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Grünen-Delegation bereiteten Dr. Manuela Rottmann (Mitte) beim Grünen-Stammtisch in Fladungen einen herzlichen Empfang (von links) Markus Beck, Carmen Kronester, die beiden Kreisvorsitzenden Peter Högn und Birgit Zirkelbach, Christopher Riller sowie Tim Milewski. -

FLADUNGEN Sozialpolitik und Klimaschutz

Stammtisch mit Grünen-Bundestagskandidatin Dr. Manuela Rottmann

05.03.17 - Zu seinem ersten Stammtisch in Fladungen hatte der Kreisverband Bündnis 90/ Die Grünen in den Museumsgasthof "Zum Schwarzen Adler“ eingeladen. Dazu war auch die Bundestagskandidatin des Wahlkreises Dr. Manuela Rottmann zu Gast. Bei der geselligen Zusammenkunft gab es ausgiebig Gelegenheit mit der unterfränkischen Grünen-Politikerin ins Gespräch zu kommen.

Als ortsansässiges Mitglied der Grünen-Kreisvorstandschaft begrüßte Carmen Kronester Parteimitglieder und weitere interessierte Besucher. Im Laufe des Abends waren es etwas mehr als ein Dutzend Stammtischgäste geworden, die angeregt über Themen der Bundes- und Landespolitik, aber auch über kommunales Geschehen diskutierten.

Dr. Manuela Rottmann, Grünen-Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Bad Kissingen, ...

Manuela Rottmann war im vergangenen November bei der gemeinsamen Versammlung der Kreisverbände Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Hassberge als Kandidatin für die Bundestagswahlen nominiert worden. Auf Beschluss der Landesversammlung geht die 44-jährige promovierte Juristin auf Listenplatz Sieben für die bayerischen Grünen ins Rennen um einen Sitz im Bundesparlament.

Kurz zur Vita Rottmanns: Die Hammelburgerin studierte nach dem Abitur Jura, Politik und Soziologie in Würzburg, Frankfurt und Aix-en-Provence (Frankreich). Nach wissenschaftlichen Tätigkeiten in Frankfurt und Berlin war sie 2006 bis 2012 unter der damaligen CDU-Oberbürgermeisterin Petra Roth Stadträtin in Frankfurt und hauptamtliche Umwelt- und Gesundheits-Dezernentin, ab 2011 auch zuständig für Personal und Organisation. Seit 2012 arbeitet Rottmann als Unternehmensjuristin bei einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn. Bei den Grünen ist sie seit 25 Jahren engagiert, sie war u.a. Mitglied im Bundesparteirat und 2002 schon einmal Bundestagskandidatin in einem Frankfurter Wahlkreis.

Rottmann sprach beim Stammtisch in Fladungen verschiedene politische Felder an, wobei sie den Fokus auf eine „grüne Sozialpolitik“ und den Klimaschutz legte. Letzterer sei eine wesentliche Aufgabe ihrer Partei, denn „ohne Grüne gibt es keine Klimaschutzpolitik“, so Rottmann, die dringenden Handlungsbedarf bei der Energiewende anmahnte. Die Grünen seien in der Bundespolitik unverzichtbar, auf etwaige Koalitionsmodelle wollte sich Rottmann dabei noch nicht festlegen.

Die Grünen-Kandidatin schnitt auch das Thema AfD und das Erstarken extremer Parteien an, verteilte einige Seitenhiebe in Richtung CDU/CSU und warb für eine, nach ihren Worten “ökologische, liberale und weltoffene Politik”.

Ausführlich ging die Juristin auf den ländlichen Raum ein. Auf dem Lande aufgewachsen habe sie auch später den Draht zu ihrer fränkischen Heimat nie verloren, die Probleme seien ihr hinlänglich bekannt. Rottmann griff Themen im Zuge des demografischen Wandels, wie Alt werden auf dem Land, das Fehlen junger Leute und die Verödung der Ortskerne auf. Was Letzteres betrifft, sind auch zunehmend die Siedlungen aus den 60er und 70er Jahren von Leerständen betroffen. Senioren, die sich zusammentun, Mehrgenerationen-Wohnen oder auch Wohnraum für Flüchtlinge – Rottmann gab Beispiele für denkbare neue Wohnmodelle. Zum Kontext der Probleme gehören ebenso die Aspekte Mobilität und Gesundheitsversorgung, die neben dem Thema Nachhaltigkeit Schwerpunkte in Rottmanns politischem Engagement bilden, wie die Hammelburgerin erklärte.

Was die Gesundheitsversorgung in der hiesigen Region angeht, machte Rottmann eine deutliche "Abwärtsspirale“ aus. Hierzu vermisse sie jedoch die politische Diskussion. Besucher des Stammtisches quittierten dies mit regem Kopfnicken und äußerten ihre Befürchtung über einen zunehmenden Hausärztemangel in der oberen Rhön, da hier immer mehr Allgemeinmediziner kurz vor dem Ruhestand stehen. Dass es für drei Landkreise nur noch eine Kindernotfallambulanz in Schweinfurt gibt, wurde als beunruhigend auch im Hinblick auf die allgemeine klinische Versorgung gewertet. Angesichts der Privatisierung von Krankenhäusern stellte Rottmann heraus, dass die Sicherstellung einer verlässlichen medizinischen Versorgung trotzdem eine öffentliche Aufgabe sei. Die Landkreise seien auch nach der Privatisierung verpflichtet eine angemessene stationäre Versorgung und die Versorgung mit Hebammen zu gewährleisten.

Damit das Leben auf dem Land Zukunft hat, müssen nachhaltige Konzepte her, waren sich die Teilnehmer des Stammtischs einig. "Wir müssen Ideen für den ländlichen Raum entwickeln“, sagte Rottmann und monierte, dass das Land aber derzeit nicht in der Aufmerksamkeit der Landes –und schon gar nicht in der der Bundespolitik stehe. Dabei könnten ihrer Ansicht nach von diesen Ebenen viele Impulse, zum Beispiel über Innovationen zur Forschungsförderung und Städtebaumittel gesetzt werden. Programme wie "Die soziale Stadt“, zur Stabilisierung und Aufwertung städtebaulich, wirtschaftlich und sozial benachteiligter und strukturschwacher Stadt- und Ortsteile könnten auch für das Land dienlich sein. "Ökologische, soziale und ökonomische Fragen muss man zusammendenken“, befand die Grünen-Politikerin, die zur Verbesserung der Lebensverhältnisse Erfahrungen ihrer Arbeit aus den Ballungsräumen mit einbringen möchte.

Dr. Manuela Rottmann wird in Kürze noch einmal im Landkreis zu Besuch sein. Am Sonntag, den 12. März 2017 ist sie mit der ehemaligen Frankfurter CDU-Oberbürgermeisterin Dr. Petra Roth im kleinen Kursaal in Bad Königshofen zum politischen Frühschoppen (Beginn 10.30 Uhr). Mehr Infos: www.gruene-rhoen-grabfeld.de und www.manuela-rottmann.de.+++


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