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- Fotos: Julissa Bär

FULDA "Keine Brutstätte für Terror"

Das Fundament steht: Moschee-Bau der Ahmadiyya-Gemeinde gestartet

06.03.17 - Für den Vorsitzenden der Jugendorganisation der Ahmadiyya Muslim Gemeinde Fulda, und viele weitere Muslime ist es ein bedeutender Schritt: Nach der Grundsteinlegung im Jahr 2013 wurde nun endlich mit dem Bau der ersten Moschee in Osthessen begonnen. Das Fundament in der Edelzeller Straße in Fulda steht, die Planungen sind weitestgehend abgeschlossen, und die Muslime freuen sich auf ihre neue Gebetsstätte. Er hofft, dass der Bau der Moschee "Bait-ul-Hamid (Haus des Gnadenreichen)" noch in diesem Jahr fertiggestellt wird. 

Der Moschee-Bau hat bereits eine lange Geschichte. Im März 2013 musste die Ahmadiyya-Gemeinde ihre Gebetsstätte, in die die Sunnah-Moschee eingezogen ist, in der Von-Schildeck-Straße verlassen. Seitdem beten die rund 400 Mitglieder in einem unbeheizten Container in der Edelzeller Straße. Bereits im Herbst 2013 wurde in Anwesenheit von Kalif Hadhrat Mirza Masroor Ahmad der Grundstein gelegt. "Geplant war, Mitte 2014 mit den Bauarbeiten zu starten", sagt er. Aufgrund von Problemen bei der statistischen Berechnung und Ausführungsplanungen hatten sich diese jedoch immer wieder verzögert. Im Dezember 2016 konnten dann endlich die ersten Bagger über das Gelände rollen. 

Hier an der Edelzeller Straße wird die Moschee gebaut

Die Pläne für den Bau sind abgeschlossen

Im Bestandsgebäude soll der Imam wohnen

Die Bauarbeiten laufen und viele fleißige Hände packen mit an

Als sich die Ahmadiyya-Gemeinde in der Edelzeller Straße niedergelassen hatte, musste sie viele Vorfälle ertragen. Unter anderem wurde ein Schweinekopf auf dem Grundstück abgelegt, das Gebäude mit islamfeindlichen Parolen beschmiert, Fensterscheiben eingeschlagen und Autos beschädigt. "Wir sind friedliche Muslime", betont Volker Qasir, Pressesprecher der Ahmadiyya-Gemeinde. Er sagte, dass er die Angst einiger Menschen verstehen könne. Doch die Ahmadiyya-Gemeinde gehöre nicht dem Salafismus an. Um das deutlich zu machen, haben sich einige Mitglieder bereits in der Nachbarschaft bei Firmen vorgestellt. "Man muss keine Angst haben. Wir sind keine Brutstätte für Terror", sagt er. 

Die erste Moschee in Osthessen 

Der Plan für das Grundstück...

und die Moschee

Zur Moschee werden auch zwei Minarette gehören, die zur Edelzeller Straße zeigen. Zwar riefen diese nicht wie gewöhnlich die Muslime zum Gebet, dennoch würden die Türme einfach zu einer Gebetsstätte dazu gehören. Die Moschee wird zwei Etagen umfassen. "Die untere ist für die Frauen, in der oberen beten die Männer", sagt er. Pro Etage stehen rund 190 Quadratmeter zur Verfügung. Fehlen dürfen auch nicht die barrierefreien Dusch- und Waschräume. Zudem gibt es Büros und einen Besprechungsraum mit Bibliothek. 

Auch das Bestandsgebäude wird umgebaut und saniert. Hier werden eine Großküche, Gästezimmer und die Wohnung des Imams entstehen. Angrenzen soll später noch eine Mehrzweckhalle, die zum Beten und als Treffpunkt für Jugendliche genutzt werden soll. "Wir wollen uns hier auch Zeit nehmen und nicht nur Beten." Unter anderem solle das Gefühl der Gemeinsamkeit gestärkt werden. 

In diesem Container wurde bis jetzt gebetet

Zur Freude der Gemeinde, sei die Stadt Fulda dem Wunsch des Moschee-Baus sehr entgegengekommen. "Die Stadt tut alles, damit die Moschee gebaut wird." Für die Verantwortlichen habe es immer einen Ansprechpartner gegeben, der sich um die Belange gekümmert hat. Finanziert werde der ganze Bau durch Spendengelder. Da es oft üblich ist, dass Muslime in Containern oder Hallen beten, ist die Freude auf die Moschee umso größer: "Wir sind wirklich sehr stolz", sagt er. 

Türen stehen offen

"Die Moschee ist natürlich auch öffentlich", meint er. Genau wie in einer Kirche würden die Türen Interessierten offenstehen. "Wir wollen, dass die Leute herkommen. Sie können auch gern ihre kritischen Fragen stellen", so er. In Planung seien auch regelmäßige Führungen. "Auch Schulklassen sind immer herzlich willkommen." Viele hätten noch nie eine Moschee live gesehen - dazu zählen auch Muslime, die in Deutschland aufgewachsen sind. "Für uns ist es etwas ganz Besonderes." (Julissa Bär) +++


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