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Das neue Stadtwappen der Ulstertalgemeinde - Bild: O|N Grafik

APRILSCHERZ ! Unke ziert gemeinsames Stadtwappen

Stausee von fast 15 Kilometer Länge für Stadtgemeinde Ulstertal

01.04.17 - Es dürfte wohl die Nachricht des Tages sein: Wie OSTHESSEN|NEWS erfuhr, wird es nun doch einen Stausee im Ulstertal geben. Bereits im September 2016 berichteten wir darüber, dass die FDP in Tann den Bau eines Sees vorantreiben will. Ein vor über 30 Jahren gegründeter Verein hatte die Idee bereits in den 1980er Jahren. Der See, der eigentlich auf der Strecke zwischen Tann und Wendershausen entstehen sollte, wird nun allerdings um einiges größer.

Das Tanner Schloss liegt bald am See...


Im Hinterzimmer des Tanner Rathauses wurden die Pläne in den letzten Monaten konkret: Der See soll nicht nur eine Fläche von ca. einem Kilometer füllen, sondern fast das gesamte Ulstertal fluten. „Da die Gemeinden Hilders, Ehrenberg und Tann ja sowieso bald fusionieren, haben wir uns überlegt, dass wir dann auch eine Gemeinsamkeit brauchen“, erklärt Tanns Bürgermeister Mario Dänner im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Um den Tourismus weiter anzukurbeln, habe es sich angeboten, den geplanten Stausee auf der Fläche von Tann bis nach Hilders entlang der Ulster anzulegen. Baustart soll noch in diesem Herbst sein.

„Wir dürfen natürlich den Naturschutz nicht außer Acht lassen. In der kalten Jahreszeit gibt es keine brütenden Vögel oder andere Tiere, die wir stören könnten, daher haben wir uns dafür entschieden, bereits im September die ersten Bagger rollen zu lassen“, so Dänner weiter. Die Umgehung des bestehenden Naturschutzes, unter dem einige der nun zu flutenden Bereiche stehen, sei zwar ein Problem gewesen, dafür habe man allerdings, in enger Zusammenarbeit mit den Behörden, eine akzeptable Lösung gefunden.

Hier in Tann soll der See beginnen Fotos: Miriam Rommel

Durch die Ulster wird der See gespeist


Wunderbarer Nebeneffekt: ein Amphibien-Biotop

„Fast jeder Autofahrer kennt das Problem, welches sich jährlich im Frühjahr abspielt: Die Krötenwanderungen über die Landstraßen.“ Der Schutz der Amphibien, etwa durch Aufstellen von Schutzzäunen, sei dem Landkreis auf Dauer zu teuer geworden. Aus diesem Grund sollen sämtliche Kröten der Region in den geplanten Stausee umgesiedelt werden. „Das ist wirklich eine tolle Sache“, freut sich Dänner. „Es wird überall große Krötensammlungen geben und wer einen Frosch in seinem Gartenteich findet, kann den auch bei uns abgeben.“ Die grässliche Sauerei, die die plattgefahrenen Frösche auf den osthessischen Straßen hinterließen, sei damit auch bald Geschichte.

Hier können die Kröten in Zukunft angeliefert werden


Ein etwas größeres Problem sei die Lage des Dorfes Lahrbach, so Dänner. „Da hier das Tal rund um die Ulster nicht so ausgeprägt ist und sich die Häuser in unmittelbarer Nähe des Baches befinden, mussten wir uns überlegen, wie wir das mit dem See hier machen.“ Den Ort komplett unter Wasser zu setzen, etwa wie vor rund 100 Jahren drei Dörfer im Edersee, sei allerdings nicht in Frage gekommen. „Eine Umsiedlung wäre viel zu teuer“, setzt der Bürgermeister nach. Schließlich müsse man auch an die Wirtschaftlichkeit denken. „Daher wird Lahrbach aus dem See-Programm gestrichen, eine große Brücke, die über den kleinen Ort führt, wird als Aussichts – und Verbindungspunkt fungieren.“ Durch die Ulster werden an dieser Stelle dann beide Seiten des Sees miteinander verbunden sein.

Nicht nur Land der offenen Fernen, sondern bald auch des großen Sees

Von diesen Schildern wird es hier künftig keine mehr geben...


Bürgermeister Mario Dänner sowie seine Amtskollegen Thomas Schreiner aus Ehrenberg und Hubert Blum aus Hilders freuen sich auf die gemeinsame Zukunft. „Natürlich ist das jetzt ein Mammutprojekt, aber wir sind uns sicher, so auf Dauer wesentlich mehr Gäste in die Region locken zu können“, sagen alle drei unisono. „Jetzt sind wir dabei, ein großes Tourismuskonzept für den See zu entwickeln, ein Angebot für Tiefseetauchen wäre zum Beispiel schön.“ Und um die Gemeinschaft sowie die Nähe zur Natur künftig auch nach außen zu transportieren, soll das neue Stadtwappen der drei Gemeinden schon bald eine Unke zieren. (Miriam Rommel) +++


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