Wird aus der britischen Tradition eine fuldische Institution?

09.03.17 - Holger Nikelis will sensibilisieren und Vorurteile abbauen. Inklusion liegt dem Paralympics-Sieger am Herzen. Nun startete eine neue Idee des 39-Jährigen.

„Habe ich doch gesagt“ oder „Warum höre ich denn auf dich?“ waren nur einige Ausrufe, die man am Mittwochabend im Fuldaer Museumscafé hören konnte. Zwischendurch brannte immer wieder mal Jubel auf. Was sich dort abspielte? In dem Café direkt am Jesuitenplatz fand die Premiere des „grenzenlos Pub Quiz“ statt, eine neue Idee von Holger Nikelis und seinem Projekt „sport grenzenlos“. Was in Großbritannien und Irland eine lange Tradition hat, soll nach Nikelis‘ Vorstellung künftig auch in der Barockstadt eine feste Institution werden: das abendliche Quizzen mit Leuten in einer Kneipe.

In verschiedenen Teams wurde gerätselt und Fragen beantwortet

Spaß haben und mit Freunden einen netten Abend verbringen: das ist der Sinn des Pub ...

„Das ‚grenzenlos Pub Quiz‘ ist unsere Variante der beliebten Quiz-Tradition, bei der sich Menschen regelmäßig abends in einer Kneipe treffen und in netter Runde gemeinsam Quizfragen beantworten“, sagt der zweifache Paralympics-Sieger im Rollstuhl-Tischtennis. Das Angebot richte sich an alle Menschen - egal ob mit oder ohne Einschränkungen. Denn das haben sich Holger Nikelis und sein Projekt auf die Fahne geschrieben.

„Wir wollen Vorurteile abbauen. Und das nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern durch zwanglose Begegnungen und gemeinsamen Erlebnisse“, beschreibt Nikelis die Intention hinter der neuen Idee. Über 30 Leute folgten seiner Einladung zur Premiere des „grenzenlos Pub Quiz“ in das Museumscafé. Künftig werde das Quizzen öffentlich und für jedermann zugänglich sein. „Es kann jeder kommen. Wir wollen Menschen zusammenbringen“, sagt Nikelis, der ein positives Fazit der ersten Veranstaltung zog. „Die Stimmung war gut und locker, so wie es sein soll“, so Nikelis, der sich bei Felix Wessling bedankte.

Holger Nikelis organisierte und moderierte das Pub Quiz

Aus der Premiere soll eine feste Institution werden

Denn der Inhaber des Museumscafés stellt für das Pub Quiz seine Räumlichkeiten zur Verfügung. „Ich musste nicht lange überlegen, so ein Projekt zu unterstützen“, sagt Wessling, „ich finde, dass so ein Angebot in Fulda fehlt.“ Genau wie Nikelis hofft auch Wessling, dass die Premiere nur der Startschuss war und sich das Pub Quiz zu einer festen Veranstaltung in der Barockstadt entwickelt.

In verschiedenen Teams wurden drei Runden á zehn Fragen aus verschiedenen Kategorien gespielt. Für jede Antwort gab es einen oder mehrere Punkte, am Ende gewann das Team mit den meisten Zählern. Im Vordergrund stand aber das gemeinsame Erlebnis, einen netten Abend zu verbringen und Spaß zu haben. Im Rahmen des Quiz wurde auch der Aktionsplan „Fulda. Los!“ vorgestellt, der aus den Säulen „Schulbesuche“, „Mitmach- und Showaktionen“, "Sportveranstaltungen“ und „Inklusive Sportveranstaltungen“ besteht.

„Fulda ist die inklusivste Stadt Deutschlands. Ich finde, dass dieser Titel verpflichtet“, sagte Holger Nikelis, der noch einige weitere Ideen umsetzen will, um Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren und Vorurteile abzubauen. Ein Teil davon ist das Pub Quiz, dessen nächster Termin schon feststeht: Am Freitag, 24. März, wird ab 19 Uhr wieder im Museumscafé gerätselt. Dann dürfte wieder über richtige Antworten gejubelt werden - oder man ärgert sich über falsche Tipps des Kollegen. (Tobias Herrling) +++