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- Fotos: Dietmar Kelkel

SCHLÜCHTERN Einmütiges Bekenntnis zu Europa

Förderverein Städtepartnerschaften verabschiedet Resolution

07.04.17 - Bei der Hauptversammlung des Fördervereins für Städtepartnerschaften der Stadt Schlüchtern hat Vorsitzender Reinhold Baier seiner Sorge Ausdruck verliehen, dass "europakritische Äußerungen in beiden Partnerländern in der vergangenen Zeit zu Irritationen bei uns führen können". Man wolle aber nicht an die Menschen in den Partnerstädten appellieren, "aktiv und nachhaltig an der Verwirklichung des großen Ziels vom vereinten Europa mitzuwirken", betonte der Vizebürgermeister. "Das steht uns nicht zu und würde verständlicherweise als Anmaßung und Einmischung empfunden."

Aber man wolle den Menschen in Jarocin (Polen) und Fameck (Frankreich) zumindest zu verstehen geben, "dass wir Schlüchterner mit unseren Städtepartnerschaften auch einen Beitrag zur Verwirklichung des vereinten Europas leisten wollen."

Um diesem Bekenntnis Gewicht zu geben, verabschiedeten die Mitglieder einmütig die folgende Resolution: "Die Stadt Schlüchtern hat vor eineinhalb Jahrzehnten die Suche nach Partnerstädten in unseren Nachbarländern mit der Absicht begründet, einen Baustein zur Errichtung des Hauses Europa beizutragen. Die große Idee eines starken vereinten Europa in seinen gewachsenen Kulturen hat uns Kraft und Mut gegeben, gute menschliche Beziehungen mit unseren Partnerstädten Jarocin und Fameck aufzubauen und nachhaltig zu pflegen. Die europäische Idee 'In Vielfalt geeint' beflügelt noch immer unsere Partnerschaftsarbeit. Und mit Freude sehen wir, dass viele Menschen in unseren Partnerstädten unseren Optimismus teilen, dass auf Dauer nur unendlich viele Initiativen auf der Ebene von Städten und Regionen das vereinte Europa schaffen werden. Angesichts mancher nationalistischer Kampagnen und "Weg-von-Europa"-Signalen wollen wir unseren polnischen und französischen Freunden erneut versichern: Wir lassen uns in unserer Partnerschaftsarbeit auch in Zukunft unbeirrt leiten von den grundlegenden Werten des in Vielfalt vereinten Europas. Das sind für uns: Achtung der Würde des Menschen, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Solidarität in guten wie in schlechten Tagen."

Der Vorstand des Fördervereins

Ausführliche Berichte folgten. Für die Kinzig-Schule schilderte Lehrerin Margarete Kolenda, dass sich der Schüleraustausch mit der Partnerschule in Jarocin gut eingespielt habe und zum festen Bestandteil des Schulprogramms beider Schulen geworden sei. Auch eine Gruppe von Schülern der Stadtschule habe in einem einwöchigen Aufenthalt ihre Partnerschule in Jarocin kennengelernt, berichtete Kerstin Baier-Hildebrand. Ein erfreuliches Bild zeigt die Zusammenarbeit des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums mit seiner Partnerschule in Fameck. Lehrerin Sabine Groher, neu gewähltes Mitglied des Vorstandes und federführend für den Schüleraustausch mit Frankreich, wies darauf hin, dass sich die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Fameck zunehmend erfreulich gestalte.

So berichtete Karoline Wagner, dass eine vierköpfige französische Delegation zum Konzert der Big Band in die Bergwinkelstadt angereist sei und Famecker Gäste auch den Kalten Markt besucht hätten. Einen besonderen Farbtupfer erhielt die Partnerschaft vom Besuch einer Schlüchterner Gruppe mit Bürgermeister Matthias Möller und seinem Vertreter Reinhold Baier zu einer Veranstaltung des Famecker Senioren-Vereins.

Breiten Raum nahm der Bericht Hartmut Jägers für die Schlüchterner Feuerwehr ein. Seit nunmehr über einem Jahrzehnt pflege man "enge kollegiale Beziehungen zu den Feuerwehrkameraden in Jarocin", betonte er. Im vergangenen Jahr habe eine Delegation von 14 Schlüchterner Feuerwehrleuten die polnische Partnerstadt besucht und an einer Rettungsübung teilgenommen. Auch bei diesem Besuch sei man von der polnischen Gastfreundschaft begeistert gewesen und wieder fürstlich bewirtet worden.

Die bisher durchgeführten zwölf Studien- und Begegnungsreisen nach Jarocin sind nach einhelliger Auffassung der wichtigste Pfeiler der Städtepartnerschaft. Peter Lotz, von Anfang an "Seele und Motor" der Kontaktreisen, berichtete von der letztjährigen Reise, auf der man auch Stettin, Danzig und Breslau kennengelernt habe. (kel) +++


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