteien verabschieden sich davon, was auf der Hessenebene als Energiekonsens definiert wurde. Dieser legte 2011 fest, wohin sich das Land Hessen entwickelt. Der Weg soll in Richtung erneuerbare Energien gehen. Die, die das mitgetragen haben, konterkarieren es jetzt vor Ort. Das finde ich äußerst bedauerlich. Da unterscheide ich mich ganz erheblich von der FDP, AfD und CDU.

Beunruhigt Sie die Kandidatur der AfD?

Nein tut sie nicht. Es gibt diese Partei nun einmal mit ihrer nationalistischen, rechtspopulistischen und ausgrenzenden Politik. Man muss sich stellen und sehen, was die AfD will. Beim Thema Mindestlohn ist sie auf einem ganz anderen Weg und lehnt ihn ab. Von ihrem Weltbild her wollen sie zurück in die Fünfziger Jahre. Da kann man sich nur an den Kopf fassen. Aber das trägt nicht auf Dauer. Wenn die Menschen anfangen zu hinterfragen, stellen sie fest, dass die AfD völlig auf dem Holzweg ist.

Was rechnen Sie sich für Chancen aus?

Ich denke, dadurch dass Erich Pipa nicht mehr antritt, gibt es ein offenes Rennen. Wir haben sechs Kandidaten, und jeder wird sein Klientel mobilisieren. Es hängt von der Wahlbeteiligung ab. Aber ich rechne mir etwas aus. Ich bin nicht nur ein Zählkandidat.

Wenn Sie gewählt werden, was wäre das erste, was Sie umsetzen möchten?

Es ist natürlich immer gut zu wissen, wer welche Ängste und Nöte hat. Ich werde eine Bürgerfragestunde in den jeweiligen Städten und Gemeinden durchführen, um einfach mit den Leuten in den Dialog zu treten.

Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch. (Toni Spangenberg) +++


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