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FULDA Ja zur Familie! - Ja zu Europa!

Begeisternde Diözesanversammlung des Kolpingwerks im Bistum Fulda

30.03.17 - Dass eine Diözesanversammlung für Begeisterung sorgen kann, ist nicht selbstverständlich. Sind doch auch Regularien erforderlich und Tagesordnungspunkte abzuarbeiten. Dem Kolpingwerk im Bistum Fulda war es aber auch wichtig, Impulse zur inhaltlichen Arbeit anzubieten. Daher gab es in diesem Jahr die Themenschwerpunkte „Wir machen Familien stark!“ und „Heute für Morgen. Wählen! – Kampagne zur Bundestagswahl“ mit den Mitgliedern des Deutschen Bundestags Michael Brand (CDU) und Birgit Kömpel (SPD).

Eröffnet wurde die Diözesanversammlung im Kolpingferiendorf Herbstein vor der Rekordteilnehmerzahl von 108 Personen durch den Diözesanvorsitzenden Josef Richter mit motivierenden Worten: „ Lasst uns mutig sein! Wir sind eine Gemeinschaft! Die Bedeutung von Zusammenhalt kann man sehen, wenn man einen einzigen Zweig zerbrechen will. Das ist ohne weiteres möglich. Ein Bündel Zweige dagegen kann niemand zerbrechen.“ Jutta Schaad vom Bundesvorstand des Kolpingwerks Deutschland dankte noch einmal allen für die Mitwirkung bei der erfolgreichen Schuhaktion am Kolpinggedenktag. Hubert Straub, „Bürgermeister“ des Feriendorfes Herbstein, erzählte von der erfolgreichen Entwicklung der Ferienstätte in den letzten Jahren.

Nach einem geistlichen Impuls des stellvertretenden Diözesanpräses Pfr. Ulrich Trzeciok kam es zum Regularienteil mit Tätigkeitsbericht, Entlastung des Vorstands, Neuwahlen sowie Verabschiedungen und Anträgen. Im Tätigkeitsbericht erzählte Diözesangeschäftsführer Steffen Kempa besonders vom Leuchtturmprojekt Jugendwohnen, welches seit einem Jahr erfolgreich laufen würde. Bei den Neuwahlen wurden der stellvertretende Diözesanpräses Pfr. Ulrich Trzeciok aus Naumburg und das Mitglied des Diözesanvorstands Rudolf Amert aus Fritzlar in ihrem Amt bestätigt. Neu gewählt in den Diözesanvorstand wurden Monika Kowoll-Ferger von der Kolpingsfamilie Petersberg und Dr. Andreas Ruffing von der Kolpingsfamilie Flieden.

Verabschiedet aus dem Vorstand wurde Reinhold Pappert aus Flieden, der dem Kolpingwerk aber weiter als Seniorenreiseleiter erhalten bleibt. Rolf Fröhlich, der Name ist Programm: Herzlichen Dank für alles“ Mit diesen Worten und mit einem Präsent verabschiedeten Josef Richter und Steffen Kempa das langjährige Vorstandsmitglied Rolf Fröhlich aus Flieden. Der Antrag des Bezirks Hessisches Kegelspiel, Veranstaltungen auch dezentral, nicht nur in Fulda, durchzuführen, wurde von der Versammlung angenommen; ebenso der Antrag des Bezirks Neuhof, die Gebetsnacht und den Josefstag am 19. März wenn möglich zusammenzulegen. Außerdem wurde eine neue Satzung verabschiedet, die sich an der Mustersatzung des Kolpingwerks Deutschland orientiert und individuelle Gegebenheiten des Diözesanverbandes Fulda berücksichtigt.


Ein ergreifender Lichtergottesdienst bildete den bewegenden Abschluss des Tages. Pfr. Ulrich Trzeciok ermutigte die Kolpinger, Licht der Welt zu sein. Die Lichteffekte, die Hausleiter Hubert Straub in die Kapelle zauberte, beeindruckten die Gottesdienstbesucher sehr. Abends wurde in geselliger Runde bei manchem Glas Bier oder „Herbsteiner“ in bester Stimmung zusammen geredet und gelacht. Unter der Leitung von Verbandsreferentin Melanie Möller wurde am zweiten Tag der Themenschwerpunkt: „Wir machen Familien stark!“ präsentiert. „Jeder Kolpingsfamilie einen Familienkreis“, das sei die Vision des Kolpingwerks im Diözesanverband Fulda. Familien seien der Kern der Gesellschaft und Familienkreise stärkten das Miteinander. Zu einer sehr authentischen Talkrunde waren dafür verschiedene Kolping-Familienkreisleiter und solche, die es werden wollen, eingeladen.


