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Antje Rink, Bernhard Schlereth und Thomas Eichhorn -

OERLENBACH Neue Vortragsreihe startet

Von Senioren-WGs, Treppenliften und dem Enkeltrick

22.03.17 - Über beiden Schultern hängen Einkaufstüten und dann soll man auch noch mit zwei Krücken die Treppe hoch? Wenn man Pech hat, bieten gerade in diesem Augenblick diebische Betrüger Hilfe an, um in die Wohnung zu kommen und Wertsachen zu entwenden. Vielleicht gibt es doch eine passende Alternative zum angestammten Zuhause? Das Wohnen im Alter ist nicht ganz einfach und stellt viele Menschen vor neue Herausforderungen. Hilfestellung für Senioren und deren Angehörige bietet die Vortragsreihe „Zuhause daheim“, die von den Projektmanagements "Demographie“ und "Mitten im Ort“ des Landkreises Bad Kissingen angeboten wird vergangene Woche ihren Auftakt in Oerlenbach hatte. 

"Das Thema Wohnen im Alter – zu Hause daheim“ ist wichtig, stellte Bürgermeister Franz Kuhn fest, der die Zuhörer im Seniorenhaus Kramerswiesen begrüßte. Man müsse sich nur den demographischen Wandel anschauen: "2030 wird etwa jeder dritte Mensch über 65 Jahre alt sein“, betonte der Bürgermeister weiter. Gleichzeitig bedankte er sich beim Landratsamt für die Initiative zu der Veranstaltungsreihe. "Zuhause daheim“ soll heißen, sich dort wohlzufühlen, wo man gerade wohnt, eben "wie zuhause“. Das kann auch in einer Wohngemeinschaft, einem betreuten Wohnen oder einem Mehrgenerationenwohnhaus sein“, stellte Antje Rink vom Projektmanagement Demographie fest, weshalb sich auch Wohnformen wie die ambulant betreute Senioren WG in Bad Kissingen vorstellen.

Reger Austausch in der Pause

Bei der Vortragsreihe "Zuhause daheim – Tipps zum Wohnen im Alter“ stehen vor allem Erfahrungsberichte zu den Themen barrierefreier Umbau, Sicherheit und Wohnformen im Vordergrund. In jeder der insgesamt sechs Veranstaltungen wird eine alternative Wohnform vorgestellt. Zusätzlich gibt es jeweils einen Erfahrungsbericht von Menschen, die ihre Wohnung oder ihr Haus selbst barrierefrei umgebaut haben. An allen sechs Veranstaltungsorten mit dabei ist Roland Schmied von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle, der interessante Sicherheitstipps parat hat – zum Beispiel zum Thema Enkeltrick, Schockanrufe, Haustürdiebe und betrügerische Gewinnversprechen.

In Oerlenbach bekamen die Besucher Einblicke, wie eine ambulant betreute Wohngemeinschaft funktioniert. Man müsse sich das wie eine Art Studenten-WG vorstellen, erläuterte Thomas Eichhorn von der "Kissinger Sonne“. Eine "ambulant betreute Senioren-WG“ verbinde häusliches Wohnen mit der Betreuungssicherheit einer stationären Einrichtung. Auch er meint: "Zuhause daheim“, das können auch gemietete vier Wände sein, wie in einer Senioren-WG. Hier stehe das selbstbestimmte Wohnen im Vordergrund, so der Referent von der Kissinger Sonne: Welchen Pflegedienst wähle ich? Wann stehe ich auf? Was möchte ich heute essen? All das kann der Bewohner – oder wenn nötig ein Angehöriger – selbst entscheiden. Wer jedoch nicht gerne in Gemeinschaft wohnt, der solle sich vielleicht lieber nach einer anderen Wohnform umschauen.

Viele hörten dem Vortrag interessiert zu

Den Part "barrierefreies Umbauen“ übernahm Bernhard Schlereth, Behindertenbeauftragter der Stadt Bad Kissingen und selbst Betroffener. Der Rollstuhlfahrer konnte aus eigener Erfahrung berichten, welche Tricks es gibt, um das eigene Zuhause alters- oder behindertengerecht umzugestalten. In einem Rundgang vom Hauseingang durch Bad, Küche und Schlafzimmer zeigte er, wie das Wohnen "mit Handicap“ angenehmer werden kann.

Nach einer kleinen Pause fesselte die Zuhörer schließlich Roland Schmied von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle mit seinem Vortrag zum Thema: "Senioren im Visier der Diebe und Betrüger“. Dabei fühlte sich auch so mancher junge Mensch angesprochen, um vielleicht in Zukunft beim Einkaufen ein wachsameres Auge auf seinen Geldbeutel zu haben. Der Experte schärfte anschaulich das Gespür für die vielfältigen Maschen der Betrüger: Enkeltrick, Schockanrufer am Telefon oder falsche Gewinnversprechen. Auch an der Haustür lauern Gefahren und vor Taschendieben sollte man sich nicht nur in Großstädten in Acht nehmen. +++


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