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Deponieleiterin Annemarie Zimmer an einem der Sickerwasser-Sammelschächte auf der Altdeponie in Steinau-Petersberg - Foto: M. Auth

PETERSBERG Investition in Klima- und Umweltschutz

Konzept gegen klimaschädliche Emissionen von Altdeponie Steinau

06.04.17 - Obwohl die Abfalldeponie Steinau bereits 1982 geschlossen wurde, befindet sich das mehr als acht Hektar große Gelände weiterhin in der Nachsorgephase, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden. Jetzt sollen neue Systeme installiert werden, die eine klimaverträgliche Entsorgung des immer noch anfallenden Restgases aus dem Deponiekörper gewährleisten.

Die Altdeponie befindet sich rechts neben der Bundesstraße 27 von Fulda aus kommend in Fahrtrichtung Hünfeld. Nach ihrer Schließung öffnete die Kreisabfalldeponie in Kalbach. In Steinau wurden die Abfälle zunächst mit Erde abgedeckt. Veränderungen in der Gesetzgebung, vor allem durch die Einführung des Altlastengesetzes Mitte der Neunzigerjahre, machten Nachsorge und Rekultivierung obligatorisch, damit von Altdeponien keine Gefahr mehr für die Umwelt ausgehen. Zwischen 1997 und 2004 setzten Sanierungsmaßnahmen in Steinau die Vorgaben um. Einrichtungen zur Fassung und Speicherung von Sickerwässern wurden geschaffen.

Bis heute wird das Sickerwasser in eine spezielle Behandlungsanlage zum Abfallwirtschaftszentrum nach Kalbach transportiert und dort gereinigt. Weiterhin wurde die gesamte Oberfläche der Deponie mit einer mineralischen Dichtungsschicht versehen, um das Eindringen von Regenwasser und das Austreten von Deponiegas zu verhindern. Zur Fassung und umweltunschädlichen Entsorgung des aus den Abbauprozessen entstehenden Deponiegases wurden Gassammelleitungen und Gasbrunnen eingebaut. „Grundwasser-Messstellen im Umfeld der Deponie zeigen, dass die Abdichtung funktioniert“, betont Claus-Dieter Blachnik, Leiter des Fachdienstes Abfallwirtschaft beim Landkreis Fulda.

Ursprünglich wurde das entstehende Deponiegas verbrannt, um das klimaschädliche Methan unschädlich zu machen. Während in Kalbach das überschüssige Gas in Mikrogasturbinen zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden kann, ist hierfür der Methangehalt in Steinau zu gering. Die Verbrennung würde eine Stützfeuerung benötigen. Über mehrere Jahre wurden zur Optimierung der vorhandenen Gasfassungs- und Verwertungssysteme Untersuchungen durchgeführt. Nach Auswertung der Ergebnisse werden neue Konzepte erarbeitet, die langfristig nicht nur eine klimaverträgliche Entsorgung des immer noch anfallenden Restgases aus dem Deponiekörper gewährleisten, sondern auch die Entstehung von Deponiegas verhindern sollen.

Gasbrunnen, die kein Methan mehr abgeben, werden belüftet, über die restlichen Brunnen wird das Gas abgesaugt und in Biofiltern unschädlich gemacht. In der Gas-Sammelstation werden andere Verdichter sowie umfangreiche Messtechniken installiert, um den Betrieb zu kontrollieren. „Wir rechnen damit, mit den Bauarbeiten im Frühjahr 2018 beginnen zu können. Die Maßnahmen erfolgen gemeinsam mit der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit über den Projektträger Jülich, die das Projekt mit Fördermitteln unterstützen“, erklärt Annemarie Zimmer, ebenfalls vom Fachdienst Abfallwirtschaft und Deponieleiterin in Steinau.+++


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