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- Fotos: Julissa Bär

EICHENZELL Harmonie auf Schloss Fasanerie

Gartendesigner Peter Janke schafft neuen "Balance"-Schaugarten auf Gartenfest

26.03.17 - Eineinhalb Jahre Planung und mehrere Wochen Arbeit: Der international bekannte Gartendesigner Peter Janke und der Künstler Stephan Siebers haben gemeinsam den Schaugarten auf Schloss Fasanerie umgestaltet. Auch wenn es derzeit noch etwas trist aussieht, werden in wenigen Wochen die Pflanzen im Obstgarten sprießen. Hier im "Balance"-Garten sollen die Besucher des Fürstlichen Gartenfests, das vom 25. bis 28. Mai stattfindet, einen Ort der Ruhe, Harmonie und Entspannung finden. 

Dr. Markus Miller, Peter Janke, Stephan Siebers, Anja Heil und Michael Frinke ...

"Es hat sich herausgestellt, dass der Obstgarten ein besonderer Ort ist, der von den Gartenfestbesuchern sehr gut angenommen wird", freut sich Museumsdirektor Dr. Markus Miller. Der neue Schaugarten wurde bei einem Pressegespräch am Freitagmittag nicht nur vorgestellt, sondern erhielt auch gleichzeitig den letzten Schliff. Der Obstgarten habe sich als eine Ruhezone etabliert. Miller ist sich sicher, dass sich auch im neuen Schaugarten wieder viele Menschen aufhalten und wohlfühlen werden. Inzwischen seien die temporären Schaugärten zur Tradition geworden. Die Gartenfestbesucher konnten bereits die kreative Gestaltung von Landschaftsgärtnerin Anja Maubach und Gartenarchitektin Ute Wittich erleben. Nun bleibt für sechs Jahre der "Balance"-Garten von "Gartenpapst" Peter Janke und Künstler Stephan Siebers.

Das sachlich-formale Raumkonzept von Janke tritt zusammen mit zwei CorTen-Stahl-Skulpturen an die Stelle des historischen Gemüseanzuchthauses von Schloss Fasanerie. Dem Gartendesigner war dabei das Herausarbeiten des ursprünglichen Raumgefühls wichtig. "Hier ist ein Garten-Zimmer entstanden. Passend zum diesjährigen Sonderthema 'Zimmer im Garten'", sagt Anja Heil von Schloss Fasanerie. Die Restmauern des Anzuchthauses sind durch die Gestaltung erstmals wieder direkt zu erleben.

Künstler Stephan Siebers

Dr. Markus Miller

Schon von weitem ist der Schaugarten an dem Skulpturen-Duo "Balance" von Siebers zu erkennen. Der Kölner Künstler setzt sich in seiner Arbeit mit den elementaren Fragestellungen der Bildhauerei nach Gleichgewicht und Gravitation auseinander und lässt den Betrachter an seiner erlernten Wahrnehmung zweifeln. Die einzelnen Würfel der beiden Skulpturen stehen fest aufeinander, obwohl sie zu fallen scheinen. Die Skulpturen strahlen eine geradezu meditative Ruhe aus und richten den Blick des Betrachters auf die eigene Existenz. "Die Arbeit lebt von den Proportionen. Hier wird Spannung erzeugt und gleichzeitig die Balance gehalten", so Siebers.

Janke hat die zwei Skulpturen in seinen Garten einbezogen. Der Gartendesigner aus Hilden setzte eine Mittelachse durch den rechteckigen Raum und formt analog zur Quadersprache der Skulpturen seine Pflanzenflächen in strikter Rechtwinkligkeit. Rund 200 Pflanzen wurden gesetzt. "Die ersten grünen Spitzen kommen. Doch momentan dominiert noch die Form- und Flächenaufteilung", so Janke. Sobald die Pflanzen blühen, werde diese Geometrie aufgebrochen. "Hier gibt es im Laufe der Jahre eine Verschiebung", meint Janke. Denn der Gartendesigner wählte Gewächse mit unterschiedlicher Wuchskraft. So treffen in seinem Garten raschwüchsige, jedoch wenig ausdauernde Pflanzen (wie Geranium maculatum und Oenothera stricta) auf langsam wachsende Konstanten (wie Yucca filamentosa). Genau das führt zu einem immer sich verändernden Gesamtbild. Eine Balance zwischen Pflanzen wird sich in diesem Ziergarten erst nach einer gewissen Zeit einstellen - analog zu den Mechanismen der Natur.

Der "Gartenpapst" Peter Janke

Gemeinsam gaben die Experten dem Schaugarten den letzten Schliff

Für jede Pflanze hat Janke sich einen ganz genauen Platz überlegt

"Für mich ist es interessant zu beobachten, wie sich die Bepflanzung entwickeln wird", so Janke. Auch die Besucher von Schloss Fasanerie können in den nächsten Jahren beobachten, wie dynamisch sich der "Balance"-Garten verändert. "Dieser Ort bringt durch die Geometrie eine innere Ruhe und Balance zurück", erklärt Janke. Die Gartenfestbesucher können sich in gerade einmal zwei Monaten auf der oft sonnenbeschienenen Fläche zurückzulehnen und den Schaugarten und das Gartenfest genießen. (Julissa Bär/pm) +++

CorTen-Stahl-Skulptur

Die Pflanzen fangen an zu sprießen


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