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Forstamtmann Peter Kraus und Bürgermeister Edwin Schneider vor einem mit Pilzkonsolen besetzten Buchenstamm im Gründchen (v. links) - Fotos: Dieter Graulich -

ULRICHSTEIN Große Vielfalt an Tier- und Planzenarten

Das Gründchen - Ökologisches Kleinod im Stadtwald Ulrichstein

21.04.17 - Das Gründchen ist ein ökologisch wertvoller Laubwaldkomplex im Tal des Gilgbach südlich von Ulrichstein. Eingebettet in die charakteristische Vogelsberger Heckenlandschaft zeichnet es sich durch eine große Vielfalt an Tier und Pflanzenarten aus. Das Biotopschutzgebiet Gründchen war jetzt Ziel eines Ortstermins von Bürgermeister Edwin Schneider, Revierleiter Peter Kraus und dem Sachbearbeiter für Touristik Andreas Rüb. 2013 von der Stadt Ulrichstein aus der forstlichen Bewirtschaftung genommen entwickeln sich die Flächen immer mehr zu einem Naturwald.

Hier hat der völlig unregulierte Gilgbach den Basaltuntergrund in Form von Basaltschotter bis hin zu großen Basaltblöcken in allen Größen freigelegt. Der sauerstoffreiche Gilgbach, an seinen Ufern begleitet von einer natürlichen Vegetation aus Erlen und Eschen, durchquert mit starkem Gefälle die weitgehend naturnah gebliebenen Laubwaldbereiche mit Buche, Ahorn, Esche und Ulme.

Die mosaikartigen, kleinflächigen Strukturen der Umgebung des Gründchens mit vielen Grenzlinien, Hecken und einzelnen Gebüschen vernetzen zahlreiche unterschiedliche Biotope miteinander und führen zu einer zusätzlichen ökologischen Aufwertung. Aufgrund der wirtschaftlich unattraktiven Lage blieb diese historische Kultur- und Naturlandschaft weitgehend erhalten.

Viele naturinteressierte Wanderer sind von der pflanzlichen Artenvielfalt überrascht, die sich hier vor allem im Frühling zeigt. Rund 200 Pflanzenarten konnten hier von dem Pflanzenkundler und Forstmann Ernst Happel aus Schotten kartiert werden. Darunter auch seltene Arten, wie Tüpfelfarn, Aronstab, Seidelbast, Sumpfdotterblume, Zweiblatt, Einbeere, Waldschlüsselblume und Türkenbundlilie. Zahlreiche seltene Vogelarten sind hier heimisch. Neben Schwarzspecht, Hohltaube, Wasseramsel und Eisvogel, auch Schwarzstorch und Rotmilan.

Aufgrund der Einzigartigkeit dieses Ökosystems im Bereich Ulrichsteins hatte sich die Stadt, in Abstimmung mit dem Forstamt und der Unteren Naturschutzbehörde nach einer mehrjährigen Planungsphase für die
Einstellung der forstlichen Bewirtschaftung entschieden. Darüber hinaus wurden einige Fichtenbestände in
Laubwald umgewandelt und damit die Attraktivität dieses Schutzgebietes noch vergrößert.

Seit 2014 sind Teile des Gründchens auch Schulwald für die Schlossbergschule Ulrichstein. Hier wird den Grundschülern die Chance geboten, durch eigenes Erleben ein Verständnis für die Natur und ein Bewusstsein für die Umwelt zu entwickeln. Durch praktische Arbeiten, durch Einblicke in die ökologischen Zusammenhänge und durch die Identifikation mit diesem „ihrem“ Wald, lernen die Schüler den Wald und damit ihre Umwelt als schützenwertes Gut zu schätzen und zu erhalten. Sie erfahren, dass ihr Handeln Konsequenzen hat und sie etwas tun können, um ihre Umwelt ein Stück zu verbessern.

„Noch vorhandene, ökologisch wertvolle Waldbestände, wie das Gründchen, sollten erhalten werden und sich natürlich entwickeln dürfen. Hier können wir lernen, wie aus dem Zerfall alter Bäume neue Lebensräume für zahlreiche Kleinlebewesen, Insekten, Vögel und letztlich auch neue Wälder entstehen“, so Bürgermeister Edwin Schneider abschließend. (gr) +++

Bürgermeister Edwin Schneider und Forstamtmann Peter Kraus am naturnahen Ufer des Gilgbach ...

Bürgermeister Edwin Schneider und der Sachbearbeiter für Touristik Andreas Rüb aus Ulrichstein ...


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