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Im Haus der Langen Rhön in Oberelsbach zeigen Edgar Müller (links) und Ursula Rahm (rechts) eine Auswahl an Ikonen. Klaus Spitzl eröffnete mit den Künstlern die Ausstellung - Foto: Marion Eckert

OBERELSBACH Fenster zur Ewigkeit

Ikonenausstellung im Haus der Langen Rhön

07.03.17 - Ikonen gelten als „Fenster zur Ewigkeit“ oder „Fenster zum Himmel“. Untrennbar sind sie mit der Liturgie in den orthodoxen Kirchen verbunden; sie führen wie die Liturgie aus dieser vergänglichen Welt in jene andere Welt, wo der Tod keine Macht mehr hat. Eine Auswahl an Ikonen kann derzeit in der aktuellen Ausstellung im Haus der Langen Rhön besichtigt werden. Ursula Rahm (Bischofsheim) und Edgar Müller (Fulda) haben sich in die uralte Tradition der „Ikonenschreiberei“ gestellt. Seit 1998 widmen sie sich dieser Kunst, die in der Vergangenheit oft durch Mönche oder anonyme Schreiber ausgeübt wurde.

Die Erstellung einer Ikone galt stets als geistliches Handwerk und unterliege bis heute strengen Regeln. Ursula Rahm und Edgar Müller haben schon viele Kurse gemeinsam besucht, sich mit der handwerklichen Technik aber auch den spirituellen Aspekten beschäftigt. „Die Ikone lädt zum Gebet ein. Beten ist nicht das Rezitieren von Formeln, sondern die Verbindung zu Gott“, erklärte Rahm. Das Ikonenschreiben empfinde sie als „Betende Suche nach Gottes Gegenwart“. Dabei halt sich der Künstler an die vorgegebene Tradition, eine Interpretationen oder Signaturen der Ikone seien nicht üblich und gewünscht.

Über die handwerklichen Anforderungen sprach Edgar Müller. „Eine Ikone zu schreiben, das ist nicht vergleichbar mit Öl- oder Aquarellmalerei.“ Zunächst müsse ein Holzbrett in einer speziellen Bearbeitung mit Leim, Leinwand, Kreide und durch Schleifen vorbereitet werden, bevor das eigentliche „Scheiben“ beginne. Der goldene Untergrund werde zunächst gelegt, in mehreren Schichten und Anstrichen. Eigelb, Wasser, Rosenöl und Pigmentfarbe seien natürlich Materalien, die bei einer Ikone zum Einsatz kommen. Schicht für Schicht werde die Ikone erstellt. Bis zu einer Woche umfasse der Prozess. Die Vorbereitung der Bretter dauere gute 14 Tage. So sei jede Ikone ein handwerkliches Unikat und stehe doch in einer unveränderten Tradition.

Klaus Spitzl dankte als Geschäftsführer des Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön und stellvertretender Bürgermeister der Marktgemeinde Oberelsbach den Künstlern für ihre Bereitschaft einen Einblick in ihrer Tätigkeit als Ikonenschreiber zu gewähren. „Die Ausstellung passt sehr gut zu österlichen Bußzeit.“ Bis nach dem Osterfest ist die Ikonenausstellung von Ursula Rahm (Bischofsheim) und Edgar Müller (Fulda) im Haus der Langen Rhön täglich von 10 bis 16 Uhr zu sehen (Dienstag Ruhetag). +++

 

 


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