Hubert Straub überreicht einen Übernachtungsgutschein für zwei Familien, der als Gewinnerpreis einer Aktion des Diözesanverbandes für auszeichnungswürdige Familienprogramme winken soll. Eva-Lotte Neuhaus von kess-erziehen schilderte im Anschluss die Möglichkeiten, Erziehungskurse aus dem kess-Programm durchzuführen. Bei einer Bibelparkführung erläuterte Hubert Straub die dargestellten Motive aus dem Alten Testament. Hoch erfreut war er darüber, dass Werner Reck vom Kolping Bezirksverband Neuhof ihm eine Spende in Höhe von 1.000 Euro zur Renovierung des Bibelparks überreichte.

Zweiter inhaltlicher Themenschwerpunkt war die Auftaktveranstaltung „Heute für Morgen. Wählen! – Kampagne zur Bundestagswahl“ mit den Mitgliedern des Deutschen Bundestags Michael Brand (CDU) und Birgit Kömpel (SPD). Nach einem kurzweiligen Trailer zur Bundestagswahl betraten überraschend fünf „Kolpingwirte“ den Saal, um die Kolpinger zu Stammtischgesprächen einzuladen. Bei echtem Kolpingkölsch wurde Tacheles geredet zu den Themen „Arbeit und Soziales“, „Europa“, „Flucht und Integration“, „Eine Welt“ und „Familie“. Alle zehn Minuten wurde die Kolpingkneipe gewechselt. So kam man locker ins Gespräch und die unterschiedlichsten Standpunkte wurden deutlich. Interessant war dabei, dass die Gesprächsrunde generationenübergreifend war, von der Kolpingjugend bis zu altgedienten Kolpingern.


In der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Mitgliedern des Deutschen Bundestages Michael Brand (CDU) und Birgit Kömpel (SPD) wurden die Kernaussagen zusammengefasst. Dabei freute sich Michael Brand, dass den Teilnehmern das „Dahinterschauen“ wichtig ist, denn es gebe immer mehrere Sichtweisen. Er betonte auch, wie wichtig ihm der Lebensschutz sei. Birgit Kömpel stellte beim Thema Europa ein deutliches „JA!“ zu Europa fest, vor allem bei der jüngeren Generation.

Natürlich diskutiert man auch gerne über Bürokratie und Gurkenverordnungen in Europa. Aber in letzter Konsequenz hat uns Europa eines geschenkt: „70 Jahre Frieden“. Sehr emotional war auch das Thema „Familie“. Welches Bild haben wir von Familie? Ist Familie ein Armutsrisiko und wo sollte die Politik hier eingreifen? Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Armutsrisko für Frauen im Alter bewegten die Teilnehmer. Auf jeden Fall sollte Familie nicht der Lastesel der Gesellschaft sein und Steuerpolitik müsse sich nach den Familien richten. Der Stammtisch „Eine Welt“ beschäftigte sich mit Entwicklungshilfe. "Wie kommt sie an? Wie stellen wir sicher, dass Korruption vermieden wird und die Menschen eine „Hilfe zur Selbsthilfe“ bekommen. Hier muss bei der Förderung von Projekten Nachhaltigkeit gewährleistet sein."

Der Themenbereich „Arbeit und Soziales“ beschäftigte sich mit der Schere zwischen arm und reich. Immer mehr Menschen könnten nicht von ihrem Gehalt leben. Befristete Verträge erschwerten vor allem jungen Menschen die Zukunftsplanung. Auch der Sonntagsschutz war ein Thema sowie junge gut ausgebildete Frauen, die der Arbeitsmarkt auch in der Familienphase brauche. Beim Thema „Flucht und Integration“ wurden die Probleme mit großen Erstaufnahmelagern und der kulturellen Integration angesprochen. Entscheidend sei die Hilfe in den Herkunftsländern, damit nicht gut ausgebildete junge Männer das Land verlassen und ein Wiederaufbau erschwert würde.


Die Position des Kolpingwerks ist es, mit Sachthemen statt Populismus zu diskutieren. Es erfolgte der Aufruf, bei der Bundestagswahl wählen zu gehen; denn je höher die Wahlbeteiligung desto geringer die Chancen für Extremisten, so die Mitglieder.  Die große Begeisterung fasste zum Ende der Veranstaltung eine Teilnehmerin in dem Satz zusammen „Wenn ich nicht schon Mitglied bei Kolping wäre, würde ich jetzt eintreten.“ +++


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