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Das Telekomgebäude - bald das Zuhause der Stadtverwaltung? Archivfoto: Stefanie Harth -

BAD HERSFELD Viele offene Baustellen und Ideensuche

Sanierungsgebiet "Antoniengasse" - Stadt an Kauf interessiert

23.03.17 - Sieben Tagesordnungspunkte umfasste die öffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Umwelt am Mittwoch im Konferenzraum der Stadthalle, die vom Ausschussvorsitzenden Karl-Heinz Hüter (UBH) geleitet wurde. Der erste Sachstandsbericht beschäftigte sich mit dem Radverkehrskonzept sowie Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr. Fachbereichsleiter Martin Bode informierte, dass quasi als Nebenprodukt einer durchgeführten Testaktion heraus kam, dass eine bessere „Durchlässigkeit“ des Kernstadtbereiches und eine Öffnung der Fußgängerzone wünschenswert sind.

Karl-Heinz Hüter (links) und Bauamtschef Johannes van Horrick. Foto: Gudrun ...

„Das Verkehrsaufkommen an Pkw und Liefer-Lkw in der Bad Hersfelder Fußgängerzone hat durchaus störende Ausmaße angenommen. Hier kann und sollte das Fahrrad – gerne auch als modern konzipiertes, leistungsfähiges Lieferfahrrad – Barrieren überwinden können. Schrittgeschwindigkeit vorausgesetzt“. Martin Bode verweist darauf, dass im Internetauftritt der Kreisstadt Bad Hersfeld eine eigene Sonderseite „Radverkehrskonzept“ einsehbar ist und erinnerte zudem an die mögliche Bürgerbeteiligung noch bis zum 30. April 2017.

Bauamtschef Johannes van Horrick widmete sich in seinen Sachstandsberichten zunächst der Offenlegung des Bebauungsplans Nr. 11.14 „Tageberg – Kurviertel“, anschließend dem Sanierungsgebiet E „Antoniengasse“, Altstadt Bad Hersfeld und letztendlich dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 11.15 „Gesundheitszentrum Ecke Wigbertstraße – Am Kurpark“. Nach zahlreichen Einwänden und Anregungen aus der Bürgerschaft geht die Bewilligung des Bebauungsplans Nr. 11.14 in eine zweite Runde und wird noch einmal offen gelegt. „Der Vorschlag eines Grundstückseigentümers, in diesem Baugebiet dreigeschossig zu bauen, wird von der Stadt nicht unterstützt“, betont Johannes van Horrick.

Das Sanierungsgebiet E - Antoniengasse - die Stadt signalisiert Kaufinteresse. Foto: ...

Obwohl die weitere Nutzung des Herkules-Komplexes noch völlig offen ist, lediglich das vorhandene Parkhaus rege genutzt wird, gibt es seitens der Stadt Pläne für den Kauf des dahinter liegenden Grundstückes in der Antoniengasse mit dem früheren „Quelle-Gebäude“ und angrenzendem Parkplatz, das sich in Privatbesitz befindet. Johannes van Horrick unterbreitet den Mitgliedern des Ausschusses den Vorschlag, dass die Kreisstadt Bad Hersfeld mit Unterstützung von Städtebaufördermitteln dieses Gelände kaufen soll, um in fernerer Zukunft nach einer klaren städtebaulichen Entwicklung eigenständig über die weitere Verwertung bestimmen zu können. In dem Gebäude, das sich in einem guten Zustand befindet, werden Kleinwohnungen in Anlehnung an moderne Boarding-Häuser an „Wochenendheimfahrer“ oder Kurzzeitmieter vermietet.

Dem Eigentümer, der auch selbst investieren würde, will die Stadt mit einem auszuhandelnden Optionsvertrag ihr Kaufinteresse signalisieren. Der Kaufpreis beläuft sich auf 1,3 Mio. Euro, Fördermittel in Höhe von 860.000 Euro sind zu erwarten. Der Beschluss, das Vorhaben der Stadt zu unterstützen, wurde mit acht Ja-Stimmen und einer Enthaltung für sinnvoll erachtet. Eine Option für die Stadt wäre, das Areal wieder zu verkaufen, wenn sich keine befriedigende Lösung findet.

Der Herkules-Komplex. Lediglich das Parkhaus ist noch offen. Archivfoto: Stefanie ...

Betroffene Anlieger, die sich durch den Bau des Gesundheitszentrums Ecke Wigbertstraße – Am Kurpark“
nachhaltig gestört fühlen, verfolgten aufmerksam die Ausführungen von van Horrick. Auch hier gab es zahlreiche Einwände auch seitens der gegenüberliegenden „K + S Seniorenresidenz“, die vor allem die Ruhe im Kurbereich gefährdet sehen und viel mehr Verkehrsaufkommen befürchten. „Die Nutzung des Gebäudes in der angedachten Form ist genehmigungsfähig, da können Einwände nichts dran drehen“, betont Johannes van Horrick. Allerdings soll zum Wohle der direkten Nachbarn der Parkplatz um mindestens fünf Stellplätze reduziert, dafür mit Grünflächen erweitert werden. Die beiden erhaltenswürdigen Bäume auf dem Grundstück sollen stehen bleiben, wobei einer davon begutachtet werden muss. Die Umplanung soll ebenfalls erneut offen gelegt werden. Diese Empfehlung unterstützten die neun Ausschussmitglieder einstimmig.

Das Stadthaus. Archivfoto: Stefanie Harth

Der Tagesordnungspunkt sechs war der Unterbringung der verschiedensten Dienststellen der Stadtverwaltung in einem Gebäude gewidmet. Dem Ersten Stadtrat Gunter Grimm (CDU) wurde vorab von Karl-Heinz Hüter ein Rederecht eingeräumt, das er ausgiebig nutzte. Nicht nur zum Thema. Er ließ zunächst seinem Ärger über die kürzlich erschienene Pressemeldung der SPD-Fraktion freien Lauf, in der den Verantwortlichen im Rathaus vorgeworfen wird, dass kein klarer Kurs, kein Konzept und vor allem keine Lösungsperspektive bei der Suche nach einem geeigneten Platz für das Stadtarchiv erkennbar sind, was Fraktionsvorsitzender Karsten Vollmar persönlich bekräftigte. „Wir können nicht in die Tiefe“, bedauert dann auch Gunter Grimm, denn bei einem Rundgang mit dem Vertretern des Landesamtes Denkmalspflege stellte sich heraus, dass der favorisierte Standort im Kellergewölbe des geplanten Festspielfunktionsgebäudes nicht zur Verfügung steht.

Mit einer klaren Aussage Grimms, dass sich die Stadtverwaltung zu Gunsten der Bürgerinnen und Bürger und der Verwaltungsabläufe zentralisieren muss, endete die Ausschusssitzung. Das Torbogenhaus, das im Gespräch war, ist aus dem Rennen. Als Optionen stehen das Stadthaus und das Telekom-Gebäude zur Verfügung. (Gudrun Schmidl) +++


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