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Der Kreisvorsitzenden Hans-Jürgen Röhr (Mitte) - Fotos: privat

LAUTERTAL Birgit Kömpel und Michael Brand vor Ort

Frühlingsempfang des VdK-Kreisverbands Lauterbach

22.03.17 - Beim ersten Frühlingsempfang des VdK-Kreisverbands Lauterbach im kleinen Saal des Wartenberg Ovals in Wartenberg-Angersbach am "Equal Pay Day" konnte der VdK-Kreisvorsitzende Hans-Jürgen Röhr neben dem Landesvorstandsmitglied Paul Weimann die Bundestagsabgeordneten Birgit Kömpel und Michael Brand, den Landtagsabgeordneten Kurt Wiegel, den Landrat des Vogelsbergkreises Manfred Görig, den Leiter des Versorgungsamtes Gießen Joachim Evenius sowie Ellen Schütrumpf, Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Bad Hersfeld und Mitglied des Landesvorstands als Gäste begrüßen. Außerdem nahmen mehrere Bürgermeister oder ihre Vertreter an der Veranstaltung teil.

Die musikalische Umrahmung hatte das Saxophonensemble "Sax Affair" übernommen. Der "Equal Pay Day" war vom Kreisvorstand ganz bewusst als Veranstaltungstag gewählt worden, um auf die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen hinzuweisen. An diesem Tag, dem 18. März beginnt laut Statistik die Bezahlung der Frauen in diesem Jahr, da sie im Durchschnitt 21 Prozent weniger verdienen als die Männer. Paul Weimann, der dem "Geschäftsführenden VdK-Landesvorstand" als Juniorenvertreter angehört, bezeichnete den VdK als "Verband der Kämpfer".

Er wies als Hauptredner auf die Probleme der schlechteren Bezahlung der Frauen hin. Durch Erziehungszeiten und Pflegeaufgaben in den Familien fehlen vielen Frauen Beitragszeiten in der Rentenversicherung. Deshalb haben Frauen später auch einen geringeren Rentenanspruch und dadurch ein wesentlich höheres Armutsrisiko. Deshalb fordert der VdK, dass die Mütterrente auf alle Erziehungszeiten erweitert wird und aus Steuergeldern bezahlt werden muss, da es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt Eine weitere zentrale Forderung des VdK: Die Erwerbsminderungsrenten müssen abschlagsfrei gezahlt werden, unterstrich Weimann.

Landesjuniorenvertreter Paul Weimann bei seinem Redebeitrag

Die aktuelle Mitgliederzahl im VdK-Landesverband Hessen-Thüringen von über 260 000 nannte er nicht nur erfreulich, da viele Personen mit Problemen als Neumitgliedern die Mitgliedschaft suchen. Um diesen Problemen gerecht zu werden, muss der VdK mehr Juristen einstellen und Berater schulen, was in diesem Jahr eine Beitragserhöhung notwendig machte.

Als Erfolg wertete Paul Weimann, dass der Bildungsurlaub, wie vom VdK gefordert, für die Weiterbildung von Ehrenamtlern von der Landespolitik umgesetzt wurde. Es gibt aber noch weitere Aufgaben in der Sozialpolitik wie die nächtliche Versorgung in Pflegeheimen. Hier wird vom VdK eine Höchstzahl von 30 Bewohnern je Pflegekraft gefordert. Weimann ging auch auf die Aktion des VdK zur Barrierefreiheit im vorigen Jahr ein. Er dankte den Mitwirkenden, die an der Testfahrt auf der Bahnstrecke Gießen-Fulda teilgenommen haben, um die Barrierefreiheit der Bahnhöfe und Züge zu überprüfen.

Da immer mehr Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben und die meisten davon im Rentenalter sind, fordert der VdK eine sachliche Diskussion im laufenden Wahljahr zu diesem und anderen sozialpolitischen Themen, wie der Hauptredner sagte. Die Frauenvertreterin im VdK-Kreisverband, Ursula Eigner, ging auf die schlechte Bezahlung in sozialen Berufen ein, die größtenteils von Frauen ausgeübt werden. Auf Grund der Kindererziehungszeiten und Pflegeaufgaben in Familien werden viele Frauen in den Niedriglohnbereich abgedrängt. Ursula Eigner fordert deshalb, dass auch für Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren sind, drei Jahre Erziehungszeit und bei Pflegenden ebenfalls eine Besserstellung in der Rentenversicherung eingeführt wird.

Die Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel (SPD) konnte die Forderung ihrer Vorredner nachvollziehen. Auch sie setze sich auch für gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit ein. Auch sei sie für den dritten Rentenpunkt für vor 1992 geborene Kinder aus Steuergeldern. Da viele Frauen in Teilzeit arbeiten, kam sie zur der Feststellung "Altersarmut ist weiblich!" Michael Brand, Bundestagsabgeordneter der CDU begrüßte die Anwesenden als Freunde des "Verbandes der Kämpfer". Er ging auf die Lohngerechtigkeit und Einführung des Pflegestärkungsgesetzes ein. Er dankte dem VdK für die gute Begleitung in den vergangenen Jahren auf Missstände hinzuweisen, an der Lösung des Problems mitzuarbeiten und gleichzeitig nicht den Überbietungswettbewerb zu machen. Dabei dürfen die Generationen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel (CDU) ging auf die Entwicklung des VdK ein. „Aus einem Verband für Kriegsgeschädigte und Kriegerwitwen ist ein moderner Sozialverband für alle geworden!“, Landrat Manfred Görig merkte in seinem Redebeitrag kritisch an, dass derzeit über dem Bedarf hinaus zu viele Pflegeheime im Vogelsbergkreis gebaut würden. Er fordert von der Landesregierung eine Regelung zu schaffen , die steuernd eingreift, da für diese Pflegeheime nicht genug Personal im Vogelsberg vorhanden ist. Mit Blick auf die veränderten Anforderungen aus dem Pflegestärkungsgesetz machte Görig deutlich, dass der Pflegestützpunkt im Vogelsbergkreis personell ausgebaut werden soll.

Wartenbergs Bürgermeister Olaf Dahlmann freute sich, die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen zu können und erklärte: "Wenn es den VdK noch nicht gäbe, müsste man ihn in der heutigen Zeit erfinden" betonte er die Wichtigkeit des Sozialverbandes als Institution sowohl in der Beratung seiner Mitglieder als auch als Lobbyist auf der politischen Ebene. Joachim Evenius, Leiter des Versorgungsamtes Gießen, dankte dem Vdk für die vertrauensvolle und offenen Zusammenarbeit. Er sehe den VdK und das Versorgungsamt nicht als Konkurrenten sondern als gemeinsames Wehr.

Ellen Schütrumpf, Vorsitzende des VdK-Kreisverbandes Bad Hersfeld, dankte dem Lauterbacher Kreisverband mit dem Vorsitzenden Hans-Jürgen Röhr für die Organisation dieser Veranstaltung und dankte allen Ehrenamtlichen für ihre Arbeit und bat Jüngere für die Zukunft als Ehrenamtler zu begeistern. Den Redebeiträgen schloss sich bei einem bereitgestelltem Büfett noch ein Meinungsaustausch an. +++


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