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Edgar Heller (Architekt), Jutta Brandhorst (Diakonie Hessen), Steffen Korell (Bürgermeister), Michael Brand (Bundestagsabgeordneter), Hermann Müller, Stefan Burkard (Geschäftsführer Diakonie Tann), Reinhard Koch (Diakonie Tann) - Fotos: Suria Reiche

GERSFELD 14 neue Plätze ab Anfang 2019

Tanner Diakonie erweitert Betreuungsangebot für Menschen mit Autismus

12.04.17 - Betroffene und Angehörige von Menschen mit Autismus können ein Lied davon singen, dass es gar nicht so einfach ist, einen geeigneten Betreuungsplatz zu finden. Diesem Problem nimmt sich die Tanner Diakonie nun an und erweitert das bestehende Betreuungsangebot in Gersfeld um 14 Plätze. Somit gibt es in dem Kurort nun 21 Betreuungsplätze für Menschen mit Autismus. Am Dienstag fand der Spatenstich im Beisein von einigen geladenen Gästen statt.

Für die 14 weiteren Plätze gibt es bereits jetzt über 60 Anfragen. "Der Bedarf ist eindeutig da", sagte Stefan Burkard, Geschäftsführer der Tanner Diakonie. Dass es rege Nachfrage nach vorhandenen Plätzen gibt, musste auch ein Ehepaar feststellen, dessen Sohn im 2009 gebauten Haus Abraham lebt. "Wir mussten lange nach einem Betreuungsplatz suchen." Im Alter von drei Jahren wurde bei dem heute 33-jährigen Sohn des Paars Autismus festgestellt. Bis dahin entwickeln sich die Menschen mit einer solchen Erkrankung normal. 

Erst dann lässt sich feststellen, dass sie in sich gekehrter sind als andere Kinder. Außerdem kann es Auffälligkeiten bei der sprachlichen und nonverbalen Kommunikation geben. Desweiteren kommen eingeschränkte, stereotype und sich wiederholende Verhaltensweisen und Interessen dazu. Die meisten autistischen Menschen benötigen lebenslange Hilfe und Unterstützung. 

Und die bekommen sie seit dem Jahr 2009 in Gersfeld. Bislang gab es lediglich sieben Plätze auf dem rund 9.000 Quadratmeter großen Gelände. In den nächsten 20 Monaten sollen nun noch 14 dazukommen. In den Wohnhäusern sollen jeweils sieben Bewohner in Einzelzimmern mit Nasszellen untergebracht werden. Außerdem wird es einen Wohn-Gruppen-Raum geben sowie ein Pflegebad und verschiedene Nebenräume.

Die "tagesstrukturierenden Maßnahmen" werden in der seperaten Tagesstätte stattfinden. "Dadurch kann eine räumliche Trennung von Wohnen und Arbeiten besser dargestellt werden." Um Betroffenen und deren Angehörigen zu helfen, nimmt die Tanner Diakonie 3,5 Millionen Euro in die Hand. Unterstützt wird sie durch Fördermittel vom Landeswohlfahrtsverband Hessen, dem Land Hessen und auch bei der Aktion Mensch läuft ein Antrag. "Ohne diese Fördermittel wäre das Vorhaben nicht so zu stemmen gewesen", ist sich der Geschäftsführer sicher. 

Zum Spatenstich am Dienstag waren auch Vertreter der Politik anwesend. Bürgermeister Steffen Korell äußerte, dass die Tanner Diakonie zu Gersfeld gehöre. "Wir leben hier, wir gehen auf den Markt oder  spazieren, man kennt uns", sagte auch eine Mitarbeiterin. Zum Glück, denn das sei vor mehr als zehn Jahren noch ganz anders gewesen, erzählt das Ehepaar mit dem autistischen Sohn. "Wir mussten uns von Fremden schon oft etwas anhören." In Gersfeld fühle sich ihr Sohn nun aber sehr wohl. "Es ist sein Zuhause." (Suria Reiche) +++


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