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FULDA "Regt zum Nachdenken an"

"Aktion Junge Fahrer" will über Gefahren von Drogen und Alkohol aufklären

26.04.17 - Schon seit über zehn Jahren veranstaltet die Kreisverkehrswacht Fulda gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die Verkehrssicherheitsaktion "Aktion Junge Fahrer", welche sich an Jugendliche im Alter von 16 bis 24 Jahren richtet. Sie soll den vielen tödlichen Unfällen Jugendlicher im Straßenverkehr entgegenwirken und auf spannende und gleichzeitig abschreckende Weise u.a. über die Gefahren von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr aufklären.

Dr. Birger Freier hielt einen spannenden aber auch schockierenden Vortrag zum Thema ...Fotos: Carina Jirsch

Gerhard Brink, Vorstandsmitglied der Landesverkehrswacht Hessen

Auch der Zwölftklässler Ferdinand durchlief den Rauschbrillenparcours ...


Manchmal kann alles schneller gehen, als man denkt. Das konnten die Schülerinnen und Schüler der elften und zwölften Klassen des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums am Dienstagvormittag am eigenen Leib erfahren. Mit interessanten Aktionselementen und einem fesselnden und gleichzeitig schockierenden Vortrag des Facharztes für Notfallmedizin und Anästhesisten Dr. Birger Freier schaffte es die "Aktion Junge Fahrer" einmal mehr die Elft- und Zwölft-Klässler für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren.

Elena auf dem Gurtschlitten


Auf dem Pausenhof der Schule waren die Aktionselemente aufgebaut. Neben einem Alkoholsimulator auf einem Rauschbrillenparcours gab es auch noch einen Pkw-Fahrsimulator, einen Überschlagsimulator, einen Motorradfahrsimulator und einen Gurtschlitten. Die Aktion mit dem Gurtschlitten lässt besonders deutlich werden, was Geschwindigkeit bei einem Unfall bedeutet und wie wichtig das "richtige" Anschnallen ist. Bei einer Geschwindigkeit von 10 km/h wiegt man beispielweise schon das Vierfache des eigenen Körpergewichts und wird mit einer ordentlichen Wucht nach vorne katapultiert. "Ich konnte mich schon auf den Aufprall vorbereiten und anspannen, er tat aber trotzdem ein bisschen weh", sagt Elena, eine Schülerin der zwölften Klasse. Im realen Straßenverkehr ist man allerdings nicht auf einen Aufprall vorbereitet, und wenn der Gurt dann nicht richtig sitzt, kann es ganz schnell vorbei sein.

Frank auf dem Gurtschlitten

Lena und Eva nachdem sie sich aus dem Überschlagsimulator befreit haben ...


Im Pkw-Überschlagsimulator wurden die Schülerinnen und Schüler auf den Ernstfall vorbereitet. Zuerst wurden ihnen Techniken beigebracht, mit denen sie sich sicher aus einem umgekippten Auto befreien können, dann konnten sie diese in der Praxis umsetzten. "Man bekommt ein wenig Panik, wenn man in dem Auto so auf dem Kopf steht und es ist sehr anstrengend sich zu befreien", kommentiert Schülerin Eva, die im Moment gerade den Führerschein macht. Reinhard Bless, ein Mitarbeiter der Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg erklärte: "Wir müssen den Jugendlichen beibringen, wie sie sich verhalten müssen und wie sie sich aus einem überschlagenen Auto befreien können, damit sie im Ernstfall nicht in Panik geraten. Die meisten Verletzungen passieren nämlich bei dem Versuch, sich zu befreien, weshalb es ungeheuer wichtig ist, die richtige Technik zu kennen, mit der man sich befreien kann."

Erich Wirf von der Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg


Ebenfalls eine spannende und auch ein wenig lustige Aktion war der Rauschbrillenparcours. Dort mussten die Schülerinnen und Schüler mit Brillen, die die Wirkung 0,8 bis 1,5 Promille simulieren, einen Parcours vorwärts sowie rückwärts durchlaufen, einen Schlüssel in einen Eimer werfen und eine Tür aufschließen. So können die Jugendlichen auf anschauliche Weise erleben, wie Alkohol die Orientierung einschränkt. Es ist schwierig, immer auf der Linie zu laufen und man muss sich sehr anstrengen", berichtet Schüler Ferdinand.

Herbert Klein, Gerhard Müller und Eric Verheye von der Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg ...


Der zweite Schwerpunkt des Tages war parallel zu den praktischen Aktionen auf dem Schulhof Dr. Birger Freiers Vortrag zum Thema "Risikofaktor Mensch und seine Folgen im Straßenverkehr". Mit seinen fesselnden Schilderungen und authentischen Unfallbildern aus der Region schaffte er es, die Schülerinnen und Schüler zu schockieren und zum Nachdenken zu bringen. Die Betroffenheit nach dem Vortrag war deutlich zu spüren. "Wir können die Vernunftsebene der Schülerinnen und Schüler nur über ihre Gefühlsebene erreichen", sagt Gerhard Brink, Vorstandsmitglied der Landesverkehrswacht. "So können wir sie sensibilisieren und eine Verhaltensänderung bewirken."


Auch die Jugendlichen schätzen diese Verkehrssicherheitsaktion und halten sie für sinnvoll. "Es tut gut zu wissen wie ich mir selbst und anderen im Ernstfall helfen kann. Außerdem bereitet die Aktion auf den Führerschein vor", meint Zwölftklässler Frank. "Besonders sinnvoll finde ich den Rauschbrillenparcours, weil man dort merkt, wie wenig Alkohol einen schon so stark einschränkt", kommentierte Ferdinand. Zusammenfassend sagte Brink: "Wir betreiben Prävention, denn nur wer erkennt, was gefährlich ist, kann es auch verhindern." (Rebecca Preuß) +++


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