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- Symbolbild: Pixabay

KÜNZELL Besorgte Anwohner

Tierquäler treibt in Dirlos sein Unwesen - Nachbarin erstattet Anzeige

21.04.17 - Die Geschichte, die der Verein "Verantwortung Leben" am Mittwoch der ON-Redaktion geschildert hat, ist schockierend und sorgt bei Tierliebhabern vermutlich für Unmut: Im Künzeller Ortsteil Dirlos soll ein Mann Katzen auf bestialische Art und Weise gequält und vielleicht sogar getötet haben. Der Vorfall hat sich am Mittwochnachmittag abgespielt. Die Polizei ist eingeschaltet.

Aufmerksam geworden ist eine Dirloserin durch lautes Katzengeschrei und das Einschreiten ihrer Nachbarin: Auf einem Grundstück nicht weit von ihrem eigenen mussten die beiden Frauen mitansehen, wie eine Katzenbox vor einen Hundezwinger gestellt wurde. Die kleine Katze, die sich darin befand, habe daraufhin angefangen jämmerlich zu schreien - vermutlich aus Angst. "Nicht nur, dass die Katze so einem erhelblichen Stress ausgesetzt wurde, Katzen sind auch sehr saubere Tiere und mögen es gar nicht, wenn sie Tag und Nacht in einem solch kleinen Käfig eingesperrt sind und in ihren Ausscheidungen sitzen müssen."

Silke Gramatzki-Wieczorek vom Verein "Verantwortung Leben" geht davon aus, dass der Mann seinen Hund habe "scharf machen" wollen. "Man setzt keinem Jagdhund eine Katze vor die Nase. Das ist schrecklich für beide Tiere. Sie bekommen beide enormen Stress. Und die Katze hat dazu noch Todesangst."

"Eine kuriose Geschichte", sagt auch die Polizei, bei der der Verein sofort Anzeige erstattet habe. Denn der Vorfall ging noch weiter: Am Mittwochabend seien zwei weitere Männer aufgetaucht, die eine Katze an einer Leine zum Hund gezogen hätten, der inzwischen aus dem Zwinger gelassen worden sei. Die Katze, die höchstens ein Jahr alt gewesen sei, habe vor Angst ebenfalls angefangen zu schreien, zeitweise habe sie gar keinen Boden mehr unter den Füßen gehabt, weil sie so sehr gezogen worden sei. Daraufhin hat die Nachbarin ihr Handy gezückt und den Vorfall gefilmt. 

Außerdem stellten die beiden Frauen den Mann. Seine Ausrede: Er wolle den Hund an die Katzen gewöhnen. "Ich habe selbst Katzen und weiß, dass man das so nicht macht. Mir tut auch der Hund leid", sagt die Leserin. Auch Gramatzki-Wieczorek, sagt, dass eine solche Zusammenführung überhaupt nicht funktionieren kann. Eine der Frauen habe den Männern angeboten, die Katzen zu nehmen und sich um ihren Verbleib zu kümmern.

Doch das war den Männern, von denen mindestens zwei Jäger seien, nicht recht. Sie steckten die Katzen in eine Kiste und flüchteten in einem Jeep. Inzwischen hatten die Dirloserinnen bereits den Tierschutzverein "Verantwortung Leben" zur Hilfe gerufen und nahmen gemeinsam mit Silke Gramatzki-Wieczorek die Verfolgung auf. "Die Männer sind mit Vollgas Richtung Wald gefahren."

Weil sie dort in einen engen Waldweg eingebogen seien, verloren die Frauen die Spur. "Die Männer haben mit ihrer Flucht ja ganz eindeutig gezeigt, dass sie schuldig sind und nichts Gutes getan haben." Als die alarmierte Polizei wenig später ankam, sei der Mann ohne die Katzen zurückgekehrt. "Sie sind hunderprozentig tot", nimmt die Leserin an. "Die Ermittlungen laufen", sagt Polizei-Sprecher Martin Schäfer. Die Beamten haben den Vorfall inzwischen an die Gemeinde weitergegeben. "Die prüft das nun, und wenn sich herausstellt, dass eine Straftat vorliegt, werden wir wieder eingeschaltet." Doch darauf wollen die Frauen nicht warten. Sie wollen das Jagd- und Veterinäramt einschalten: "Was wird der Mann sonst als nächstes tun?"

Der betreffende Hundebesitzer ist laut Polizei bereits bekannt für Tierquälerei. Erst Anfang des Jahres soll er dabei zugeschaut haben, wie sein Hund eine Katze zerfleischte. "Er ist damals im Jeep mit seinem Hund 'spazieren gefahren', als dieser plötzlich auf unser Grundstück rannte und unseren Kater im Nacken packte und tot biss", erinnert sich die Katzen-Halterin, die ebenfalls in der Nachbarschaft des Mannes wohnt. Seitdem habe der Mann die Auflage, dass sein Hund das Grundstück nicht verlassen darf. Entschuldigt habe sich der Mann bis heute nicht: "Eine seiner Ausreden damals war, dass der Hund unseren Kater mit einem Hasen verwechselt hat." Der Mann sei in ganz Dirlos bekannt, nur würden sich die Wenigsten trauen, ihm Kontra zu geben. Die Redaktion hat versucht, mit dem Hundebesitzer in Kontakt zu treten, was bisher allerdings nicht gelungen ist. Sobald es ein Statement von ihm gibt, wird dieser Artikel ergänzt. (sur) +++


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